Wenn der Zwerg oder die Zwergin so süß im Arm der Eltern liegt, werden Herzen schwach. Welche Kosten auf Eltern (und meist auch Großeltern) wird erst viel später bewusst. Lohnt es sich überhaupt Kinder zu haben, fragt luckx – das magazin mit tiefen ironischem Unterton.
Durchschnittskosten Kind
Der Kinderwunsch ist bei vielen sehr groß. Doch schon vor der Geburt wird den werdenden Eltern sehr langsam bewusst, welche Einschränkungen und Kosten damit verbunden sind. Ein Streifzug durch die Spielzeug- und Babyabteilung klärt sehr schnell die finanzielle Situation. So mancher kommt dabei ins Grübeln, ob sich bei den Kosten doch ein Sportwagen eher „gelohnt“ hätte. Auch hat ein Sportwagen den Vorteil, bei nicht gefallen wieder verkaufen zu können.
Okay, das war die Abteilung Sarkasmus. So darf, so sollte man nicht rechnen. Denn dann stellt sich generell die menschliche Sinnfrage. Doch eines ist klar: die Kosten eines Kindes sind sehr unterschiedlich. Zum einen hängt es sehr stark vom Lebensstandard der Eltern ab – was diese sich leisten können und wollen. Andererseits ist es auch so, dass Eltern mit geringeren Lebensstandard ihren Kindern vieles ermöglichen möchten. So kann auch der Wohnort relevant sein, welche Schulausbildung das Kind erhält und damit auch wie lange es die Schule besucht, welche Art von Berufsausbildung es anstrebt. Miete und Lebenshaltungskosten beeinflussen das Budget erheblich. Deshalb können alle im Folgenden genannten Kosten nur eine grobe Schätzung und damit Anhaltspunkte sein. Die genannten Kosten lassen sich beliebig in die Höhe schrauben und sicherlich auch reduzieren.
Beruhigend ist es zu wissen, dass bei der Planung von mehreren Kindern ab dem zweiten Kind die „Stückkosten“ (wieder Sarkasmus) sinken, weil viele Anschaffungen schon getätigt wurden: Wickeltisch, Autositz, Kinderfahrrad oder Kleidung können vom großen Bruder oder der großen Schwester übernommen werden.
Kosten bis zum 18. Lebensjahr
Als wir uns in der Redaktion von luckx – das magazin recherchierten, sind uns wieder einmal die Daten des Statistischen Bundesamtes in die Augen gefallen. Dieses hat zuletzt 2018 ermittelt, was ein Kind kostet. Im Durchschnitt sind es 763 Euro im Monat bei Elternpaaren mit einem Kind. Bis zum Alter von 18 Jahren kommen so rein rechnerisch rund 165.000 Euro zusammen. Kalkuliert man einen zukünftigen Kaufkraftverlust von jährlich 2,5 Prozent ein, landet man bei insgesamt 208.000 Euro. Zum Vergleich: Im Jahr 2013 lagen die durchschnittlichen Kosten noch bei 660 Euro im Monat. Die Erhebung des Statistischen Bundesamtes wird alle fünf Jahre durchgeführt, zuletzt ist das 2023 erfolgt, die neuen Ergebnisse stehen erst im Jahr 2025 zur Verfügung. Zu berücksichtigen ist, dass sich die Summe lediglich auf die Konsumausgaben bezieht. Das sind Ausgaben für Essen, Wohnen (Miete) und Energie, Wohnungsinstandhaltung, Bekleidung, Gesundheit, Freizeit, Bildung, Kommunikation, Verkehr sowie Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen, zählt das Statistische Bundesamt auf. Kosten für Versicherungspolicen oder eine Ausbildung sind darin beispielsweise noch gar nicht enthalten.
Finanzplanung
Kleine Kinder, geringe Kosten, große Kinder, hohe Kosten – das ist die Formel für die Finanzplanung. Die Durchschnittskosten von 763 Euro pro Monat gelten für die gesamte Lebenszeit bis zum 18. Geburtstag. Gestaffelt nach Alter ergibt sich ein anderes Bild: Da geben Paare mit einem Kind im Alter von 0 bis 6 Jahren durchschnittlich 679 Euro aus. Hier fallen vor allem die Kinderbetreuungskosten ins Gewicht.
Kinder im Alter 6 bis 12 Jahre werden schon teurer. Es kommt in die Schule, zuhause zieht es möglicherweise in ein eigenes Zimmer um, dieses wird neu ausgestattet mit einem Schreibtisch, um nur ein Beispiel zu nennen, wofür Kosten anfallen können. Das Statistische Bundesamt hat Durchschnittskosten von 786 Euro pro Monat in dieser Lebensphase berechnet.
Im Teenageralter wird es nochmal teurer: Jugendliche kosten Eltern durchschnittlich 953 Euro im Monat. Jetzt fallen höhere Kosten für Essen an, für Freizeit, Unterhaltung und Kultur. Wer jetzt richtig mitgerechnet hat und die Kosten je nach Altersstufe zusammenrechnet, landet bei einer höheren Durchschnittssumme als 763 Euro im Monat. Bei dieser Berechnung geht man davon aus, dass es jeweils gleich viele Paare mit einem Kind in den drei Altersklassen gibt. Dem ist aber nicht so, heißt es auf Nachfrage beim Statistischen Bundesamt. Vielmehr erhalten bei der Berechnung des Gesamtdurchschnitts die Altersstufen eine unterschiedliche Gewichtung. Fortsetzung hier.
3 Gedanken zu „Ach, wie ist es süß!“
Kommentare sind geschlossen.