Achtung, Wildwechsel!

Auch wenn im flachen Land die Rasenmäher schon den Betrieb aufgenommen haben, so stehen sie in den Mittelgebirge noch in Warteposition. Denn dort dauert es immer etwas länger, bis sich die Natur entwickelt. Das gilt auch für die Waldbewohner Reh, Hirsch und co. Deshalb sollten Autofahrer weiterhin besonders aufmerksam sein, meint luckx – das magazin.

Schaden vermeiden

In Deutschland wird der Bestand an Rehwild auf rund 2,5 Millionen geschätzt. Dazu kommen dann noch Hirsch, Wildschein und weitere Waldbewohner. Da diese jetzt besonders aktiv sind, ist die Gefahr von Wildunfällen in den Frühlingsmonaten groß: Denn die meisten Wildunfälle ereignen sich in April und Mai, wenn Jungtiere auf Nahrungs- und Partnersuche die Fahrbahn queren. Insgesamt zählt der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) für das Jahr 2021 rund 284.000 Wildunfälle und eine Schadenshöhe von insgesamt mehr als 940 Millionen Euro.

Besonders in der Morgen- und Abenddämmerung ist in der Nähe von Feldern und Wäldern mit Wildtieren zu rechnen, da diese zu diesen Tageszeiten besonders aktiv sind. Daher sollte man als Autofahrer die Warnschilder vor Wildwechsel beachten, vorausschauend fahren und die Geschwindigkeit anpassen. Denn bei 100 km/h beträgt der normale Bremsweg 100 Meter und bei 60 km/h nur 36 Meter. Sieht man bereits von weitem, dass ein Tier reglos an oder auf der Fahrbahn steht, sollte man das Fernlicht abblenden, kontrolliert bremsen und versuchen, das Tier durch Hupen zu verscheuchen. Lässt sich ein Zusammenstoß nicht mehr vermeiden, kann unter Umständen ein abruptes Ausweichmanöver sehr riskant sein. Eine Kollision mit einem Baum oder einem anderen Verkehrsteilnehmer kann noch gefährlicher sein als der Zusammenprall mit einem Wildtier.

Was tun bei einem Wildunfall?

Es sind eigentlich die aus der Fahrschule bekannten Verhaltensmaßnahmen zu ergreifen.

Unfallstelle sichern: Warnblinkanlage einschalten, Warnweste anziehen, Warndreieck aufstellen.

Polizei benachrichtigen. Eine Wildunfallbescheinigung stellt die Polizei, der Förster oder der Jagdpächter aus.

Verletztes oder totes Tier nicht anfassen: Der Förster oder Jagdpächter kümmert sich um die Bergung des Tieres.

Für eine schnelle Bearbeitung des Schadens ist es hilfreich, Fotos vom Fahrzeug, Unfallort und dem Tier zu machen.

Den Versicherer anrufen und den Schaden melden, bevor die Wildspuren am Fahrzeug entfernt werden oder dieses repariert, verschrottet oder verkauft wird.

Ist es zu einem Wildunfall gekommen, springt die Teilkaskoversicherung ein. Sie kommt für Schäden am eigenen Auto auf, wenn sie durch eine Kollision mit sogenanntem Haarwild – Wildschweine, Rehe, Hirsche, Füchse oder Hasen – entstanden sind. Unfälle mit Rindern, Pferden, Schafen oder Ziegen sind jedoch nicht durch jede Teilkasko abgedeckt. Deshalb sollten Versicherte prüfen, welche Leistungen ihre Police beinhaltet.