Notfall

Eigentlich ist es ein großes Risiko, größere Bargeldmengen zuhause unter der Matratze aufzubewahren. Trotzdem bunkern immer noch Menschen an den verschiedensten Orten in ihren Zuhause Bargeld. Denn es kann immer wieder zu Notfällen kommen. Dann muss Bargeld schnell verfügbar sein, weiß luckx – das magazin.

Verfügbarkeit

Sicherlich waren viele von uns schon davon betroffen: Internetausfall machte keine Überweisungen möglich. Bankautomaten streikten wegen Stromausfall. Und nun? Zwar können wir weiterhin mit unseren Bank- und Kreditkarten bezahlen. Doch in vielen Geschäften oder Restaurants lassen sich häufiger Hinweise finden, dass nur noch Barzahlung akzeptiert wird. So etwas kann uns alle treffen. Da rettet dann ein Griff in den Sparstrumpf die Situation.

Diese kleine Beispiel macht deutlich, wie sinnvoll eine finanzielle Vorsorge ist. Und zwar nicht nur beim Bargeld. Wichtiger ist ein Überblick über die eigene Finanzsituation zu haben. Dabei hilft die monatlich laufenden Einnahmen und Ausgaben genau zu erfassen. Dann lassen sich schnell Einsparmöglichkeiten entdecken, und mit einigen Tipps sowie etwas Disziplin für mehr finanzielle Sicherheit auch in einem Notfall sorgen.

Finanzpolster

Ein gewisses Finanzpolster zu haben, ist vor allem in Situationen wichtig, in denen unerwartete Ausgaben entstehen, die nicht ohne weiteres mit den üblichen monatlichen Einnahmen zu bestreiten sind. Das kann etwa der Fall sein, wenn teure Haushaltsgeräte ersetzt werden müssen oder unvorhergesehene Forderungen, wie beispielsweise eine Steuernachzahlung, ins Haus flattern. Finanziellen Spielraum brauchen wir aber vielleicht auch, wenn wir beruflich neu orientieren und in der Übergangsphase weniger Einkommen zur Verfügung haben oder gegebenenfalls bei einem Umzug Doppelmieten anstehen. In solchen Fällen ist eine ausreichende finanzielle Reserve unverzichtbar. Wie hoch eine solche Rücklage sein sollte, hängt dabei vor allem von den finanziellen Möglichkeiten, aber auch dem persönlichen Sicherheitsempfinden ab. Idealerweise empfiehlt es sich mindestens drei – besser sechs – Monatsgehälter zurückzulegen.

Dabei ist schwierig, einen substanziellen Betrag regelmäßig zur Seite zu legen. Dann kann es hilfreich sein, ein bis zwei Monate lang ein Haushaltsbuch zu führen und sich somit einen umfassenden Überblick über die eigenen Einnahmen und Ausgaben zu verschaffen. Der positive Nebeneffekt einer solchen Aufstellung ist, dass wir uns den Kostenfallen bewusst werden und leichter Einsparpotenziale aufspüren können.

Sparen hilft

Leichter wird das Sparen auch, wenn Sie Struktur in Ihre Finanzen bringen. Die 50-30-20-Regel kann ein Ansatz zum Sparen sein. Danach wird das monatliche Nettoeinkommen in drei Ausgabetöpfe eingeteilt: 50 Prozent des Nettogehalts, der erste Topf, sind für Fixkosten vorgesehen. Dazu zählen beispielsweise wiederkehrende Posten, wie Miete, Strom, Telefonverträge oder Versicherungen, aber auch die Ausgaben für Lebensmittel. Weitere 30 Prozent bilden den zweiten Topf und sind den Freizeitaktivitäten vorbehalten. Darunter fallen auch Ausgaben für Hobbys, Abonnements für Streamingdienste, Rücklagen für Urlaube oder aber Einkäufe, die über Lebensmittel hinausgehen. Die Ausgaben dieses zweiten Topf lassen sich stärker steuern als die Fixkosten. Sollten die Fixkosten einmal höher als die Hälfte Ihres monatlichen Nettos ausfallen, lassen sich bei den „Freizeitausgaben“ Abstriche machen, um die Ausgaben zu decken. Der dritte Ausgabetopf sollte aus 20 Prozent, also einem Fünftel, des Nettogehalts bestehen. Mit diesem Betrag lässt sich jeden Monat der „Sparstrumpf“ weiter befüllen. Das funktioniert am besten, wenn mit einem Dauerauftrag auf ein Tagesgeldkonto automatisiert wird.

Natürlich ist diese Regel nicht für jeden anwendbar. Sie ist jedoch ein Beispiel dafür, wie Ausgaben nach dem eigenen finanziellen Möglichkeiten angepasst werden können. Solche Regeln haben den positiven Effekt, dass die Ausgaben bewusster werden und sich besser steuern lassen. Denn wer weiß, wie viel Geld aus den einzelnen Töpfen zur Verfügung steht, kann unnötige Ausgaben leichter vermeiden.

Urlaubs- und Weihnachtsgeld

Auch Sonderzahlungen eignen sich, um die eigene finanzielle Notreserve anzusparen. Insbesondere Urlaubs- oder Weihnachtsgeld kommen hierfür in Betracht, aber auch Bonuszahlungen oder andere Prämien. Wer zudem eine Gehaltserhöhung erhält, kann sich auch weiterhin am bisherigen Einkommen orientieren und den Differenzbetrag nutzen, um den Notgroschen weiter aufzufüllen. Natürlich eignet sich auch das Girokonto, um den Notgroschen anzulegen. Von Vorteil ist es aber, ihn separat auf einem anderen Konto, am besten einem Tagesgeldkonto, anzusparen. So ist der Zugriff auf das eigene Geld gut zu regeln. Ob es eine bessere Verzinsung gibt, ist eine weitere wichtige Frage. Berücksichtigt werden sollten unbedingt die Kontokosten. Wenn diese höher als die Zinsen ist, sind andere Lösungen zu suchen.

Insgesamt ist es aber wichtig, das große Ziel „Sparen“ zu erreichen. Natürlich lassen sich Anschaffungen auch über Kredite regeln. Doch diese stören meist das Ziel und sind nur vorübergehend eine, meist teure, Lösung.