Im warmen Süden den Jahreswechsel genießen

Ob Herbst, Winter, ob Feiertage wie Weihnachten oder den Jahreswechsel: Für viele Menschen ist die triste Jahreszeit genau das Richtige, ob dem deutschen Schmuddelwetter adieu zu sagen. So werden die freien Tagen unter südlicher Sonne genutzt, um auch den Familienfeiern und den damit verbunden Unannehmlichkeiten aus dem Weg zu gehen, wie luckx – das magazin erfuhr.

Keine Lust auf Familienfeiern

Nicht nur das Schmuddelwetter zieht in den Süden. Auch die gnadenlosen Familienfeiern können in warme Gefilde locken. Denn wenn die Tante wieder einmal ohne Punkt und Komma von ihrem tollen Berufsjahr erzählt, die Oma wie jedes Jahr fragt, wann man endlich zurück in den Heimatort zieht, damit die Enkel näher wohnen und in Corona-Zeiten emotionale Diskussionen mit dem impfunwilligen Cousin drohen, kann es schöner sein, auf die Familien-Feiern zu verzichten. Dies offen anzusprechen, sich mit seinen Bedürfnissen gegen viele Erwartungen zu behaupten, bedarf eines gesunden Selbstwertgefühls. Als Selbstwertgefühl bezeichnet man das individuelle Gefühl bezüglich des eigenen Wertes als Person. Welche Faktoren das Selbstwertgefühl beeinflussen und welche Auswirkungen ein hohes oder ein niedriges Selbstwertgefühl haben, ist individuell verschieden. Der Selbstwert eines jeden einzelnen kann aus subjektiv wahrgenommenen Fähigkeiten und Persönlichkeitseigenschaften gezogen werden. Aus der eigenen Leistung und den Erfolgen, aus positiven sozialen Beziehungen oder aus dem eigenen Körperbild. Je nach Lebensbereich, der Situation und den Rollen, die derzeit prägen, kann der Selbstwert unterschiedlich ausgeprägt sein.

Der Selbstwert wandelt sich

Das Selbstwertgefühl folgt im Laufe des Lebens einem typischen Verlauf. So steigt es in jungen Jahren deutlich an und fällt im Alter wieder. Besonders häufig kommt es zu Veränderungen des Selbstwertgefühls in der Pubertät. Menschen mit höherer Bildung haben in jedem Lebensalter zumeist ein höheres Selbstwertgefühl als solche mit geringerer Bildung. Zwischen Männern und Frauen lassen sich keine Unterschiede im Selbstwertgefühl beobachten.

Das Selbstwertgefühl ist zum Teil genetisch bedingt und zum Teil durch Einflüsse aus der Umwelt sowie den Erfahrungen im Laufe des Lebens bestimmt. Es wird besonders in der Kindheit und in der Jugend beeinflusst. Die Entwicklung eines gesunden Selbstwertgefühles wird von der Beziehung zu den Eltern oder anderen wichtigen Bezugspersonen geprägt. So ist es wichtig, dass dem Kind Liebe, Zuneigung und Wärme entgegengebracht wird – völlig unabhängig von beispielsweise schulischen Leistungen oder Erfolgen – und ihm bewusst wird, dass seine Bedürfnisse ernst genommen werden. Die Wertschätzung und Anerkennung von anderen Menschen sind wichtig, damit das Kind die Überzeugung entwickelt, wertvoll zu sein. Ein gutes Selbstwertgefühl ist elementar, denn es fördert die psychische und körperliche Gesundheit. Es sorgt für eine höhere Lebenszufriedenheit.

Kein niedriges Selbstwertgefühl entwickeln

Wenn ein Kind emotional oder körperlich vernachlässigt wird, misshandelt oder sexuell missbraucht wird, dann entwickeln die Betroffenen ein niedriges Selbstwertgefühl. Erfahrungen wie Gewalt, Mobbing, Zurückweisung oder abwertendes Verhalten verstärken ein niedriges Selbstwertgefühl. Menschen mit einem geringen Selbstwertgefühl sind oft schüchtern und können eine starke Angst vor dem Versagen haben. Es wirkt sich auf das psychische Wohlbefinden aus. Menschen mit einem geringen Selbstwert sind geringer belastbar bei Stress oder haben Schwierigkeiten, soziale Beziehungen zu führen. In Paarbeziehungen können sie sehr anhänglich sein oder sie meiden Beziehungen, weil sie Angst vor Enttäuschungen und Verlust haben.

Bei einem niedrigen Selbstwert besteht ein erhöhtes Risiko, eine psychische Störung zu entwickeln und psychisch zu erkranken. Häufig können sich Depression und soziale Phobien entwickeln. Umgekehrt kann ein geringes Selbstwertgefühl als Folge einer psychischen Erkrankung auftreten. Ein Coaching mit Übungen zur Verbesserung des Selbstwertes kann dabei helfen, das Selbstwertgefühl zu stabilisieren und aufzubauen. Bei psychischen Erkrankungen kann eine Psychotherapie helfen. Die eigentliche Erkrankung wird behandelt und es können Übungen zur Verbesserung des Selbstwertes durchgeführt werden.

Selbstwert verbessern – ein Vorsatz fürs Neue Jahr

Bei leichten Beeinträchtigungen des Selbstwertes können Übungen in den Alltag integriert werden, die aktiv und regelmäßig durchgeführt werden. Hilfreich können zum Beispiel Achtsamkeitsübungen sein, der Aufbau angenehmer Aktivitäten, eine bessere Selbstfürsorge, das Fokussieren auf die eigenen Stärken, Selbstermutigung und positives Feedback, Übungen zu einer selbstsicheren Körperhaltung oder Übungen aus dem Training sozialer Kompetenzen. So ist es möglich, bewusst den Blick auf sich selbst zu beeinflussen und Aktion sowie Reaktion auf Lebensereignisse zu steuern.