Walpurgis im Harz

Heinrich Heine und Johann Wolfgang von Goethe haben den Harz in der Weltliteratur fest verankert. Heine mit seiner Harzreise und Goethe mit Faust. Die Walpurgisnacht hatte es ihm wohl besonders angetan, meint luckx – das magazin.

Mit den Hexen und dem Teufel tanzen

In der Nacht vom 30. April zum 1. Mai wird im Harz in vielen Walpurgis gefeiert. In Sagen heißt es, dass in dieser Nacht Hexen auf Besen, Ziegenböcken oder Katzen zum Hexensabbat auf den Blocksberg im Harz ritten, um sich mit dem Teufel und anderen dämonischen Wesen zu treffen. In einem großen Fest wird dann das Ende des Winters gefeiert. Dieser Brauch wird heute weiterhin im Harz gepflegt, obwohl der Winter nicht der ist der er mal war. Auch hat es wohl nie Hexen gegeben. Und der Teufel ist wohl auch eine Erfindung. Doch das wissen wir alles nicht. Jedenfalls sind die Geschichten schön zu erzählen und bescherte dem Harz ein einzigartiges Fest.

Der Harz, mit seiner bunten Vielfalt an Naturlandschaften und kulturellen Besonderheiten, lockt jedes Jahr tausende Besucher an. Besonders im April eines jeden Jahres erfreut sich das Mittelgebirge großer Beliebtheit. Denn hier tanzen die Hexen auf dem Tisch. Man spricht von geheimnisvollen Mythen und dunklen Mächten, die sich um das Fest der Hexen ranken. So wird jedes Jahr in der letzten Aprilnacht rund um den Brocken gefeiert und zahlreiche Ortschaften stehen im Zeichen des geheimnisvollen Hexenkults.

Die Bedeutung der Walpurgisnacht im Harz

Die Ursprünge der Walpurgisnacht lassen sich bis in die vorchristliche Zeit zurückverfolgen. Schon vor 1.000 Jahren feierten die Einheimischen im Harz ein großes Fest zu Ehren des germanischen Gottes Wotan. So wurde mit großen Feuern und verschiedenen Opfergaben der Frühling begrüßt. Gleichermaßen sollten böse Geister vertrieben werden, die mit Verkleidungen und verschiedenen Masken einhergingen. Der Sage nach versammelten sich die Hexen auf dem Hexentanzplatz in Thale, um von da aus gemeinsam zum eigentlichen Treffpunkt des Hexenfestes zu fliegen – dem Brocken. Auf Besen, Mistgabeln und Katzen ging es so zum geheimnisvollen „Blocksberg“. Hier nahm das teuflische Treiben seinen Lauf und alle Hexen tanzten um ein großes Feuer. Die Vermählung mit dem Teufel gehörte ebenfalls zum nächtlichen Hexensabbat, denn diese versprach die magische Fähigkeit zur Zauberei.

Überall wird gefeiert

Auch heute noch ist im Harz der Teufel los, wenn in mehr als 20 Orten der Region Walpurgis gefeiert wird. Besonders in Schierke und Thale sprudelt heute noch der Hexenkessel und lockt jährlich tausende Besucher an. So bietet das Schierker Festprogramm eine bunte Mischung aus Musik und Vorführung für Groß und Klein. Auf mehreren Bühnen werden verschiedene Programme präsentiert und ein großer Festumzug mit gruseligen Hexen und Teufeln sorgt für großartige Unterhaltung und Begeisterung. Auch der große Mittelaltermarkt kann sich sehen lassen. So zeigen zahlreiche Stände interessante Waren aus der damaligen Zeit.

Wer lieber am Fuße des Brockens verweilen möchte, hat die Möglichkeit, am Nikolaiplatz in Wernigerode dabei zu sein und in stimmungsvoller Atmosphäre Walpurgis zu feiern. Auch in anderen Ortschaften, wie Bad Grund, Braunlage, Hahnenklee-Bockswiese und Sankt Andreasberg herrscht höllisches Treiben und jeder ist herzlich dazu eingeladen, am Teufelskult teilzunehmen. So treibt das Hexenvolk überall sein Unwesen und zahlreiche Gaukler und Künstler verzaubern Groß und Klein mit historischer Handwerkskunst.