Keine guten Nachrichten für Mieter

Mieter schauen weiterhin in eine ungewisse Zukunft. Zwar haben die vergangenen Bundesregierungen immer wieder die Bedeutung des Bauens von Mietwohnungen hervorgehoben. Doch die fertiggestellten Wohnungen bleiben deutlich hinter den Erwartungen zurück, wie luckx – das magazin recherchierte.

Weniger Baugenehmigungen

Steigende Mieten, steigende Energiekosten, weniger Wohnungen. Das bringt den Teufelskreis weiter zum Drehen. Denn der negative Trend bei den Baugenehmigungen setzt sich auch in diesem Jahr fort. Im Januar 2023 wurde in Deutschland der Bau von 26 Prozent weniger Wohnungen genehmigt als im Vorjahresmonat. Betrachtet man nur den Neubau, ist die Zahl der genehmigten Wohnungen sogar um 28,5 Prozent zurückgegangen. So ist jetzt die Wohnungsnot in den nächsten Jahren absehbar und wird immer größer. Wohnungen, die heute nicht beantragt und genehmigt werden, fehlen in den nächsten Jahren. Aus den Januar-Zahlen wird der seit Mitte vergangenen Jahres zu beobachtende Negativtrend weiter verfestigt. Der Wohnungsbau benötigt Rahmenbedingungen, um wieder in Fahrt zu kommen.

Ursachen

Die Ursachen sind bekannt. Doch weiterhin wird nichts unternommen, um diese zu beseitigen. Steigende Baupreise durch fehlendes Baumaterial, durch exorbitante Baumaterialpreissteigerungen, zu lange Genehmigungsverfahren, zu hohe Anforderungen an den Wohnungsbau sowie die steigenden Finanzierungskosten sind einige der Ursachen, warum es nicht zu mehr Bautätigkeiten kommt. Dass auch Fachkräfte fehlen, ist schon bekannt. Das die Rufe nach politischen Maßnahmen immer lauter werden, ist einerseits verständlich. Doch wenn der Staat aktiv eingreift, ist es auch nicht gewollt wenn es zum Beispiel um die Einhaltung der Arbeitsbedingungen, Betrügereien bei der Abrechnung von Sozialabgaben und vielem mehr geht. Das will dann keiner hören.

Bautätigkeit

Doch die Baubranche trägt auch eine Mitschuld an den steigenden Kosten. Heute wird noch wie von 100 Jahren mit Stein auf Stein gebaut. Kabel und Rohre werden durch Auftrennen der Wand verlegt und wieder verschlossen, anstatt fertige Wände mit allen Installationen auf die Baustelle zu liefern lassen und ein Haus in wenigen Stunden oder Tagen zu erstellen. So wird weiterhin die fabrikartige Bauteilefertigung als qualitativ minderwertig abgetan. Baumaterial aus dem Baumarkt wird zerrissen. Dabei stehen morgens um 7 Uhr alle bekannten Baufirmen und die von Baunebenbetrieben in einer Reihe auf den Parkplätzen der Baumärkte. Da geht es nicht darum, die erste Curry-Wurst des Tages zu essen, sondern den Wagen mit Baumaterial zu füllen.

Doch auch kostspielige Auflagen, die Wohnraum stark verteuern, muss entfrachtet werden, damit der Wohnungsbau wieder preisgünstiger wird. Zwar hat die Wohnungswirtschaft bisher immer das serielle und modulare Wohnungsbauverfahren abgelehnt. Doch nun springt sie über ihren Schatten. Aber es ist auch erforderlich, dass die unterschiedlichen Landesbauordnungen mehr vereinheitlicht werden, um länderübergreifende Bautätigkeit zu vereinfachen.