Während der aktuell stattfindenden Hannover-Messe ist eine deutliche Entwicklung der Nutzung von Wasserstoff als Energiequelle festzustellen. War 2022 noch die Anwendung im Kleinformat zu sehen, sind heute schon sehr große Projekte umgesetzt und weitere in der Pipeline, wie luckx – das magazin recherchierte.
Das Tor zur Welt
Hamburg wird gern als das Tor zur Welt bezeichnet. Grund dafür ist der überall bekannte Hamburger Hafen zu sehen, der in diesem Jahr vom 5. bis zum 7. Mai den 834. Geburtstag feiert. Doch damit nicht genug. Aufgrund der strategischen Lage sollen dort auch in der Zukunft Tanker mit Wasserstoff anlanden. Des Weiteren sind Gespräche über die Nutzung der möglichen norwegischen Energiequellen und der Umsetzung in Wasserstoff und deren Transport in Pipeline nach Hamburg im Gespräch. Doch bis dahin wird es wohl noch einige Zeit dauern. Wahrscheinlich wird es aufgrund der extrem schnellen Entwicklung in diesem Bereich es schneller gehen als sich dies viele vorstellen.
So stammt heute über 90 Prozent der Wasserstoffnachfrage aus der Industrie und ist damit einer der Haupttreiber für die Skalierung der Nachfrage. Eine Vielzahl von innovationsgetriebenen Industriepartnern hat sich rund um den Hamburger Hafen zu einem zentralen, zukunftsweisenden Standort entwickelt und erstreckt sich bis in die Metropolregion. Beim Auftritt der Metropolregion Hamburg auf der diesjährigen Hannover Messe (17. bis 21. April) steht das Engagement der Stadt für grünen Wasserstoff als Energieträger der Zukunft im Fokus. Schon heute gehört die Metropolregion zu einem der bedeutendsten Innovationsstandorte beim Thema regenerative Energien und grüner Wasserstoff.
„Grüner Wasserstoff ist ein Schlüssel zur Erreichung der Klimaziele“, sagt Melanie Leonhard, Senatorin der Behörde Wirtschaft und Innovation der Freien und Hansestadt Hamburg.
60 Wasserstoffprojekte aus der Metropolregion Hamburg
Mehr als 60 Projekte entlang der gesamten Wertschöpfungskette zielen auf den Aufbau einer marktfähigen grünen Wasserstoffwirtschaft der kurzen Wege ab. Das vorrangige Ziel ist eine weitreichende Dekarbonisierung der ortsansässigen Industrie. Gemessen an der Bruttowertschöpfung ist Hamburg die größte Industriestadt Deutschlands und einer der größten Industriestandorte Europas. Von der Erzeugung durch Elektrolyse über die industrielle Nutzung in der Chemie- oder Luftfahrtindustrie bis hin zur Schaffung einer Netzinfrastruktur für den Wasserstoffimport arbeitet in Hamburg ein leistungsstarkes Netzwerk aus Unternehmen und Forschungseinrichtungen an der Umsetzung der Vision einer nachhaltigen und klimaneutralen Wirtschaft. Mittelfristig soll der Hamburger Hafen als zentraler europäischer Logistikhub für den Im- und Export von grünem Wasserstoff etabliert werden.
„Unser Ziel ist es, den Weg in die Klimaneutralität mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln zu unterstützen“, sagt Dr. Rolf Strittmatter, Geschäftsführer von Hamburg Invest, dessen Team den Messeauftritt im Auftrag der Hamburger Behörde für Wirtschaft und Innovation verantwortet. „Wir haben bereits ein starkes Netzwerk für grünen Wasserstoff in der Stadt und holen weiter Unternehmen nach Hamburg, die mit innovativen Technologien nachhaltige Lösungen für die aktuellen Herausforderungen in der Welt entwickeln.“
Gute Voraussetzung
Dass Hamburg beste Voraussetzungen für Startups und Investoren bietet, zeigt auch das Ergebnis der neuesten Studie „European Cities and Regions of the Future 2023“ von FDI Intelligence, einer Tochtergesellschaft der Financial Times Group. Hier konnte sich Hamburg den ersten Platz in der Kategorie Großstädte („Larger Cities“) sichern.