In den vergangenen Jahren zogen immer mehr Menschen in die Stadt oder ins nahe Umfeld. Die Intention dazu war eindeutig: Näher dort zu sein, wo „das Leben ist“, wo Unterhaltung, medizinische Versorgung, wo der Arbeitsplatz ist. Auch näher Freunden, Bekannten und Familienangehörigen zu sein. Ob aufgrund der Corona-Krise in der nächsten Zeit eine Änderung des Wohnverhaltens eintritt, ist noch nicht abzusehen. Bestrebungen sind vorhanden. Doch sicher ist: Städte sind weiterhin ein attraktives Wohnumfeld. Um dieses Wohnumfeld zu erhalten und zu verschönern, arbeiten nun in den nächsten drei Jahren 13 europäische Länder zusammen daran, die städtische Umwelt durch grüne Landschaftsgestaltung zukunftssicherer zu gestalten.
Nachhaltiges Europa
Die erste dreijährige Kampagne „Grüne Städte für ein nachhaltiges Europa“, welche von der Europäischen Kommission finanziert wurde, wird bis Ende 2020 abgeschlossen werden. Sie wurde 2018 gestartet und in Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und dem Vereinigten Königreich durchgeführt. Großbritannien beendet die Teilnahme aufgrund des Brexits, während Griechenland, Ungarn, Irland, Italien, Polen, Portugal und Schweden der neuen Kampagne 2021-2023 beitreten.
Die nächste Kampagne soll nun 2021 starten. Die finanzielle Unterstützung durch die Baumschulorganisationen in Verbindung mit der großzügigen Kofinanzierung durch die Europäische Union ermöglicht der Kampagne einen großen Handlungsspielraum.
Luxus oder Notwendigkeit?
Zusammen mit der zunehmenden Urbanisierung treten in den dreizehn teilnehmenden Ländern wachsende Gesundheitskosten und Klimabedenken aufgrund von Stürmen, Hitze, Dürre und starken Regenfällen auf. Lösungen für diese Probleme sind rar, zeitaufwändig und vor allem kostspielig. Der Mehrwert von Grün in all diesen Bereichen wurde nachgewiesen.
Bäume und andere Pflanzen sind nicht die Komplettlösung, aber ein sehr kostengünstiger Teil davon. Die Erweiterung durch Bäume, Parks, Dachgärten und grüne Wände in unserem Lebensumfeld bietet schnelle, spezifische und messbare Lösungen für viele Probleme, die in europäischen Städten bestehen.
Die Kampagne „Mehr grüne Städte für Europa“ informiert eine breite Gruppe von Nutzern und Entscheidungsträgern und setzt sich aktiv dafür ein, dass verschiedene Parteien zusammenarbeiten, um gemeinsam Lösungen zu finden.
„Mehr grüne Städte für Europa“ kommuniziert in erster Linie mit Menschen, die professionell an Entscheidungen und der Gestaltung des städtischen Lebensumfelds beteiligt sind. TheGreencities.eu wird die zentrale Plattform für Experten und Behörden sein, auf der sie über den Mehrwert von Grün informiert werden und sich für den digitalen Newsletter anmelden können. Dort befindet sich ebenso der zentrale internationale Veranstaltungskalender.
Der Bund deutscher Baumschulen (BdB) e.V. ist die berufsständische Vereinigung und Interessenvertretung der Baumschulen. Als Vertretung der rund 900 angeschlossenen Betriebe hat der BdB die Aufgabe, die Baumschulwirtschaft nach innen und außen zu stärken, wettbewerbsfähig zu machen und zu halten. Die Branche kultiviert Gehölze auf aktuell 20.000 Hektar mit einem jährlichen Produktionswert von 1 Mrd. Euro. Auf Landesebene ist der BdB in 14 Landesverbände unterteilt, in denen zum großen Teil kleine und mittelständische Baumschulunternehmen organisiert sind. Die Betriebe vereinigen sich unter dem Leitmotiv der Branche „Grün ist Leben – Baumschulen schaffen Leben“. Seit 1993 ist der BdB zusammen mit weiteren Verbänden des Gartenbaus Gesellschafter der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft (DBG) und ist an der Planung und Umsetzung von Bundesgartenschauen (BUGAs) und Internationalen Gartenbauausstellungen (IGAs) beteiligt.