Geldvernichtung

So mancher Fußballexperte konnte in den Fußball-EM Wochen sein Wissen zu Geld machen. Wer auf die richtigen Ergebnisse wettete, hatte Spielerglück. Doch nicht jeder konnte mit Gewinn „nach Hause gehen“. So mancher hat viel Geld verloren, wie luckx – das magazin erfuhr.

Sportwetten

Wetten auf Sportergebnisse hat eine lange Tradition und ist so alt wie der Sport selbst. Ob Pferderennen oder Rudersport – in England kam schon zu Beginn der ersten Wettkämpfe das Wetten auf den Sieger auf. So mancher Wetter verloren dadurch „Haus und Hof“. Erst im letzten Jahrhundert wurde die Spielsucht als Krankheit erkannt. Seit wenigen Jahren sind deshalb Hinweise beim Wetten zur Spielsucht erforderlich. Doch so mancher nimmt es damit nicht genau. Unter dem Motto „Wirf dein Geld nicht aus dem Fenster!“ wurde im Rahmen der Europameisterschaft im Fußball deutlich gemacht, dass bei Sportwetten – wie bei allen Glücksspielen – auf lange Sicht immer Verluste gemacht werden.

Denn Sportwetten haben ein hohes Suchtpotential, welches durch Sportwetten-Werbung gefördert werden kann. Die Werbung könnte die Gefahren verharmlosen, so die Organisatoren der Aktion, die mit Sportwetten verbunden sind. In diesem Jahr ist erstmals ein Sportwettanbieter Sponsor der EM. Die zunehmende Popularität von Sportwetten und die massive Werbung ist Verena Küppersbusch, Leiterin der Landesfachstelle Glücksspielsucht, schon lange ein Dorn im Auge: „Grundsätzlich ist während Großeinsätzen wie der Fußball-EM die Versuchung hoch, auf Spiele zu wetten.“

Sportwetten sind Glücksspiel

Sportwetten zählen zu den Glücksspielen und können abhängig machen bis hin zur Spielsucht. Diese Gefahr ist vielen Spielerinnen und Spielern aber nicht bewusst. Im Gegenteil: Sie glauben, sich in ihrem Sport auszukennen und deshalb nur ein geringes Risiko zu haben. Sportwetten lassen sich aber nicht durch vermeintliches Wissen kontrollieren, es ist reines Glücksspiel. So ist auch die Sportwetten-Werbung medial omnipräsent und wird zu wenig reguliert, was ebenso für weitere Glücksspielangebote gilt, sind die Organisatoren der Meinung. Die Forderungen des Bündnisses gegen Sportwetten-Werbung stehen daher exemplarisch für alle Formen des Glücksspiels. Das Bündnis fordert eine weitestgehende Einschränkung von Sportwetten-Werbung und die Wahrnehmung von gesellschaftlicher Verantwortung und Stärkung von Forschung und Prävention.

So auch Nicole Dreifeld (Vorsitzende des Glücksspielfrei e.V., bundesweiter Dachverband der Selbsthilfegruppen): „In der Glückspielsucht-Selbsthilfe ist die Sucht nach Sportwetten die Spielform, die am schnellsten wächst und schon sehr junge Menschen die Existenz kostet. Anfänglich sind sie der Meinung, durch ihr Sportwissen Geld generieren zu können, recht schnell geht es nur noch um die Höhe der Quoten und die Gewinnmöglichkeiten, und es wird egal, auf welche Sportart man wettet. Die Verharmlosung und die Werbung für diese Sucht sind mit das Schlimmste.“