Mehr Erfolg?

Wir alle kennen den Erholungswert von Urlaubsreisen. Doch trifft das auch auf Geschäftsreisen zu, wo man von einem Termin zum nächsten hechelt? Oder gibt es Möglichkeiten, den Erfolg von Geschäftsreisen zu steigern? Luckx – das magazin ging dieser Frage nach.

Reiseverhalten

Das Segment Geschäftsreisen der Tourismusbranche war während der Corona-Pandemie der große Loser. Homeoffice und Video Konferenzen machten Geschäftsreisen überflüssig. Wirklich? Denn insbesondere der persönliche Kontakt kann zum Verständnis von Angebot und Preisvorstellungen führen sowie Details der zu treffenden Vereinbarung einfacher gestalten. Dies alles lässt sich online manchmal unzureichend kommunizieren. Also wurde und wird wieder mehr gereist und werden Geschäftspartner persönlich getroffen. Ob auf Messen oder im Face-to-Face Gespräch direkt im Unternehmen. Doch bei den Mitarbeitern zeigt sich ein anderes Reiseverhalten. Wurden früher Reisen voll mit Terminen gepackt und meist an einem Tag „alles erledigt“, so finden heute mehr Reisen mit Übernachtungen statt wie eine aktuelle Studie von Travel Perk zeigt. Und nicht nur das. Es findet auch eine äußerst positive Auswirkungen von Geschäftsreisen auf die Selbst- und Arbeitsplatzwahrnehmung von Mitarbeitern statt. Insgesamt gaben rund 40 Prozent aller Befragten an, dass sich das berufliche Reisen positiv auf ihre persönliche und berufliche Entwicklung auswirkt. Rund 20 Prozent sagten, dass sie sich nach der Rückkehr von einer Reise produktiver in ihrem Job fühlen. Letzteres gilt insbesondere für die Befragten der Generation Z und die Millennials, die dies noch häufiger angaben als ihre älteren Kollegen.

Weiterentwicklung

Neben den oben genannten Punkten nannten die Teilnehmer eine ganze Reihe weiterer positiver Faktoren von beruflichen Reisen. 43 Prozent der Befragten gaben an, dass Geschäftsreisen ihnen helfen, ihre persönlichen Fähigkeiten zu entwickeln, 31 Prozent fühlen sich leidenschaftlicher bei ihrer Arbeit, 23 Prozent sagten, dass Reisen ihre Arbeit sinnvoller machen und 18 Prozent gaben an, dass Reisen einen positiven Einfluss auf ihre psychische Gesundheit haben.

In den Ergebnissen der Studie sieht das Unternehmen großes Potenzial zur Mitarbeiter-Akquise und -Bindung. Deutschland-Chef Eugen Triebelhorn sagte, er hoffe, dass die Daten Arbeitgebern zeigen, dass Dienstreisen keineswegs nur eine monetäre Ausgabe seien, sondern auch eine Chance für geschäftlichen Erfolg. „Wir sind fest davon überzeugt, dass Reisen unabhängig von der Position im Unternehmen einen beruflichen und persönlichen Wandel bewirken kann“, so Triebelhorn. „Dass Unternehmen versuchen, Reisetätigkeit einzuschränken und Kosten zu sparen, mag verständlich wirken, die Ausgaben für mögliche Fluktuation sind jedoch deutlich höher. Besonders junge Angestellte, die während der Pandemie viel zu Hause bleiben mussten, möchten gerne die Welt sehen. Ihnen sollten Unternehmen daher beim Reisen Vorrang geben, um ihr Potenzial zu fördern und es ihnen zu ermöglichen, sich dadurch maßgeblich weiterzuentwickeln.“

Langsames Reisen

Ein weiteres spannendes Ergebnis der Studie ist, dass sich bei den beruflich Reisenden ein zunehmender Trend zum „Slow Travel“ abzeichnet. Bei den Befragten sank der Anteil der anstrengenden Tagesreisen zugunsten von Reisen mit Übernachtung(en). Auffallend ist, dass dieser Trend in Deutschland besonders stark ausgeprägt ist. Im Jahr 2019 machten Tagesreisen noch rund 40 Prozent aller Kurzstrecken-Buchungen über Travel Perk aus. Im Jahr 2023 waren es nur noch 25 Prozent. Ähnliche Trends sind in Spanien und den USA zu beobachten, wenn auch nicht so deutlich wie in Deutschland. In Großbritannien war der Trend von Tagesreisen zu Reisen mit Übernachtung nur leicht ausgeprägt.

In Deutschland war der Trend zu Vor- oder Nachübernachtungen auf der stark frequentierten Strecke zwischen München und Berlin am deutlichsten. Vor dem Coronavirus waren Tagesreisen in diesem Städtepaar mit 46 % noch sehr häufig. Im Jahr 2023 ist der Anteil jedoch auf weniger als ein Drittel gesunken. Einen Grund für den sinkenden Anteil an Tagesreisen sieht das Unternehmen in der Häufung von Streiks und Annullierungen, die zu mehr Puffer bei der Buchung führen, sowie in einer nachhaltigkeitsbedingten Umstellung von Flug auf Bahn, die insgesamt mehr Zeit für die Planung mit sich bringt. Der Wunsch nach Entschleunigung spiele jedoch sicherlich ebenfalls eine wichtige Rolle.

Im Auftrag von TravelPerk hatte OnePoll in der Zeit vom 31. Oktober bis zum 7. November 2023 insgesamt 4.000 berufstätige Erwachsene aus dem Vereinigten Königreich, den USA, Spanien sowie Deutschland befragt.