Brandgefahr

So manches E-Auto ist schon in Flammen aufgegangen. Doch das ist nicht üblich. Meist lag irgendein technischer Defekt zu Grunde. Doch bei einem Akku kann immer wieder ein Risiko entstehen, wie luckx – das magazin recherchierte.

Gefahr bekannt – Gefahr gebannt!

In unserem Alltag kommen wir ohne Strom nicht aus. Meist haben wir die Stromversorgung in kleinen oder größeren Geräten wie Smartphones, Notebooks oder Elektrofahrzeuge gespeichert. So sind Lithium-Ionen-Batterien aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken, denn sie versorgen viele unserer Alltagsgeräte und -gegenstände mit Energie. Doch immer wieder werden Brände durch diese Akkus ausgelöst. Dabei kann vorbeugend so einfach sein. Lithium-Ionen-Batterien sind sehr reaktionsfreudig und können bei Beschädigung oder unsachgemäßer Handhabung Feuer fangen. Besonders riskant sind die Akkus von elektrischen Zweirädern, die oft in Wohnungen aufgeladen werden. Laut IFS-Report (Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung) werden rund ein Drittel aller sogenannten Schadenfeuer, die das IFS untersucht, durch Elektrizität verursacht. Akkus haben daran einen Anteil von rund 20 Prozent. Dabei kommt es in drei von vier Fällen während der Ladephase zur Brandentstehung.

Beim Laden aufpassen

Um die Risiken beim Laden von Lithium-Ionen-Batterien zu minimieren, sind die Akkus nur an intakten und zugelassenen Steckdosen aufzuladen. Zudem sollten sie nicht unbeaufsichtigt geladen werden. Ideal ist es, die Akkus auf feuerfesten Unterlagen wie Stein- oder Fliesenflächen zu platzieren. Auch sollte der Ladevorgang in der Nähe eines funktionierenden Rauchmelders stattfinden, um im Notfall schnell reagieren zu können.

Eine häufige Ursache für Brände ist die Überhitzung der Akkus über 60 Grad Celsius. Dies kann sowohl beim Laden als auch im Betrieb geschehen. Auch die direkte Lagerung im Sonnenlicht erhöht das Brandrisiko. Anzeichen wie ungewöhnliche Geräusche, Aufblähungen des Akkus oder ein unangenehmer Geruch sind Warnsignale, die ernst genommen werden sollten. In solchen Fällen sollte man das Gerät sofort abschalten und den Akku sicher entfernen.

Unsachgemäßer Entsorgung

Ein Brandrisiko ist die unsachgemäße Entsorgung von Lithium-Ionen-Akkus. Oft landen alte Akkus achtlos im Hausmüll, was katastrophale Folgen haben kann. Beim Transport im Müll können sie beschädigt werden, was zu Kurzschlüssen und gefährlichen chemischen Reaktionen führen kann. Deshalb sind alte Akkus und Geräte an Wertstoff- oder Recyclinghöfen abzugeben.

In der Regel übernehmen Hausrat- oder Wohngebäudeversicherungen die Schäden, die durch solche Brände entstehen. Allerdings kann es problematisch werden, wenn Akkus nachweislich unsachgemäß geladen wurden oder unbeaufsichtigt waren. Nutzer sollten daher ihre Versicherungsbedingungen genau prüfen, insbesondere wenn regelmäßig Geräte mit Lithium-Ionen-Akkus verwendet werden.

Vorsorge

Im Falle eines Brandes ist Ruhe zu bewahren und schnell zu handeln. Bei ersten Anzeichen einer Überhitzung oder wenn der Akku bereits brennt, sollte sofort die Feuerwehr unter 112 gerufen werden. Brennende Akkus selbst zu löschen, ist hingegen äußerst gefährlich. Stattdessen sollte man sich vom betroffenen Gerät fernhalten und die Tür zum Brandraum schließen, um die Ausbreitung des Feuers zu verlangsamen.

Verbrennungen sind schmerzhaft und häufig langwierig. Umso wichtiger, dass nach dem Unfall schnelles, aber gleichzeitig besonnenes und ruhiges Handeln erfolgt. Hat Kleidung durch einen brennenden Akku Feuer gefangen, muss sie mit Wasser, einer Decke oder durch Wälzen am Boden gelöscht werden. Haftet sie an der Haut oder verursacht das Entfernen Schmerzen, sollte man die betroffene Stelle kühlen, ohne die Kleidung zu entfernen. Kleinflächige Verbrennungen der Haut, zum Beispiel am Finger, sollten mit handwarmem Wasser (mindestens 15 Grad warm) gekühlt werden. Aber nicht länger als zehn Minuten, um eine Unterkühlung zu vermeiden. Eis hat auf Verbrennungen hingegen nichts zu suchen, da dies die Haut weiter schädigen kann. Großflächige Verbrennungen gar dürfen nicht gekühlt werden, da dies zu einer gefährlichen Unterkühlung führen kann. Stattdessen sollten die betroffenen Körperteile mit einem keimfreien Verbandtuch aus dem Verbandkasten locker und ohne Druck abgedeckt werden. Parallel zu allen Maßnahmen sollte sofort der Rettungsdienst unter der Notrufnummer 112 angerufen werden.

Brandgefahr durch Vapes

E-Zigaretten, vor allem Einwegmodelle, sind bei jungen Menschen äußerst beliebt. Diese farbenfrohen Verdampfer, oft wie Textmarker gestaltet, versprechen bis zu tausend Züge, bevor sie entsorgt werden müssen. Doch durch die fest verbaute Batterie haben sie nichts im Hausmüll verloren, da dies Brände verursachen kann. Sie müssen an Sammelstellen entsorgt werden.