So geht Fotografieren

Es kommt ja nicht so drauf an, es soll nur eine schöne Erinnerung sein. So oder ähnlich argumentieren schon seit Jahrzehnten Menschen, wenn´s ums Fotografieren geht. Und wenn früher der Film entwickelt war, kam auch große Enttäuschung auf. Heute ist es ein bisschen anders, wie luckx – das magazin recherchierte.

Handy- und Digitalkamera

Die Digitaltechnik hat viele Vorteile; so auch beim Fotografieren. Nicht nur, dass die ersten Digitalkameras mit rund 20.000 Euro für jedermann unerschwinglich war. Heute lassen sich mit fast jedem Handy für einige hundert Euro deutlich bessere Ergebnisse erzielen als damals mit den Digitalen. Auch wenn die Technik sich verbessert hat, so kommt es für schöne Fotos weiterhin auf die Fähigkeiten der Fotografin und des Fotografen an. Doch worauf soll, worauf muss, geachtet werden, damit die Fotos attraktiv sind?

Ob Vulkane, heiße Quellen oder eisige Gletscher: Wer Freunde und Verwandte mit gelungenen Fotos überraschen möchte, sollte schon einige Dinge beachten. Zum Beispiel gibt es an Orten wie der Antarktis, Grönland oder Island oft riesige Eis- und Schneeflächen oder auch ungewöhnliche Lichtphänomene wie Polarlichter oder die Mitternachtssonne zu bestaunen. Für das Fotografieren bei kaltem Wetter gilt es an warme Kleidung, isolierte Stiefel und unbedingt an Handschuhe zu denken. Doch die Fingerfertigkeit darf durch die Handschuhe aber nicht eingeschränkt sein.So haben sich fingerlose Handschuhe mit dünnem Innenfutter bewährt. Äußerst nützlich für die Bodenhaftung beim Fotografieren sind ein Paar Mikrospikes, die einfach über die Stiefel gezogen werden.

Fotos im Schnee

Die Wetterbedingungen an kalten Orten können sich auch auf die Batterielebensdauer der Kamera auswirken. Temperaturen unter dem Gefrierpunkt verringern sowohl die Leistungsfähigkeit als auch die nutzbare Kapazität des Akkus auf ca. 70 bis 80 Prozent. Daher gehören die Batterien am besten in einer Tasche nahe am Körper, damit sie warm bleiben. Außerdem: Beim Wechsel zwischen kalten Außenbedingungen und warmen Innenräumen kann das Objektiv beschlagen. Mögliche Schäden am Objektiv der Kamera können vermieden werden, indem die Kamera so lange in einer versiegelten Plastiktüte bleibt, bis sie akklimatisiert ist. Wer beim Fotografieren im Winterwunderland die Gegenlichtblende verwendet, hält zudem die Frontlinse des Objektivs sauber.

Die Unterbelichtung, die von der hellen Landschaft verursacht wird, kann durch eine Belichtungskorrektur ausgeglichen werden. Eine weitere Option ist, dass du die Einstellungen manuell anpasst und die Belichtung um ein bis zwei Stufen erhöhst.

Bloß nicht verwackeln

Nicht nur im Gebirge können starke, unberechenbare Winde auftreten. Da passiert es schnell, dass beim Fotografieren die Kamera wackelt. Für einen festen Stand wird deshalb ein stabiles Stativ benötigt, das beispielsweise für zusätzlichen Halt mit einem Sandsack verankert wird. Deshalb sollte auch die Kamera niemals unbeaufsichtigt herumstehen, damit sie nicht von unberechenbaren Windböen umgestürzt wird. Zudem helfen bei starkem Wind der Bildstabilisator und eine längere Verschlusszeit.

Auch wen es nicht bei Regen und Nässe nach draußen zum Fotografieren zieht, so lohnen sich doch die Bilder von Wasserfällen oder mystischen Landschaften im Dauerregen und Nebel. Einige Kameras und Objektive sind besser gegen Wasser und Feuchtigkeit besser geschützt als andere – ein Vergleich vor dem Kauf lohnt sich daher. Die Gegenlichtblende ist hilfreich, um Nebel und leichte Regentropfen von der Frontlinse des Objektivs fernzuhalten. Deshalb ist außerdem ein wasserdichter Regenschutz sowohl für das Kameragehäuse als auch für das Objektiv wichtig.

Übrigens vertragen fast alle Kameras ein gewisses Maß an Süßwasser. Aber je länger die Kamera nass bleibt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie Schaden nimmt. Und Salzwasser ist um jeden Preis zu meiden.

Aber auch Hitze macht der Kamera zu schaffen. Von Sanddünen und dramatischen Felsformationen in Wüsten hin zu üppigen, grünen Regenwäldern: Die extreme Hitze an diesen Orten erfordert einen besonderen Umgang mit der Kamera. Deshalb sollte unbedingt auf die Temperaturgrenzen der Kamera geachtet werden. Einige Kamerahersteller warnen davor, Kameras bei einer Temperatur von über 40 Grad Celsius zu verwenden, da diese durch Überhitzung beschädigt werden können. Um das zu vermeiden, kann die Ausrüstung mit einem weißen Handtuch abgedeckt werden. Durch das Tuch wird das Sonnenlicht reflektiert und die Kamera dadurch nicht so hohen Temperaturen ausgesetzt.

Hohe Luftfeuchtigkeit und feiner Sand

Zudem kann auch hohe Luftfeuchtigkeit problematisch sein, insbesondere in Regenwäldern, in der Nähe großer Wasserfälle und in geothermischen Gebieten. Silicagel-Pakete in der Kameratasche können hier Abhilfe verschaffen, da sie die Feuchtigkeit absorbieren. Große Vorteile bietet auch ein Objektivtuch als Must-have, um das Objektiv bei Bedarf zu reinigen. Denn zu hohe Luftfeuchtigkeit kann zu einem Pilzbefall im Objektiv führen.

Sand ist in Kombination mit Wind schädlich für die Kamera, insbesondere für das Objektiv und das Stativ. Ein UV-Filter auf dem Objektiv eignet sich hervorragend, um das Glas der Frontlinse zu schützen. So sollte auch ein Objektivpinsel und ein Luftgebläse für die Reinigung des Objektglases zur Ausstattung gehören. Auch sollte das Glas des Objektivs nicht berührt werden, damit die Schutzschicht nicht zerkratzt wird. Objektivwechsel sind in dieser Situation generell zu vermeiden. Hilfreich ist auch, die Kameratasche stets verschlossen zu halten.

Nach einem Arbeitstag unter sandigen Bedingungen solltest außerdem das Stativ so gut wie möglich unter fließendem Süßwasser abgespült und anschließend gut getrocknet werden, um Beschädigungen am Gelenk des Stativs zu verhindern.