Nachhaltigkeit, Klimaschutz, Energiesparen: das sind einige der großen Themen, die uns aktuell beschäftigen. Manchmal nerven sie nur, weil sie ständig in den Medien hoch und runter diskutiert werden. Manchmal sind sie unser wichtigstes Problem, weil sie sich direkt auf unseren Geldbeutel auswirken. Gerade im Winter geht viel Heizenergie verloren, weil unsere alten Gebäude irgendwo defekt sind. Wie dem Dachschaden auf die Spur zu kommen ist, hat luckx – das magazin recherchiert.
Zeichen setzen
Winterzeit, Frostzeit, Schneezeit – und für das Dach ein „Stresstest“. Die meisten Immobilienbesitzer und Hausverwaltungen denken da zuerst an die Wärmedämmung oder in schneereichen Gebieten an die Dachlast durch Starkschneefall. Doch gerade in der kalten Jahreszeit wird das Dach härter gefordert als im gesamten Rest des Jahres. Und damit sind nicht die direkt sichtbaren Schneemengen gemeint. Eher das „Unsichtbare“ stellt die große Gefahr dar. Und diese Gefahr ist meist verborgen. Doch zur kalten Jahreszeit wird sie wie von Geisterhand sichtbar. Meist ist die Ursache nicht fachgerechter Ausführung die in der Dämmschicht. Ähnliches gilt zum Beispiel beim nachträglichen von wenig qualifizierten Heim- oder Handwerkern ausgeführte Einbau von Dachfenstern.
So müssen im Dachbereich stets Wärmebrücken ausgeschlossen sein. Denn dort, im Bereich der größten Temperaturdifferenz , entsteht Tauwasserbildung. Und dieses Tauwasser – im Sprachgebrauch auch oft als Kondenswasser bezeichnet – kann jahrelang unbemerkt in die Dämmschicht eindringen und diese durch Schimmelbildung zerstören. Sind Stockflecken und ein Schimmelbefall erst im Raum sichtbar, ist eine Sanierung auch aus gesundheitlichen Gründen meist unumgänglich.
Wärmebrücken
Solche Wärmebrücken können auch entstehen, wenn beispielsweise nach einem Hagelschaden ein Lüfterrohr nicht fachgerecht ausgetauscht wurde. Zu den häufigsten Fehlleistungen zählt der zuverlässige Anschluss der Dampfsperre an das Lüfterrohr im Bereich der Durchdringung. Gleiches gilt übrigens auch bei mangelhaft ausgeführten Durchdringungen der Dämmschicht für die Leitungen von Solarthermie- oder Photovoltaikanlagen.
Nun sollten Dacharbeiten immer von Fachkräften ausgeführt werden. Okay, aber was soll der Hausbesitzer tun, der verzweifelt monatelang auf einen Handwerker wartet, weil dieser keine Interesse an einem kleinen Auftrag hat und lieber ganze Dächer eindeckt. Da bleibt dann nur die Eigenleistung. Das dauert dann etwas länger. Doch weil es das eigene Haus ist, wird sehr sorgfältig gearbeitet. Und wenn dann unerwartete Schwierigkeiten auftreten? Irgendein Video aus dem Internet zeigt, wie es weitergehen kann.
Also, liebe Dachdecker und sonstige Bauhandwerker: Kümmert euch um die Kleinaufträge. Irgendwann seit ihr froh, dass ihr diese bekommt. Sonst geht es euch wie dem Einzelhandel: Video angeschaut, Ware im Internet bestellt und selbst ist der Fachmann.