Ab unters Dach!

Im Sommer heiß, im Winter kalt. Das ist – besser war – früher das Los einer Dachwohnung. Meist nur mit einem einfach verglasten Dachfenster ausgestattet sollte es eine günstige Mietmöglichkeit oder Unterkunft für die Kinder bieten. Doch heute geht unterm Dach viel mehr, wie luckx – das magazin recherchierte.

Hitzewelle und Kälteschock stoppen

Im Urlaub mögen tropische Nächte ja ganz romantisch sein. Und auch beim Skifahren sind kühle Temperaturen angenehm. Doch im eigenen Zuhause, insbesondere in der Dachwohnung, bereiten sie schlaflose Nächte. Schlaflose Nächte drohen allerdings auch, wenn die Heizkostenabrechnung kommt. Die Ursache dafür könnte in der nicht (mehr) zeit- und klimagerechten Wärmedämmung im Dachbereich zu finden sein. Denn sie sorgt im Winter dafür, dass die teuer erzeugte Wärme dort bleibt, wo sie sein soll: im Inneren des Raumes. Und im Sommer wirkt eine gute Wärmedämmung praktisch umgekehrt: Die Sommerhitze dringt nicht mit voller Intensität in die Dachwohnung ein.

Wärmedämmung

Erreicht wird das mit einer optimalen Wärmedämmung. Dabei ist es eher zweitrangig, für welchen Dämmstoff die Entscheidung beim Bau oder der Dachsanierung fällt. Weitaus mehr beeinflusst die Dicke der Dämmschicht die Wirkung. Bei der häufig angewendeten Zwischensparren-Dämmung – also der Dämmschicht zwischen den Dachsparren – gibt die Sparrendicke die Grenze vor. Eine Lösung wäre hier nur die Aufdoppelung der Sparren, um eine dickere Dämmung verlegen zu können. Insbesondere bei kompletten Dachsanierungen und im Neubau wird daher die Aufdachdämmung bevorzugt. Dabei wird unmittelbar unter der Dacheindeckung eine nahtlose Dämmung über die gesamten Dachflächen verlegt. Im Gegensatz zur Zwischensparrendämmung gibt es hier bei fachgerechter Verarbeitung keine Wärmebrücken, wie sie bei der Zwischensparrendämmung durch die Dachsparren entstehen. Außerdem kann die Dämmung dicker ausgeführt werden. Und das ist selbst bei Doppel- oder Reihenhäusern zulässig, auch wenn durch eine Aufdachdämmung ein höherer Dachaufbau entsteht.

Auch die Dachfenster tauschen

Darüber hinaus stellen veraltete Dachfenster unerwünschte Wärmebrücken dar. Im Zuge einer Optimierung des Daches lohnt sich die Investition in neue Fenster. Viele Dachfenster können auch nachträglich mit Zusatz-Schutzfunktionen aufgerüstet werden. Dazu zählen Sonnenrollos, Rollläden oder eine vollautomatisch oder per App gesteuerte Beschattungs- und Lüftungsfunktion. Gespart werden sollte beim Dachfenster natürlich nicht am Wärmedurchgangskoeffizienten, der als U-Wert definiert ist. Für neue Dachfenster ist ein maximaler U-Wert von 1,4 (W/m²K) der Grenzwert. Je niedriger der U-Wert ist, desto geringer sind auch die Wärmeverluste bzw. die Chance, dass im Sommer die Hitze in den Dachraum kommt.

Um die Wirkung einer Wärmedämmung zu verdeutlichen: Im Sommer können durch direkte Sonneneinstrahlung auf der Dachoberfläche 70° C. und mehr gemessen werden. Im Dachgeschoss aber soll die Raumtemperatur dennoch erträgliche Temperaturen nicht überschreiten. Und im Winter soll die Wohlfühl-Raumtemperatur erhalten bleiben, auch wenn die Außentemperatur auf der Dachfläche den Gefrierpunkt weit unterschreitet. An diesen Beispielen wird deutlich, dass die Wärmedämmung des Daches und der Einbau und Austausch von Dachfenstern sorgfältig ausgeführt werden muss. Das können auch Heimwerker erledigen. Doch manchmal ist es besser, Handwerker damit zu beauftragen.