Treibhausgase einsparen

Um weiterhin auf unserer Erde zu leben, müssen wir die Produktion von Treibhausgasen einsparen. Doch das ist leichter gesagt als getan. Denn dann müssen wir auf vieles verzichten. Ist das wirklich so? Dieser und weiterer Fragen ging luckx – das magazin nach.

Hausmodernisierungen

Der russische Überfall auf die Ukraine hat nicht nur das wahre Gesicht des russischen Präsidenten demaskiert, der Überfall hat auch eine Energiekrise ausgelöst. Doch war oder ist es tatsächlich eine Energiekrise? Oder ist es nicht vielmehr ein schon lange notwendiges Umdenken in der Energienutzung und Energieverwendung, was nun durch ein in keiner Weise erwarteten Ereignisse ausgelöst wurde? Jedenfalls wurde im ersten Schritt erheblich viel Energie eingespart. Nun geht es über das Energiesparen hinaus zur Optimierung der Energienutzung.

So wurden schon im Jahr 2022 in deutschen Privathaushalten 870.000 ineffiziente Heizungen durch den Einbau effizienter Wärmeerzeuger modernisiert. Die Effizienzsteigerungen führen zu jährlichen Einsparungen von 2,2 Millionen Tonnen Treibhausgasen nach Klimaschutzgesetz. Biomassekessel und Wärmepumpen tragen mit zwei Dritteln am stärksten zur Senkung der Emissionen bei. Gleichzeitig geht ein Drittel der gesamten Einsparungen auf den Einbau moderner gas- und flüssigbasierter Heizsysteme zurück. Das ist das Ergebnis einer Kurzanalyse des Instituts für Technische Gebäudeausrüstung Dresden im Auftrag des Bundesverbandes der Heizungsindustrie (BDH).

Heizungsmodernisierung

Ein entscheidender Treiber neben der wachsenden Einbindung an erneuerbaren Energien für die CO2-Einsparung ist die zunehmende Anzahl an Heizungsmodernisierungen. Der BDH weist seit vielen Jahren auf die Bedeutung des Austauschs veralteter Heizungen hin. Von den ca. 21 Millionen Heizsystemen, entspricht rund jede zweite Anlage nicht dem Stand der Technik. Das Durchschnittsalter des gesamten Anlagenbestandes liegt nach Angaben des BDEW bei 17 Jahren. Vor diesem Hintergrund gilt es, die anstehende Novelle des Gebäude-Energie-Gesetzes so zu gestalten, dass die Modernisierungsdynamik erhalten bleibt. Dafür gelte es den Hausbesitzern einen breiten technologischen Lösungsraum zur Verfügung zu stellen und den Anteil an erneuerbaren und CO2-freien Energien im Wärmemarkt massiv auszubauen.

Für die Erreichung der Emissionsminderungsziele für die Gebäude nach dem Klimaschutzgesetz ist eine jährliche CO2-Reduktion von rund 5 Millionen Tonnen notwendig. Die Heizungsmodernisierung trägt zu diesem Ziel die genannten 2,2 Millionen Tonnen bei. Damit wird klar, dass die Geschwindigkeit der Heizungsmodernisierung weiterhin auf einem hohen Niveau gehalten und zur Erreichung der Klimaziele sogar noch weiter erhöht werden muss.

Die Studie „Kurzanalyse Einsparungen an „THG-Emissionen durch Austausch von Wärmeerzeugern im Jahr 2022“ des Instituts für Technische Gebäudeausrüstung Dresden hat basierend auf den Absatzzahlen verschiedener Heizungen in 2022 untersucht, welche Heizungstypen im Gebäudebestand ersetzt wurden. Anschließend haben die Autoren die sich daraus ergebenden Einsparungen an Klimagasen errechnet. Die variierenden Ergebnisse zwischen 1,9 und 2,2 Millionen Tonnen CO2 resultieren aus unterschiedlichen Prämissen bei der Berechnung der Treibhausgasintensität der Energieträger – etwa in Bezug auf den Anteil erneuerbarer Energien am Strommix oder die Emissionen in den Vorketten bei Erdgas und Öl.

Wärmepumpen konnten 2022 ein Absatzplus von 53 Prozent verzeichnen. Heizsysteme auf Basis von Biomasse, insbesondere Pelletheizungen, ein Plus von 17 Prozent. Gasbasierte Systeme hingegen wurden im Vergleich zum Vorjahr um 8 Prozent weniger verbaut. Vor allem im ersten Halbjahr 2022 machte sich die Unsicherheit hinsichtlich Versorgungssicherheit und Preisentwicklung bemerkbar.