Weinlese hat begonnen

Die meisten von uns verbinden die Weinlese mit dem Beginn des Herbstes. Doch schon im August werden die ersten Trauben für ein prickelndes Getränke geerntet, dem Federweißen. Wie der aktuelle Stand der Ernte ist, hat luckx – das magazin recherchiert.

Aktuell sehr sonnig

Meteorologisch beginnt der Herbst am 1. September und endet am 30. November eines jeden Jahres. Hintergrund für diese Einteilung ist der Beginn der Wetteraufzeichnungen im 19. Jahrhundert. Doch wenn wir nach Draußen schauen, strahlt die Sonne und herbstlich wird es uns noch nicht zu mutet. Vielleicht ändert sich das bis zum Beginn des kalendarischen Herbstbeginns am 22. September in diesem Jahr. Aufgrund de rKlimaveränderung ändern sich auch die Erntezeiten. So sind die Winzer schon im Weinberg und lesen (ernten) die ersten Trauben. Nach Angaben des Deutschen Weininstituts (DWI) bewegen sich die Entwicklungsstände der Reben in etwa auf dem Niveau der beiden Vorjahre. Die aktuell sehr sonnige Witterung gibt der Reifeentwicklung noch einmal einen deutlichen Schub. Das lässt wohl eine gute Ernte erwarten. Für den schon oben erwähnten Federweißen werden in der Regel die Trauben früh reifender Rebsorten, wie etwa Solaris oder Ortega verwendet. Die ersten Trauben für die Sekterzeugung dürften schon Ende August eingebracht werden. Mit dem Beginn der Hauptweinlese von Sorten wie Müller-Thurgau wird überwiegend Anfang September gerechnet. Der später reifende Riesling dürfte in diesem Jahr je nach Anbaugebiet Mitte bis Ende September lesereif sein.

Intensive Laubarbeiten

Aber mit der Weinernte allein ist es im Weinbau nicht getan. 2024 war ein sehr arbeitsintensives Jahr für die Winzerinnen und Winzer. Das außergewöhnlich regenreiche erste Halbjahr hat sehr hohe Ansprüche an die Gesunderhaltung der Reben gestellt, weil dadurch ein starker Infektionsdruck vom Falschen Mehltau, wie auch vom Echten Mehltau herrschte. Gleichzeitig sind die Reben aufgrund der guten Wasserversorgung sehr gut gewachsen, was intensive Laubarbeiten zur Folge hatte. Das Gros der Betriebe hat die Situation jedoch gut in den Griff bekommen, so dass die Weinberge überwiegend sehr gut dastehen und zum jetzigen Zeitpunkt gute Qualitäten erwarten lassen. Weniger positiv sieht es in den vom Spätfrost geschädigten Regionen aus. In den beiden besonders stark getroffenen östlich gelegenen Gebieten Sachsen und Saale-Unstrut wird der Federweiße in diesem Jahr eine Rarität werden. Dort rechnet man mit einem Ertragsausfall von etwa 70 bis 80 Prozent über die gesamten Anbaugebiete.

Entscheidend für die Traubengesundheit und den weiteren Leseverlauf werden die nächsten Wochen sein. Wenn es sonnig und vor allem trocken bleibt, steht einem qualitativ guten Weinjahrgang 2024 nichts im Wege.