Sehnsucht nach Urlaub

Urlaub gehört zu den wichtigsten Aktivitäten von uns Deutschen. In einer Rangfolge unseres Ausgabeverhalten geben wir nach Lebensmittel am meisten für unseren Urlaub aus. Doch dieser Urlaub hat für viele nicht stattgefunden. Das ersparte Geld liegt auf dem Girokonto und wartet. Wartet darauf, ausgegeben zu werden. Die Sehnsucht nach Urlaub ist riesengroß. Wie die Situation aktuell im Tourismus aussieht, hat luckx – das magazin recherchiert.

Tourismusvielfalt

Zum Tourismus gehören Restaurant und Unterkünfte. Doch damit ist es nicht getan. Ob Schwimmbad, Tretbootfahren, Klettern, ein Schaubergwerk besuchen und vieles, vieles mehr. Doch für all diese Attraktionen im Tourismus besteht ein erhebliches Überlebensrisiko. Während des Lockdowns müssten alle diese Aktivitäten eingestellt werden. Das galt gerade während des fantastischen Winters in den Skigebieten auch für Skilifte und Langlaufloipen. Auch Rodeln war nicht möglich. Ebenso konnte am Kiosk kein Glühwein verkauft werden. Und Skilehrer warteten zuhause auf dem Sofa auf ihren Einsatz. Der kam aber nicht. Und damit auch keine Einnahmen.

In einem offenen Brief an Peter Altmaier, Bundesminister für Wirtschaft und Energie, sowie an Bundesfinanzminister Olaf Scholz appelliert das Aktionsbündnis Tourismusvielfalt (ATV), die staatlichen Überbrückungshilfen mindestens bis zum Jahresende 2021 zu verlängern. Das Bündnis repräsentiert 28 touristische Branchenverbände, die über zehntausend Unternehmen vertreten und für insgesamt über eine Million Arbeitsplätze verantwortlich sind.

Das Bündnis betont, dass die Unternehmerinnen und Unternehmer der Tourismusindustrie nur dank der bisherigen erhaltenen Überbrückungshilfen die vergangenen schwierigen 15 Monate wegen Covid19 bewältigen konnten. „Es wäre ein verheerender Fehler, die staatliche Unterstützung auf den letzten Metern zu verwehren“, warnt das ATV weiter. Man könne erst in 2022 mit einer ersten Erholung des Tourismus rechnen.

Anhand einiger konkreter Beispiele schilderte das Aktionsbündnis in seinem Schreiben die aktuell noch sehr prekäre und volatile Situation in der Tourismusbranche und schloss mit dem Fazit: „Es ist in unseren Augen unabdingbar, die Überbrückungshilfen über den 30. September 2021 hinaus zu verlängern, da sich die Situation für viele Teile der Tourismusbranche im aktuellen Jahr nur geringfügig verbessert hat, und die Umsätze im Vergleich zu 2019 noch erhebliche Einbrüche aufweisen. Die Entscheidung muss jetzt fallen, denn die Unternehmen brauchen Planungssicherheit in diesen schwierigen Zeiten.“

Weiterhin schwierige Situation

Dem Bündnis zufolge wird die Situation für die Touristik und die Reisenden sogar noch schwieriger, wenn der aktuelle Impfstatus bezüglich der zukünftigen politischen Entscheidungen weiterhin nicht berücksichtigt wird. „Rund 40 Millionen Menschen in Deutschland sind bereits vollständig geimpft und über 50 Millionen haben eine Erstdosis erhalten“, beruft sich das ATV auf die Zahlen des offiziellen Impfdashboards.

Das Aktionsbündnis hofft zugleich, dass die für Anfang August geplante neuen Einreiseverordnung nicht mehr nur auf einem einzigen Faktor beruht, sondern auch der Impfstatus und die tatsächliche Auswirkung der mutierten Varianten berücksichtigt werden.