Handwerker

Kinder sind immer wieder begeistert von handwerklichen Tätigkeiten. Sei es als Bauer, Feuerwehrmann oder Baumeister. Am liebsten möchten sie immer selbst mitmachen. Eltern als auch Großeltern haben das erkannt und versorgen die kleinen Baumeister mit entsprechenden „Werkzeug“. Zwar „brummen“ diese nur vor sich hin. Aber für die kleinen ist es das Größte. Und wenn dann ein Regal aufgehängt oder den neuen Schrank aufgebaut wird, sind auch sie mit vollem Eifer dabei. Doch wenn dann in einen unbeobachteten Moment der handwerklich begabte Nachwuchs zum Werkzeug greift, ist Vorsicht geboten: Denn mit Nägel, Schrauben und Co. ist die Verletzungsgefahr groß. Luckx – das magazin hat recherchiert.

Achtung, Kleinteile!

Den Eltern beim Heimwerken zu helfen, ist für Babys und Kleinkinder ein spannendes Spiel. Allerdings besteht die Gefahr, dass sie etwa herumliegende Nägel oder Schrauben in den Mund nehmen – und dabei herunterschlucken. Erfahrungsgemäß werden die meisten verschluckten Fremdkörper ohne Beschwerden wieder ausgeschieden. Doch spitze Gegenstände wie Nägel nun einmal sind, können schwere Verletzungen zum Beispiel an der Speiseröhre hervorrufen. Im schlimmsten Fall können kleine Kinder sogar ersticken, wenn die verschluckten Kleinteile die Atemwege belegen.

Auch Farben, Lacke, Klebstoffe oder Beize stellen eine Gefahr dar. Deshalb sind Baumaterialien und Werkzeuge grundsätzlich außer Reichweite von Kindern aufzubewahren, sofern das möglich ist. Zudem sollten Eltern die Kleinen bei Heimwerkerarbeiten im Auge behalten oder in einem anderen Raum spielen lassen. Und wenn das ganze geschafft ist, sollte nicht zuerst die bauliche Errungenschaft gefeiert werden, sondern an erste Stelle steht schnelles aufzuräumen.

Hilfe holen

Verschluckt ein Kind etwas und die Eltern sind sich unsicher, ob das gefährlich ist, können sie sich rund um die Uhr an eine Giftnotrufzentrale wenden. Deshalb sollten gerade Eltern die Telefonnummer im Mobil-Telefon einspeichern.

Wenn das Kind unter Atemnot leidet, sollten Eltern sofort den Notarzt alarmieren – auch in leichten Fällen. Bis dieser eintrifft, können sie Maßnahmen ergreifen, um den Fremdkörper aus dem Rachenraum zu entfernen. Dazu sollten sie das Kind zuerst kräftig husten lassen. Wenn diese erste Maßnahme nicht hilft, so sollte das Kind kopfüber auf die Oberschenkel gelegt und bis zu fünfmal kräftig zwischen die Schulterblätter geklopft werden. Für einen Arzt ist es wichtig zu wissen, was genau das Kind verschluckt hat. Dann kann er entscheiden, was zu tun ist – zum Beispiel ob der Gegenstand entfernt oder das Kind geröntgt werden muss.

Es muss ja nicht nur beim Handwerken auf den Nachwuchs aufgepasst werden. Auch alltägliche Dinge bergen Erstickungsrisiken, etwa Büroklammern, Heftzwecken und Münzen. Besonders kritisch sind Teile mit giftigen Inhaltsstoffen wie beispielsweise Knopfbatterien. Speichelfluss, Würgen, Erbrechen und Bauchschmerzen können Anzeichen dafür sein, das Kinder unbemerkt etwas verschluckt haben.