Was wichtig ist

Die Corona-Pandemie hat uns gezeigt, dass Wohnen eine ganz andere Bedeutung erlangt hat. War es vorher eine Notwendigkeit, um seine „7-Sachen“ irgendwo unterzustellen, weil wir sonst immer „unterwegs“ waren, stellen wir nun andere Ansprüche. Wie sich diese Anforderungen auswirken, hat luckx – das magazin recherchiert.

Grünflächen

Möglichst Zentrumsnah, guter Anschluss an den ÖPNV waren Kriterien, die immer wichtig waren und heute auch noch sind. Doch während der Pandemie kamen eine größere Wohnfläche – auch für ein Homeoffice – und Gartenflächen hinzu. Der Weg aus der Stadt ins Umland wurde von vielen Familien beschritten. Wer aber in der Stadt bleiben wollte, suchte auch Wohnraum in der Nähe von Parks. So ergab sich aus einer Immowelt Analyse, dass Wohnung in der Nähe von Parks in Nordrhein-Westfalen Preisaufschläge bis zu 14 Prozent betragen. In den Großstädten können Einwohner dem städtischen Trubel in zahlreichen attraktiven Parkanlagen entfliehen. Wer eine Wohnimmobilie in fußläufiger Distanz zu einer Grünanlage erwerben möchte, muss jedoch zum Teil mit deutlichen Aufschlägen beim Angebotspreis rechnen. Dabei wurden die durchschnittlichen prozentualen Preisunterschiede von Wohnimmobilien (Einfamilienhäuser und Wohnungen) zwischen der fußläufigen 15-Minuten-Zone rund um ausgewählte Parks und dem restlichen Stadtgebiet untersucht. Einen besonders hohen Aufpreis für die Nähe zu einer Grünfläche zahlen Immobilienkäufer in Köln: Wohnimmobilien mit maximal einer Viertelstunde Fußweg zu einem Park kosten durchschnittlich 14 Prozent mehr als vergleichbare Immobilien im übrigen Stadtgebiet. Wer bereit ist, den Preisaufschlag zu stemmen, kann der Hektik der Domstadt beispielsweise im Rheinpark entkommen und direkt am Flussufer entspannen.

In Düsseldorf ist alles anders

Ganz anders verhält es sich mit den Angebotspreisen rund um städtische Grünflächen in Düsseldorf: In der Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens kostet der Immobilienkauf in der 15-Minuten-Zone von Parks weniger als im restlichen Stadtgebiet – der Preisabschlag beträgt im Mittel 7 Prozent. Aufgrund der dichten Bebauung des Zentrums befinden sich einige der größten Düsseldorfer Parkanlagen in vergleichsweise preiswerten Gegenden außerhalb der Stadtmitte. So kosten Wohnimmobilien etwa in der fußläufigen Umgebung des Düsseldorfer Südparks im Mittel weniger als vergleichbare Immobilien, die in den hochpreisigen Gegenden der Landeshauptstadt liegen, sich aber außerhalb der 15-Minuten-Zone eines Parks befinden. Auf ein Preis-Plus für die Nähe zu einer Grünanlage müssen sich Kaufinteressenten dagegen in Dortmund einstellen. Mit 5 Prozent fallen die durchschnittlichen Mehrkosten in der fußläufigen Umgebung städtischer Parks allerdings deutlich geringer aus als in Köln. Erholung vom Trubel der Ruhrgebietsstadt findet man etwa im Westfalenpark, Dortmunds größter Parkanlage.

In Essen verzeichnen Einfamilienhäuser und Wohnungen mit maximal 15 Minuten Fußweg zu einer Grünanlage hingegen im Mittel keinen Aufschlag gegenüber dem restlichen Stadtgebiet. Das liegt vor allem daran, dass größere Parks sowohl in günstigen wie auch in teureren Gegenden der Stadt zu finden sind. Neben dem Hügelpark im hochpreisigen Süden Essens können Einwohner beispielsweise auch im Emscherpark ins Grüne entfliehen. Dieser liegt im deutlich preiswerteren Norden der Ruhrgebietsstadt. Im Essener Durchschnitt ergibt sich für Wohnimmobilien in Nähe einer Grünfläche daher kein Aufpreis.

Datenbasis für die Berechnung der prozentualen Preisdifferenzen waren auf immowelt.de inserierte Angebote in den 4 größten Städten Nordrhein-Westfalens. Im Rahmen der Analyse wurden die mittleren Angebotspreise von Häusern (Einfamilienhäuser, 600 Quadratmeter Grundstücksfläche, 5 Zimmer, Baujahr zwischen 1945 und 1970) und Bestandswohnungen (75 Quadratmeter, 3 Zimmer, 1. Stock, Baujahr 1990er-Jahre) innerhalb der 15-Minuten-Zone ausgewählter Parks mit dem übrigen Stadtgebiet verglichen.