Gibt´s noch Tickets?

Wer heute für eine Veranstaltung ein Ticket kaufen möchte, geht auch die üblichen Web-Sites und bucht sich ein Ticket. Doch anscheinend scheint das für die Olympischen Spiele in Paris in diesem Sommer sehr kompliziert zu sein, wie luckx – das magazin recherchierte.

Olympia Tickets

Der französische Präsident und der deutsche Bundeskanzler beschwören in regelmäßigen Abständen die deutsch-französische Freundschaft. Zwar scheint das manchmal nicht so sehr innig zu sein, wie es gesagt wird. Doch wenn wir das mit den deutsch-französischen Kriegen der vergangenen Jahrhunderten vergleichen, ist die Beziehung schon äußerst herzlich. So manches Hindernis befindet sich weiterhin auf dem Freundschaftsweg. Denn es lernen mehr deutsche Schülerinnen und Schüler die französische Sprache als französische Deutsch erlernen. Es fehlen einfach Deutschlehrer an französischen Schulen. So erklärt sich auch, dass die deutsche Sprache aktuell nur von 3 Prozent der Franzosen gesprochen wird. Dagegen behaupten 23 Prozent der Deutschen, sich mit französisch verständigen zu können. Doch jeder weiß, dass Sprache das verbindende Element ist. Auch bei den offiziellen Ticketverkaufsstellen für die Olympiade in Paris wird der deutsch-französischen Beziehung nicht unbedingt Vorschub geleistet. Der Kauf von Tickets für die Olympischen Spiele 2024 in Paris ist auch deshalb kompliziert und wird auf der offiziellen Verkaufsseite und auf der offiziellen Wiederverkaufsplattform nur auf Englisch und Französisch erklärt. Da stellt sich die Frage, wie wichtig dem französischen Nachbar der Besuch der Deutschen zur Olympiade ist.

Ticket-Preise

Das Organisationskomitee der Olympischen Spiele 2024 hat am 17. April 2024 die finale Verkaufsphase für Olympia-Tickets eröffnet. Es sind nicht mehr für alle Wettkämpfe Tickets verfügbar. Einige Veranstaltungen sind bereits gänzlich ausverkauft und für viele noch angebotene sind nicht mehr alle Preiskategorien verfügbar. Es gibt jetzt allerdings auch wieder Karten für zuvor bereits ausverkaufte Sportarten. Für Interessierte lohnt also ein erneuter Blick auf die offizielle Verkaufsseite. Auch auf der am 15. Mai 2024 eröffneten offiziellen Wiederverkaufsplattform werden Tickets für zahlreiche Veranstaltungen angeboten. Tickets für die Olympia-Wettkämpfe kosten je nach gewähltem Event und Kategorie zwischen 24 und 980 Euro. Die genauen Preise pro Session sind auf der offiziellen Ticket-Seite der Olympischen Spiele 2024 aufgelistet.

Der angegebene Preis eines Tickets gilt für den Zugang zu einer sogenannten „Session“. Was eine „Session“ beinhaltet, hängt von der Sportart bzw. Disziplin ab. Einige Beispiele: Im Beachvolleyball umfasst eine „Session“ ein, zwei, drei oder vier Spiele, im Golf eine Runde und im Schwimmen alle Wettkämpfe, die an einem Vormittag oder Abend stattfinden.

Es gibt fünf Kategorien: First, A, B, C, D. „First“ ist dabei die teuerste und wird nur bei ausgewählten „Sessions“ angeboten, „D“ ist die günstigste. Die Kategoriepreise einer „Session“ sind abhängig von der Sportart. Beispiel: Ein Ticket in der Kategorie A für das Finale im Mannschafts- oder Einzelmehrkampf im Turnen der Frauen kostet 690 Euro. Für das 100-Meter-Finale der Männer in der Leichtathletik sind in der gleichen Kategorie 980 Euro zu zahlen. Für Finalwettkämpfe kosten die günstigsten Tickets 50 Euro in der Kategorie D, zum Beispiel für Bogenschießen oder Breakdance. Tickets für Qualifikationswettkämpfe werden in vielen Sportarten für 24 Euro in der Kategorie D angeboten. Beispiele sind Boxen, Dressur- und Springreiten oder Volleyball.

Nach Auskunft des Organisationskomitees „Paris 2024“ sind zwar eine Million der insgesamt knapp zehn Millionen Tickets zu einem Preis von 24 Euro erhältlich, doch in den Stadien machen oft die teuren Kategorien A und B den Großteil der Plätze aus. Falls Besucher mehrere Wettkämpfe in Stadien besuchen möchten, müssen Sie also mit Kosten von mehreren hundert bis über tausend Euro rechnen.

Betrugsrisiko während der Olympischen Spiele

Zu den Olympischen Spielen 2024 werden Millionen von Besuchern in Frankreich erwartet. Das zieht auch Betrüger an wie zu allen großen Veranstaltungen etwa Weihnachtsmärkte oder Volksfeste. So ist besondere Vorsicht wichtig. Tickets sollten nur auf der offiziellen Olympia-Verkaufswebsite „tickets.paris2024.org“ gekauft werden, oder auf der offiziellen Wiederverkaufswebsite. Ansonsten sind Straßenkäufer dankbare Opfer von Ticket-Betrügern. Für die olympischen Surfwettbewerbe vor Tahiti werden zum Beispiel keine Tickets verkauft. Einige wenige Tickets sollen nur vor Ort an lokale Partner der Organisatoren verteilt werden. Dennoch gibt es Webseiten, die angebliche Tickets für diese Wettbewerbe anbieten. Hierbei handelt es sich also nicht um offizielle Tickets. Damit gibt es keinen Zugang zur Veranstaltung. Wie sonst auch, sollten bei vermeintlichen E-Mails der Olympia-Veranstalter die Absender-Adresse und Links auf Richtigkeit (Phishing-Gefahr) geprüft werden.

Unterkünfte sollten nur auf bewährten Buchungsportalen von Anbietern mit guter Bewertung gebucht und ausschließlich das vorgesehene Zahlungssystem sollte genutzt werden. Zahlungen außerhalb des Portals bergen ein extrem hohes Betrugsrisiko. Außerdem sollten vor Reiseantritt die Reisehinweise des Auswärtigen Amts eingesehen werden.

Fragen und Antworten

Wo kann ich Tickets für Olympia 2024 kaufen?

Tickets für die Olympischen Spiele 2024 gibt es nur online auf dem offiziellen Ticketportal und auf der offiziellen Wiederverkaufsplattform.

Wiederverkaufsseite

Seit dem 15.05.2024 können bereits gekaufte Tickets über die offizielle Wiederverkaufsseite an Interessierte weiterverkauft werden. Das ist also im Umkehrschluss eine Möglichkeit noch an Karten zu kommen. Auf der Wiederverkaufsplattform können Olympia-Tickets nur zum Nennwert angeboten werden. Der Verkäufer kann also keinen höheren Preis für die Tickets verlangen. Im Gegenteil, die Verantwortlichen erheben vom Verkäufer noch fünf Prozent des Kartenpreises als Gebühr. Vom Käufer werden zehn Prozent als Gebühr erhoben.

Beispiel: Kostet ein Ticket für eine Session zum Beispiel 24 Euro, werden auf der Wiederverkaufsplattform für den Käufer 26,40 Euro fällig. Beim regulären Kauf auf der offiziellen Verkaufsseite betragen die Gebühren lediglich 1,5 Prozent, demnach kostet das Ticket dort 24,36 Euro.

Dem Verkäufer bleiben bei dem gleichen 24 Euro-Ticket beim Verkauf über die Wiederverkaufsplattform letztlich 22,80 Euro, die er nach Angabe des Organisationskomitees innerhalb von 45 Arbeitstagen auf das von ihm bei seinem ursprünglichen Ticketkauf verwendete Zahlungsmittel überwiesen erhält.

Hospitality-Programm

Neben dem regulären Olympia-Ticketportal und der offiziellen Wiederverkaufsseite gibt es eine offizielle Plattform für Hospitality- und Reise-Pakete. Hier können Olympia-Tickets direkt im Paket gekauft werden. Allerdings werden neben den Sport-Tickets noch weitere kostenpflichtige Leistungen wie Eintrittskarten für Sehenswürdigkeiten in Paris, Verpflegung oder Hotelunterbringung erworben. Wahrscheinlich sind höhere Preise zu bezahlen. Beispielsweise werden Hospitality-Pakete für die Abschlusszeremonie derzeit zwischen 1.995 und 6.750 Euro zuzüglich Steuern angeboten.

Das Organisationskomitee von Olympia 2024 warnt vor inoffiziellen Seiten, die Tickets anbieten. Die Veranstalter haben angekündigt, dort erworbene Tickets zu stornieren und damit den Zutritt zu den Wettbewerben zu verwehren. Beim Ticketkauf aus zweiter Hand auf Ticketbörsen gehen Sie also ein sehr hohes Risiko ein. Sie könnten Opfer von Ticket-Betrug werden.

Die Tickets werden personalisiert sein. Das Organisationskomitee hat inzwischen eine App „Paris 2024 Tickets“ veröffentlicht (Android oder Apple), in der die Tickets bereitgestellt werden. Diese App wird benötigen, um Zutritt zu den Veranstaltungen zu erhalten. Um den unerlaubten Weiterverkauf der Eintrittskarten zu erschweren, sollen die endgültigen Tickets erst kurz vor der jeweiligen Session ausgestellt werden.

Das offizielle Olympia-Ticketportal und die offizielle Wiederverkaufsplattform stehen nur auf Französisch und Englisch zur Verfügung. Bei Verständnisproblemen lassen sich zur Übersetzung ins Deutsche ein Online-Übersetzungsprogramm wie DeepL oder Google Translate zur Hilfe nehmen. Dabei sollte bewusst sein, dass solch ein Programm nicht immer fehlerfrei und wortgenau übersetzt. Bei Missverständnissen kann sich nicht auf die Übersetzung des Programms berufen werden.