Bis Ostern ist ja eigentlich Fastenzeit. Viele unserer Mitmenschen nutzen die Gelegenheit nun, um sich fit für das Jahr zu machen. Eine Vielzahl mietet sich in speziellen Hotels mit Fastenangeboten ein. Doch in diesem Jahr muss die Fastenkur zuhause erfolgen. Wie das funktionieren kann, hat luckx – das magazin recherchiert.
Fastencheck
Nun ist eine Fastenkur nicht allein zur Gewichtsreduzierung gedacht. Auch andere Faktoren spielen eine Rolle. Insgesamt gaben 42 % der Befragten an, dass sie bereits in irgendeiner Art und Weise gefastet haben. Mehr als die Hälfte dieser 42 % hatte positive Erfahrungen (24 %) und würde auf jeden Fall noch mal fasten. Ein Drittel (13 %) gab an, dass sie es nicht durchgehalten haben. Nur wenige der Befragten (je 2 %) meinten, dass das nichts für sie war, oder dass sie es sich gar nicht vorstellen könnten. Der allergrößte Teil der Befragten (55 %) ist neugierig und würde es gerne einmal ausprobieren.
Der größte Teil der Befragten, die bereits gefastet haben, hat intervallgefastet (66 %). Fasten nach dem 16:8 Zeitfenster, aber auch das 5:2 Fasten (5 Tage Essen, 2 Tage Fasten) stachen unter den Antworten besonders hervor. Immerhin ein knappes Drittel hat angegeben, bereits mit „Gemüsebrühe“ oder ähnlichem (sprich das klassische Heilfasten nach Buchinger) gefastet zu haben. Auch mehrtägiges reines „Wasserfasten“ bzw. auch „Teefasten“ bildete eher die Ausnahme (1,5 %). Auch die F.X. Mayr-Kur, die u. a. in zahlreichen Fastenkliniken / Fastenhotels durchgeführt wird, ist mit 3 % unter den genannten Methoden.
Innovative Fastenmethoden
Immerhin 2 % der Befragten haben bereits das „Scheinfasten“ (Fasting Mimicking Diet im englischen Original) ausprobiert, eine technologisch neuartige Form des Fastens, die auf den Gerontologen und Langlebigkeitsforscher Prof. Dr. Valter Longo zurückgeht. Das Scheinfasten ist eine neue Methode, die sich im Silicon Valley und bei Hollywood-Stars großer Beliebtheit erfreut (u. a. Gwyneth Paltrow in The Goop Lab, Jennifer Aniston oder auch Paris Hilton sind bekennende Fans). Auch bei uns gewinnt die Methode mehr und mehr Anhänger.
Obwohl viele Ärzte und Ernährungsexperten empfehlen, gerade mehrtägige Fastenkuren nur unter ärztlicher Aufsicht durchzuführen, legen die Zahlen der Befragung deutlich nahe, dass der größte Teil der Bevölkerung am liebsten zuhause privat fastet. Ein großer Teil dieser Statistik kann auf das Intervallfasten zurückgeführt werden. Auch digitale Angebote („mit einer App“, „Online-Fastenkurs“) wurden lockdown-bedingt häufig als Option genannt.
Abnehmen ist das oberste Ziel
89 % der Befragten gaben an, dass sie mit dem Fasten Gewicht verlieren wollen. Aber auch die sogenannte Autophagie – die Zellreparatur, die unter anderem durch anhaltendes Fasten angeregt und intensiviert wird, motiviert 46 % der Befragten zu einer Fastenkur. Weitere gesundheitliche Ziele reichen von der Verbesserung der Blutwerte über die allgemeine gesundheitliche Prävention bis zu konkreten Zielen, wie z. B. die „Psoriasis zu verbessern“, eine „Darmsanierung“ zu erzielen, oder eine „Linderung der Migräne-Schmerzen“ zu erreichen.
Mehr als ein Drittel gab an, dass durch das Fasten eine Ernährungsumstellung ausgelöst werden soll. Die traditionelle Form des Fastens als eine „spirituelle“ oder auch religiöse Praxis der Askese, aber auch der Aspekt des mentalen Erlebens von Verzicht, spielt mit insgesamt 13 % im Vergleich zur gesundheitlichen Motivation eine untergeordnete Rolle, auch wenn zum Beispiel auch der Ramadan explizit unter genannten Gründern hervorsticht. In Zeiten von Lockdown wenig überraschend wollte eine Person, einfach nur einen „Break vom drögen Alltags-Einerlei“. Auch da können wir uns alle im Moment nur zu gut hineinversetzen.