Ein Jahr lang wurde zwangsweise gespart. Keine Urlaubsreise, keine Bekleidung, weniger Restaurantbesuche; sogar bei den Weihnachtsgeschenken und dem Silvesterfeuerwerk musste gespart werden. Doch jetzt soll das Geld „unter die Leute“ gebracht werden. Das scheint jedenfalls die Tendenz bei der bundesrepublikanischen Bevölkerung so zu sein.
Im aktuellen Global Banking & Finance Report für 2021 untersuchte YouGov in 17 Märkten die aktuellen Einstellungen der Verbraucher in Bezug auf ihre Finanzen und zeigt den Effekt der COVID-19-Pandemie auf Haltungen, Verhalten und Präferenzen auf.
Verhaltensänderung
Ob zukünftige oder vergangene Aufwendungen – die Corona-Krise hat das Verhalten und die Einstellung der Verbraucher gegenüber finanziellen Ausgaben weltweit verändert. Unsere internationale Studie zeigt bezüglich der Absicht, den Konsum nicht notwendiger Güter zu reduzieren und zu sparen, große Unterschiede in den untersuchten Märkten: So geben 45 Prozent der Deutschen an, künftig ihre nicht lebensnotwendigen Ausgaben reduzieren zu wollen – international handelt es sich hierbei allerdings um den niedrigsten Wert. Dahinter folgen die Dänen, unter welchen 46 Prozent sagen, künftig mehr sparen zu wollen. In Mexiko liegt der Anteil jener, die künftig sparen wollen, bei 90 Prozent, in Indonesien machen 87 Prozent diese Angabe, in Spanien 86 Prozent und in Italien 83 Prozent.
Kaum Spartendenzen
Nicht nur in Bezug auf die zukünftigen Ausgaben haben die Deutschen am seltensten vor, auf nicht notwendige Ausgaben zu verzichten. Auch in den zurückliegenden Monaten geben die Befragten hierzulande deutlich seltener an, sich finanziell eingeschränkt zu haben, als Befragte der anderen untersuchten Länder. Rückblickend geben knapp drei von zehn Deutschen (28 Prozent) an, in den vergangenen sechs Monaten nicht lebensnotwendige Ausgaben aktiv reduziert zu haben. Nur die Dänen treffen diese Aussage noch seltener (20 Prozent). Unter Indonesiern sagen hingegen knapp drei Viertel (72 Prozent), ihre nicht lebensnotwendigen Ausgaben im letzten halben Jahr reduziert zu haben.
Dies sind Ergebnisse der aktuellen Studie „On the money: YouGov’s Global Banking & Finance Report 2021“ der internationalen Data & Analytics Group YouGov, für die mehr als 18.500 Personen in 17 Märkten weltweit über ihre Einstellungen und ihr Verhalten in Bezug auf finanzielle Ausgaben und Banking befragt wurden.