Social Distancing – neu organisiert!

Abstandhalten, wenn es piepst. So könnte in der Zukunft Social Distancing funktionieren. Mit einem neu entwickelten, hochpräzisen Location-Sensor, möchte ein spanisches Unternehmen Menschen davor warnen, wenn sie anderen zu nahe kommen. Ob und wie es funktionieren kann, hat luckx – das magazin recherchiert.

Aus dem Basketball-Sport

Das spanische Startup NBN 23 bietet normalerweise innovative Wearables für Basketball-Klubs in aller Welt an, die die Datengewinnung und – auswertung auf ein neues Level heben. Jetzt aber entwickelt die Firma gerade einen Location-Sensor. So soll in Zeiten von Corona Social Distancing und das Führen eines halbwegs normalen Lebens unter Einhaltung der Privatsphäre wieder möglich werden.

Dieses Beispiel zeigt exemplarisch, welche Möglichkeiten uns Wearables in Zukunft geben werden. Und es lässt erahnen, welche wirtschaftlichen Möglichkeiten im Markt der kleinen, smarten Helfer liegen. Im Corona-Jahr 2020 ist das Geschäftsvolumen auch in diesem boomenden Markt zwar zurückgegangen, aber das nun prognostizierte Wachstum von jährlich 22,3 Prozent pro Jahr wird gewaltig sein. Allein im Jahr 2024 würden dann weltweit über 500 Millionen Wearables verkauft. Das hängt vor allem damit zusammen, dass sich die Anwendungsgebiete zum Beispiel in Richtung Gesundheit ausweiten.

Datenerfassung und Datenschutz

So richtig hat sich wohl noch keiner mit dem Datenschutz bei Wearables befasst. Denn aktuell werden Daten erfasst und gespeichert, ohne das der Nutzer Einfluss nehmen kann. Außer er verzichtet darauf. Doch so kann – auch im Sport – nicht mit persönlichen Daten umgegangen werden. Dabei deuten schon heute zwei wichtige Trends auf die Zukunft hin: Einerseits wird die bald verfügbare 5G-Technologie nicht nur im autonomen Fahren eingesetzt werden können, sondern auch beim Sport eine ganz neue Art der Vernetzung bringen. Zum anderen werden Wearables zum Beispiel in die Kleidung so integriert werden, dass man sie gar nicht mehr spürt. Damit lassen sich dann Gesundheits- und Belastungsdaten erfassen und in Echtzeit Ärzten, Trainern und Betreuern zur Verfügung stellen.

In Ansätzen konnte der Sportuhrenhersteller schon vor etwa 20 Jahren Daten via Mobilphon zur Verfügung stellen. Dort aufgrund geringer Datenrate war die Übertragung eingeschränkt. Heute sind technische Lösungen möglich, wobei ganze Mannschaften analysiert werden könnten. Eine digitale Transformation von bisher nicht gekannten Möglichkeiten.

Aber auch Verbraucher können davon profitieren. Durch den Einsatz von komplett integrierten, nicht spürbaren und waschbaren Sensoren werden Körper-Daten gesammelt. Nach deren Verarbeitung bekommt der Träger oder die Trägerin auf einem Gerät der Wahl dann in Echtzeit ein personalisiertes Feedback, wie die mentale und psychische Gesundheit verbessert werden kann. So trägt zum Beispiel das T-Shirt dazu bei, gesünder und länger zu leben. So können die Anwendungsgebiete sportlicher Wearables sich auch auf Wellness, Wellbeing und Lifestyle ausbreiten.

Sportevents

Mit der 5G-Technik auch auch bei großen Sportevents ganz neue Fan-Erlebnisse möglich. Das könnte wie in einer Smart City funktionieren. Dabei ist der Fan mit seinen Wearables und Devices jederzeit mit dem Transport, Shops, Hotels oder Statistik-Tools vernetzt. In einem Stadion könnten so locker 50.000 Menschen mit ihren Smartphones gleichzeitig interagieren oder zum Beispiel Essen bestellen. Und dann minutiös festlegen, wo und wann sie ein Taxi abholen soll.

Damit das Sport-Erlebnis auch in Sachen Gesundheit sicher abläuft, könnten so gesteuerte Lösungen am Eingang der Arena automatisch die Temperatur messen und mögliche Corona-Fälle aussortieren.

Und im Stadion sorgen Wearables wie der neue Social-Distancing-Sensor ganz nebenbei für den korrekten Abstand. Natürlich gibt es auch längst technische Lösungen, die in Zeiten von Covid-19 genau ausrechnen, wie viele Fans eigentlich ins Stadion dürfen.