Wandern macht Spaß mit der richtigen Bekleidung

Wer erinnert sich nicht an das Märchen von Hans Christian Andersen über des Kaisers neue Kleider? Darin wollen zwei Betrüger dem Kaiser für viel Geld unsichtbare Gewänder verkaufen. Nun ist es aber nicht so, dass der qualifizierte Sport- und Bekleidungsfachhandel den Kunden unsichtbare Wanderbekleidung aufschwatzen möchte. Doch manch einer Verkäuferin und manch einem Kundeberater fehlt das notwendige Fachwissen. Deshalb an dieser Stelle einige Fachinformationen von luckx – das magazin.

Richtige Ausrüstung

Wandern ist schon seit Jahren eine der beliebtesten Freizeitaktivitäten der Deutschen. Je nach Statistik sind über 40 Prozent unserer Mitmenschen regelmäßig auf Wanderschaft. Naturerlebnis, Bewegung an der frischen Luft, Entspannung und körperliche Herausforderung sind die Motivation um die Wanderschuhe zu schnüren. Immer dabei: moderne Funktionskleidung, die sowohl bei schweißtreibenden Temperaturen als auch bei unverhofften Regenschauern die Haut trocken halten soll. Die Hightech-Materialien können ihr Potenzial aber nur bei der richtigen Anwendung entfalten. Dabei kommt es immer auf die richtige Kombination und Zusammensetzung der Materialien an. Wenn unter einer wasserdichten und atmungsaktiven Membranjacke ein Baumwoll-T-Shirt getragen wird, funktioniert der Feuchtigkeitstransport nicht. Denn die Baumwolle speichert Feuchtigkeit und gibt sie nur sehr langsam wieder ab. So kann diese nicht schnell genug von der Hautoberfläche abgeleitet werden und über die Membran in der Jacke nach außen verdampfen. Deshalb gehört unter eine Membranjacke auch Funktionswäsche oder einem ebensolchen Shirt aus Mikrofaser. Dann ist der Transport der Feuchtigkeit durch alle Schichten möglich.

Spezielle Wandertextilien sind laut Hersteller meist nicht nur atmungsaktiv, sondern auch wind- und wasserdicht. Die Kombination der Funktionen hat aber ihren Preis. Doch ob spezielle Expeditionsbekleidung immer geeignet und sinnvoll ist für eine alle vier Wochen stattfindende Wanderung durch den Harz oder einer Strandwanderung, muss jeder durch einen Blick in seinen Geldbeutel mit sich ausmachen. Doch notwendig ist diese Ausrüstung nicht. Da reicht meist eine Softshelljacke und eine entsprechende Hose aus. Darüber hinaus ist für die Produktion dieser Bekleidung erheblich hoher Aufwand erforderlich, was auch eine zusätzliche Umweltbelastung darstellt. Ihre Notwendigkeit ist erst bei längeren Touren und bei extremen Witterungen erforderlich. Wird kein Druck auf die Kleidung ausgeübt zum Beispiel durch einen Rucksack, reicht eine Wassersäule von 1.300 Millimeter. Mit Rucksack oder Bachdurchquerungen als auch viel Regen ist dringend eine höhere Wassersäule erforderlich. Die Angaben dazu findet man in der Regel auf entsprechenden Etiketten an den Produkten. Aber: Die Atmungsaktivität der Jacke sollte stets bestehen bleiben.

Wandersocken

Mindestens ebenso wichtig wie gutes, festes Schuhwerk sind spezielle Wandersocken. Der geneigte Wanderer sollte auf Baumwollsocken verzichten. Denn auch diese speichern die Feuchtigkeit. Wandersocken verfügen über unterschiedliche synthetische Faserstoffe, die an bestimmten Stellen verstärkt sein können. Darüber hinaus leiten sie die Feuchtigkeit von den Füßen ab. So bleiben diese trocken und vor schmerzhaften Druckstellen geschützt. Bei der richtigen Pflege können die Eigenschaften der Funktionstextilien über viele Wanderjahre hinweg erhalten bleiben.

Wer dann noch Wanderstiefel mit Membraneinsatz trägt, ist bei Regen und Feuchtgebieten gut geschützt. Wer aber auf festen Waldstraßen unterwegs ist und nicht auf Trampelfaden oder unwegsamen Gelände seine Wanderung absolviert, sollte statt eines relativ schweren Wanderstiefel über einen Wanderhalbschuh nachdenken. Doch das ist wieder ein anderes Thema.