Urlaubstelefonie

So mancher Zeitgenosse hält es im Urlaub nicht aus und muss ständig mit dem Mobiltelefon am Ohr seine Zurückgebliebenen informieren. Oder er sitzt mit seiner Begleitung im Restaurant und surft in die weite Welt. Wenn dann nicht der richtige Tarif vereinbart wurde, wird es teuer wie luckx – das magazin recherchierte.

Kostenfalle

Auch wenn so mancher Wähler bei der EU-Wahl im Juni 2024 sich für Parteien der scharfen EU-Kritiker entschieden hat, nutzt er gern die Vorteile. Ob Wegfall von Reisebeschränkungen, Euro-Einführung und vieles mehr wollen die Kritiker durch den Austritt aus der EU den Europäern nehmen. Wer sich mit diesen Parteien verbünden möchte, sollte einmal nach Großbritannien reisen und Gespräche mit den dortigen Betroffenen führen. Oder gleich einmal in einen Supermarkt gehen und sich die leeren Regalreihen anschauen. Nicht, dass die Briten nicht zu essen hätten. Doch aufgrund der bisherigen Politik war das Anwerben von ausländischen Fachkräften fast unmöglich, oder diese sind abgereist oder aufgrund der Einfuhrregularien die EU-Produkte staut sich alles an der Kanalküste.

Doch kommen wir zurück zu den EU Vorteilen. So sind seit dem 1. Juli 2022 die Roaming-Gebühren für die Handynutzung im EU-Ausland entfallen. Trotzdem locken dort Kostenfallen. Auch auf Flug- und Schiffsreisen sind Roaming-Preise oft nicht ohne. So gilt die EU-Roaming-Verordnung für die 27 Mitgliedstaaten, jedoch beispielsweise nicht für die Türkei, die Schweiz oder Großbritannien. Einige Mobilfunkanbieter verzichten dort trotzdem auf Extragebühren, andere Provider bitten ihre Kunden zur Kasse. So sollte sich jeder besser vor Urlaubsbeginn erkundigen, welche Tarifbedingungen in seinem Reiseziel gelten.

Achtung bei Grenznähe zu anderen Staaten

Bei Reisen in Grenznähe zu Ländern ohne EU-Roaming-Verordnung könne man versehentlich in deren Netze eingebucht werden. Wer zum Beispiel in Südfrankreich unterwegs ist, könnte beispielsweise in den Netzen von Andorra landen und das kann teuer werden. Selbst wer aktiv kein Internet nutze, könne passiv viel Datenvolumen verbrauchen, etwa durch Aktualisierungen der im Hintergrund laufenden Apps sowie den Empfang von E-Mails. Plane man einen Urlaub außerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums und/oder auf anderen Kontinenten, könnten Roaming-Kosten schlimmstenfalls astronomische Höhen erreichen. Das gilt zum Beispiel bei Flugreisen selbst innerhalb Deutschlands und ebenfalls in Europa. So sollte die mobile Datennutzung während des Flugs unbedingt ausgeschaltet werden. Denn Flugzeuge nutzen nicht-terrestrische Netze, bei denen die Roaming-Verordnung keine Gültigkeit hat. Auf diese Netze kann das Mobiltelefon eingewählt werden.

Wer eine Kreuzfahrt gebucht hat oder das Reiseziel per Schiff ansteuert, sollte ebenfalls aufpassen und Roaming durch Handyeinstellungen verhindern – die Rechnung von dort genutzten Satellitennetzanbietern könne sonst heftig ausfallen. Vor Kreuzfahrten lohne es sich, den Provider des Schiffs sowie dessen Preise zu erfragen. Unbedingt sollte deshalb das Handy regelmäßig auf Nachrichten des eigenen Anbieters zu prüfen. Dieser listet Ihnen etwaige Roaming-Kosten detailliert auf.