Essen in Deutschland

Als wir vor ein paar Tagen während einer Reise ein Restaurant suchten, war es schwer, einen Tisch zu bekommen. Alles war voll. Ohne Voranmeldung geht anscheinend gar nicht. Doch dann nach einer Zeit klappte es dann doch. Was wir als Redaktion von luckx – das magazin erlebten, sei kurz geschildert.

Schöne Erlebnisse sehen anders aus

Wir waren schon den ganzen Tag unterwegs und erreichten unser Ziel am frühen Abend. Ein anstrengender Tag lag hinter uns. So sollte sozusagen als „Belohnung“ ein netter Abend bei guten Essen den Tag ausklingen lassen. Doch es war einfacher gesagt als getan, um einen Platz im Restaurant zu finden. Nach einem längeren Fußmarsch durch die halbe Stadt bei niedrigen Temperaturen und vielen Versuchen klappte es dann doch. Als das Essen endlich auf dem Tisch schön angerichtet stand, war die Freude groß. Doch die währte nicht lange: Der Salat war voller Sand und das Schnitzel in der Fritteuse gebraten und quillte voller Fett über.

Das ist sicherlich nur ein Einzelerlebnis, oder? So wollten wir es genauer wissen und recherchierte. Zum Verhalten der Deutschen, wie oft sie auswärts essen. Antworten liefert eine aktuelle GFK-Umfrage „Wie Deutschland essen geht“. Jeder Vierte der Befragten (25 Prozent) geht einmal oder mehrmals pro Woche außer Haus essen, 28 Prozent mindestens einmal im Monat und 31 Prozent seltener als monatlich. 16 Prozent der Befragten essen nie oder so gut wie nie auswärts. Betrachtet man die Ergebnisse nach Altersgruppen, wird deutlich, dass die Befragten in den Altersklassen „18 bis 29 Jahre“ und „30 bis 39 Jahre“ öfter außer Haus essen gehen als die älteren. Auch beim Blick auf das Haushaltsnettoeinkommen zeigen sich Unterschiede: Knapp ein Drittel der Personen, deren Haushaltsnettoeinkommen unter 2.000 Euro liegt, speisen „nie bzw. so gut wie nie“ außer Haus, bei den Befragten mit einem Haushaltseinkommen von mehr als 4.000 Euro gaben dies nur 8 Prozent an. Als Gründe warum sie selten bzw. nie oder so gut wie nie außer Haus essen gehen, gab die Hälfte dieser Personen an, sich einen Besuch in gastronomischen Einrichtungen finanziell nicht leisten zu können. 34 Prozent schmeckt ihr selbst gekochtes Essen besser und 32 Prozent finden es einfach bequemer zu Hause zu essen. Elf Prozent ziehen die Bestellung bei einem Lieferdienst dem Besuch eines gastronomischen Betriebs vor.

Die Favoriten der Deutschen

Bei der Wahl des gastronomischen Betriebes spielt das Preis-Leistungs-Verhältnis (73 Prozent) die entscheidende Rolle. Jedoch auch die Themen „Gemütlichkeit/Ambiente“ (63 Prozent) und die „Gastlichkeit“ (49 Prozent) nehmen einen hohen Stellenwert ein. Für mehr als die Hälfte der Deutschen (53 Prozent) hat zudem die Nationalität des Speisenangebots einen großen Einfluss auf die Auswahl des Gastronomiebetriebs. Beinahe zwei Drittel der Befragten (64 Prozent) gehen am liebsten beim Italiener zum Essen. Etwas mehr als die Hälfte (54 Prozent) suchen auch die deutsche/regionale Küche. Einer hohen Beliebtheit erfreuen sich auch die asiatischen (47 Prozent) und die griechischen (46 Prozent) Angebote. Eine Betrachtung nach Altersgruppen zeigt deutliche Unterschiede in den Konsumpräferenzen: Ist die italienische und asiatische Küche noch durch alle Altersgruppen hinweg weitestgehend konsensfähig, bevorzugen ältere Befragungsteilnehmer gegenüber jüngeren deutlich die deutsch/regionale und die griechische Küche. Dem gegenüber zeigt sich bei den jüngeren Befragten eine deutliche Präferenz für amerikanische, türkische, indische und mexikanische Gastronomieangebote.

Preissteigerungen

Vor dem Hintergrund verschiedenster ökonomischer Entwicklungen in den letzten zwei Jahren ist es auch in der Gastronomie zu stärkeren Preiserhöhungen gekommen. Wie reagiert die Nachfrage auf diese Entwicklungen? 52 Prozent der Befragten geben an, aufgrund der Preiserhöhungen seltener essen zu gehen, während bei 35 Prozent das Konsumverhalten unverändert geblieben ist.

Die bevölkerungsrepräsentative Online-Befragung im Auftrag des Bayerischen Zentrums für Tourismus wurde durchgeführt mit dem GfK eBUS zwischen 11.01. und 22.01.2024. Dabei wurden 2.024 Männer und Frauen der deutschsprachigen Bevölkerung im Alter von 18-74 Jahren in der Bundesrepublik Deutschland befragt.