Nun ist es in einer Demokratie nicht so wie in autoritären Staaten, wo nur der Verdacht zur Inhaftierung von potentiellen Kriminellen führt. Zuerst sind polizeiliche Ermittlung und ein Gerichtsverfahren erforderlich. Um so mehr nutzen Kriminelle polizeiliche und andere Einrichtungen bzw. deren Namen für ihre Betrügereien, wie luckx – das magazin recherchierte und bringt diese Reihe zum Abschluss.
Die unechten „Interpol“, „Europol“ und „Microsoft“
Viele Menschen haben Anrufe von Interpol und Europol erhalten. Dabei startete eine automatische Bandansage und bat darum, die 1 auf dem Telefon zu drücken. In der Folge wurden dann sensible Daten abgefragt. Doch die Anrufe kamen weder von Interpol noch von Europol. Angerufene sollten sich auch vor angeblichen Anrufen von technischen Unternehmen wie Microsoft hüten. Hierbei wird gesagt, es gebe ein Problem mit dem Computer oder einer Software. Wenn es schlecht läuft, haben die Kriminellen Zugang zum Computer und am Ende sind viel Geld sowie wichtige Daten abgezogen wurden. Microsoft weist daraufhin, dass sie nie ungefragt anrufen würden.
Falsche Handwerker
Ding-Dong, klingelt es an der Tür. Vor der Tür stehen mindestens zwei Handwerker oder Handwerkerinnen. „Wir kommen von Ihrem Vermieter, um Ihre Wasserleitung zu prüfen, zuletzt gab es häufiger Rohrbrüche“, heißt es dann so oder ähnlich. Auch die Wasserbetriebe werden als Vorwand genommen. Während eine Person im Bad den Mieter beschäftigt, stiehlt die andere Person die Wertsachen. So schwer es fallen mag, ist es besser vorher beim Hausmeister, der Hausverwaltung oder dem Wasserwerk anzurufen, ehe die angeblichen Handwerker in die Wohnung dürfen. So sind regelmäßig die Aushänge im Schaukasten zu prüfen. Üblicherweise werden Handwerkerarbeiten in Mietwohnungen angekündigt. Besonders aufmerksam sollten Mieter sein, wenn Handwerker zu zweit kommen.
Phishing und andere Betrugsversuche
E-Mails und SMS von unbekannten Absendern sollten ignoriert werden. Besonders misstrauisch sollte mit Links umgegangen werden, die angeblich von der Sparkasse oder anderen Unternehmen kommen und darin aufgefordert wird, einen Link anzuklicken, um dann auf einer Website sensible Daten einzugeben. Ebenfalls sollte mit Anzeigen von Trading-Portalen besonders aufmerksam umgegangen werden, die mit enormen Gewinnen bei Geldanlagen locken. Auch fragen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Banken und Sparkassen niemals am Telefon nach PINs, TANs oder Passwörtern. Skepsis sollten angerufene sein, wenn sich jemand als Verwandter ausgibt und um Geld bittet.
Post und Absender genau prüfen
Bei der entsorgen von Briefen und anderen Dokumenten ist darauf zu achten, keine sensiblen Daten lesbar in den Papiermüll zu werfen. Wer sich einer Finanzforderung wegen zum Beispiel einer Kaution gegenübersieht, sollte bedenken, dass so etwas in den USA häufig vor der Untersuchungshaft bewahrt. In Deutschland wird die „Sicherheitsleistung“, wie sie hier heißt, jedoch sehr selten angewendet. Mit Geld lassen sich in aller Regel Verwandten nicht akut vor dem Gefängnis bewahren, auch wenn das am Telefon jemand weißmachen will. Das klingt nach Betrug. Außerdem setzt die Polizei niemanden am Telefon unter Druck und fordert zur Geldübergabe auf.
Was tun bei einer Betrugsmasche?
Das Wichtigste ist in diesen Fällen, Ruhe zu bewahren. Liegt die Vermutung nahe, dass jemand die Online-Banking-Zugangsdaten ausgespäht hat, sollte sofort mit der Bank Kontakt aufgenommen werden. Dabei ist eine möglichst genaue Schilderung erforderlich, was passiert ist, was verlangt wurde und welche Daten genau herausgegeben wurden. Die Beraterinnen und Berater werden dann umgehend Hilfe leisten und beispielsweise das Online-Banking sperren oder, wenn möglich, einen Überweisungsrückruf beauftragen.
Sinnvoll ist es auch, bei der Polizei Anzeige zu erstatten – es handelt sich hierbei ganz klar um eine Straftat. Sparkasse und Banken werden bei allem im Umgang mit dem Geld- und Kontobetrug unterstützen leisten.
Aktuelle Sicherheitswarnungen
Die Täterinnen und Täter entwickeln immer wieder neue Betrugsmaschen, mit denen Ihnen Opfer ins Netz gehen. Ob Phishing-Mails, Abo-Falle, Fake-E-Mails oder Fake-Shops, fingierte Kleinanzeigen oder falsche Social-Media-Profile. Eine Übersicht über die verschiedenen Betrugsmaschen, die im Zusammenhang mit Ihren Geldkonten stehen, haben die Sparkassen unter ihren aktuellen Warnungen zusammengestellt. Die Seite wird regelmäßig von den Cyber-Experten und -Expertinnen aktualisiert.