Der Winter steht vor der Tür

Wer es noch nicht bemerkt hat: Der Winter steht vor der Tür. Natürlich nur im übertragenen Sinne. Es ist mit Schnee und Kälte zu rechnen. Na ja, werden einigen denken. Da wird sich ja nicht viel zum letzten Sommer ändern. Dem ist aber nicht so, wie luckx – das magazin erfuhr.

Kalte Jahreszeit

Auch wenn es den einen oder anderen überraschen sollte: In fünf Wochen ist Weihnachten. Ob es dann tatsächlich zu einer geringeren Ausbeute an Weihnachtsgeschenken kommen wird, bleibt offen. Vielleicht finden sich ja Gutscheine unter dem Weihnachtsbaum, die von frostgeleiteter Hand aufs weiße Papier gekritzelt wurden.

Hoffentlich ist dann nicht so eine Überraschung dabei, wie wir sie in der Radaktion vor einigen Jahren erlebt haben: Ein frostbedingter Leitungswasserschäden hinterließ eine Spur der Verwüstung im gesamten Gebäude, der erst viel später mühevoll beseitigt werden konnte.

Doch davon werden jährlich zwischen 30.000 bis 40.000 Fälle den Versicherungen gemeldet. Im langjährigen Durchschnitt entstehen so Schäden zwischen 120 Millionen und 150 Millionen Euro. Das belegen aktuelle Zahlen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). „Obwohl Frostschäden oftmals leicht vermeidbar wären, machen sie immer noch rund fünf Prozent des Schadenaufwandes für Leitungswasserschäden in der Wohngebäudeversicherung aus“, sagt Anja Käfer-Rohrbach, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).

Flutkatastrophe

Frost und Kälte könnten auch für die von der Flutkatastrophe im Ahrtal betroffenen Menschen, die jetzt ihre Häuser wiederaufbauen, zum Problem werden. „Vielerorts ist weder eine frostsichere Wasserversorgung noch eine stabile und leistungsfähige Stromversorgung sichergestellt“, sagt Käfer-Rohrbach. Darüber hinaus können viele Häuser, die bislang mit Gas oder Öl beheizt wurden, über den Winter nicht ausreichend warmgehalten werden. Im schlimmsten Fall bersten die Wasserleitungen beim ersten längeren Frost und verursachen neue Schäden, bevor die alten beseitigt werden konnten. „In Häusern, die über den Winter nicht bewohnt werden können, sollte deshalb das Wasser aus den Leitungen abgelassen werden“, sagt Käfer-Rohrbach.

Insgesamt hat sich der Schadenaufwand für Leitungswasserschäden in den vergangenen 20 Jahren mehr als verdoppelt. Zahlten die Wohngebäudeversicherer im Jahr 2001 noch knapp 1,5 Milliarden Euro, waren es 2020 bereits gut 3,3 Milliarden Euro.

Frostschäden verhindern

Das wirksamste Frostschutzmittel für Wasserrohre ist Wärme. Deshalb sollten alle Räume ausreichend beheizt werden. Das Heizungsventil sollte nie vollständig zugedreht werden in Räumen, in denen Wasserleitungen verlaufen. Das gilt vor allem für wenig genutzte Räume wie Keller, Vorrats- oder Abstellräume, Gästezimmer und Gäste-WC.

Die Frostschutzstellung am Heizkörperventil schafft nur bedingt Sicherheit: Der sogenannte Frostwächter sorgt lediglich dafür, dass der Heizkörper nicht einfriert. Rohre, die entfernt vom Heizkörper verlegt sind, werden nicht geschützt.

Wasserleitungen im Außenbereich oder in unbeheizten Räumen möglichst vom Wasser nehmen und leerlaufen lassen.

Bei undichten Fenstern oder Außentüren sollten Hausbesitzer die Isolierung ausbessern, damit keine kalte Zugluft auf die Rohre einwirken kann. Dabei sollten auch die Kellerfenster überprüft werden.

Freiliegende Wasserrohre und -speicher sollten mit wärmedämmenden Isoliermaterial vor den kalten Temperaturen geschützt werden.