Immer wieder erheiterten in der Vergangenheit die Küchengerätehersteller mit Gadgets, die das Leben erleichtern sollten. So wurden Kameras in Kühlschränken verbaut, um von unterwegs den Inhalt einzusehen. Als ob es nicht einfacher gewesen wäre, sich am Abend vorher oder am Morgen eine Einkaufsliste zu erstellen. Was nun während der Ifa präsentiert wurde, hat luckx – das magazin beobachtet.
Technologie, Vernetzung und Design
Bevor es an die IFA-Neuheiten geht, noch einmal zurück zur Kühlschrankkamera. Die Hersteller haben schnell erkannt, dass die Kameratechnik so ihre Tücken hat. Wenn nämlich der Jogurt hinter der Milchtüte stand, war er sozusagen unsichtbar. Fatal. So werden heute andere Technologien verfolgt. In der Hoffnung, sie helfen dem Nutzer tatsächlich weiter.
So hat vor mehr als einem Jahrzehnt Siemens Hausgeräte den Grundstein für die Vernetzung von Küche und Haushalt gelegt. Gleichzeitig arbeitet das Unternehmen seit langer Zeit mit Sensorik, ausgeklügelten Programmen und anspruchsvollem Design. Dieses Jahr wurde das ganze zusammengefasst unter dem Motto „Gardens of Intelligence“. Diese sollen nun vom nächsten Schritt bei der Küchen-KI bis hin
zum neuen Einbau-Format für den deutschen Markt reichen. Herzstück am Siemens Stand war dabei die intelligente Küche: eine Umgebung, die ihre Nutzer helfen soll, die alltäglichen Aufgaben zu optimieren, das Leben zu bereichern und nachhaltiger zu gestalten, so der Hersteller in seiner Presseveröffentlichung. Denn sie besteht aus einem ganzen System von Geräten, deren Design ebenso zusammenspielt wie ihre digitalen Anwendungen. Die gemeinsame Steuerung ist über die Home Connect App oder das Siemens Smart Kitchen Dock möglich.
Backofen erkennt das Gericht
Schon im letzten Jahr hat der Hersteller die ersten KI-Anwendungen vorgestellt. Mit der neuen Gerichterkennung geht Siemens nun den nächsten Schritt. Denn die Künstliche Intelligenz identifiziert zum Verkaufsstart bereits rund 40 unterschiedliche Speisen wie Pizza oder Lasagne. Dazu nutzt sie die integrierte Backofenkamera. Anschließend schlägt das Gerät die optimale Zubereitungsmethode vor. Backen und Braten wird damit einfacher denn je. Ob es nun als Künstliche Intelligenz bezeichnet wird oder eher die Abarbeitung einer Exel-Tabelle, um die Gerichte zu erkennen, sollte jeder für sich einmal beantworten.
Des Weiteren führt die Marke in diesem Jahr ein neues, temperaturgesteuertes Kochfeld ein. Statt die Leistung über Stufen nur ungefähr zu regeln, können Nutzerinnen und Nutzer erstmals – wie beim Backofen – eine Temperatureinstellung wählen. Dadurch lässt sich beispielsweise Schokolade so schmelzen, dass sie nicht mehr anläuft. Pfannkuchen oder Steaks gelingen nach Wunsch, ohne dass man danebenstehen muss – denn der Bratsensor passt auf, dass die Hitze in der Pfanne konstant bleibt.
Einbaukühlschränke im neuen Großformat
Ob es nun tatsächliche eine Revolution für den Küchenfachhandel ist, möge jeder für sich selbst entscheiden. Denn eigentlich war überhaupt nicht zu verstehen, warum Kühlgeräte nicht den vollen, zur Verfügung stehenden Raum der Küchenplaner nutzen. Nun kommen neue Einbaukühlgeräte auf den Markt, die die üblichen Küchenwände ausnutzen. Mit 194 Zentimeter hohe und 75 Zentimeter breite Geräte können nun die etablierte Möbelherstellern am Markt endlich maßfüllende Küchenzeilen gestalten. Die extragroßen Geräte bieten neben viel Platz auch spezielle Frischezonen für die längere Haltbarkeit von Obst, Gemüse, Fisch und Fleisch.
Saubere Wäsche schrankfertig angerichtet und was sonst noch so kommt
Lösungen für alltägliche Herausforderungen bietet Siemens auch beim Waschen und Trocknen an. War der Waschtrockner früher verpönt wegen der hohen Verbrauchskosten, so kommt der Hersteller nun mit dem iQ700 Waschtrockner. Zeit- und Platzprobleme sollen sich damit lösen lassen: Bis zu 6 Kilogramm Wäsche lassen sich damit vollautomatisch in einem Durchgang waschen und trocknen. Ebenso selbstständig kümmert sich der neue Kaffeevollautomat EQ900 plus um Aroma und Genuss. Nach Auswahl der Bohnensorte durch den Konsumenten, nimmt sie alle relevanten Einstellungen selbständig vor und reinigt sich auch außerhalb der Nutzungszeiten von selbst.
Nachhaltigkeit
Mit Nachhaltigkeit will Siemens auch bei der neuen Geschirrspüler-Generation punkten. Das Sortiment mit 60 cm Breite hat einen deutlichen Energieeffizienzschub erfahren und kommt vermehrt aus dem deutschen Werk in Dillingen. Eine noch größere Rolle werden künftig auch die Reparatur- und Updatemöglichkeiten spielen. Remote-Wartung leistet dazu ebenso ihren Beitrag wie längere Ersatzteilgarantien. Damit unterstützt die Marke alle, die weniger wegwerfen und im eigenen Haushalt zu mehr Klimaschutz beitragen wollen.