Kalte Getränke

Gekühlte Getränke sind in den Sommermonaten schon ein Muss bei der Autofahrt. In Fahrzeugen der Luxusklasse gibt es irgendwo ein Kühlfach. In den meisten Freizeitfahrzeugen sind heute Kühlmöglichkeiten verbaut. Welche Kühlschränke im Wohnmobil geeignet sind, hat luckx – das magazin recherchiert.

Lösung für jeden Bedarf

Zwei Hauptoptionen für Kühlschränke im Freizeitfahrzeug dominieren den Markt: der traditionelle Absorber (3-Wege-Kühlschrank) und der moderne Kompressorkühlschrank (12V). Jedes System hat seine eigenen Vor- und Nachteile. Um zu entscheiden, welches für Ihre Reisebedürfnisse am besten geeignet ist, müssen Reisende die Unterschiede kennen. Doch was sind die Vorteile beider Technologien?

(3-Wege-)Absorptionskühlschrank

Absorptionskühlschränke funktionieren anders als Haushaltskühlschränke. Anstelle eines herkömmlichen Kompressors nutzen sie eine Wärmequelle – entweder einen Gasbrenner oder ein elektrisches Element – zum Betrieb des Kühlsystems. Dieser Vorgang löst eine physikalische Reaktion aus, die den Kühleffekt im Kühlschrank erzeugt. Allerdings entsteht dabei auch viel Wärme, weshalb bei Freizeitfahrzeugen mit Absorptionskühlschränken Lüftungsgitter und in manchen Fällen auch zusätzliche Ventilatoren erforderlich sind.

Absorptionskühlschränke bieten drei wesentliche Vorteile: Vielseitigkeit, leiser Betrieb und hohe Leistung bei moderaten Umgebungstemperaturen. Absorptionskühlschränke werden oft als „3-Wege“-Kühlschränke bezeichnet, da sie mit 12 V, 230 V oder Gas betrieben werden können und sich damit ideal als netzunabhängiges Kühlgerät für Reisen eignen. Ein weiterer großer Vorteil ist der leise Betrieb von Absorptionskühlschränken. Da es keine beweglichen Teile gibt, laufen sie praktisch geräuschlos, was sie zu einer ausgezeichneten Wahl für kompakte Freizeitfahrzeuge mit geringem Platzangebot macht. Schließlich arbeiten Absorptionskühlschränke auch bei moderaten Umgebungstemperaturen – in der Regel zwischen 10°C und 32°C – effizient und gewährleisten eine zuverlässige Kühlung bei mildem Wetter.

Absorptionskühlschränke bieten zwar eine große Vielseitigkeit, ihr Betrieb hat aber auch einige Nachteile, die zu berücksichtigen sind. Ihr Kühlsystem benötigt einige Stunden, um vor der Benutzung abzukühlen, und die Kühlgeschwindigkeit kann je nach Stromquelle des Freizeitfahrzeuges variieren. Außerdem müssen Absorptionskühlschränke für eine optimale Leistung auf ebenem Boden (maximale Neigung 2,5˚) aufgestellt werden, da ihr System auf die Schwerkraft angewiesen ist, um das Kühlmittel effektiv zirkulieren zu lassen. In wärmeren Klimazonen schließlich ist eine angemessene Belüftung erforderlich, um die Kühlleistung aufrechtzuerhalten. Wenn Sie Ihr Freizeitfahrzeug mit der Kühlschrankseite im Schatten parken und einen Ventilator einsetzen, kann die Leistung auch bei höheren Temperaturen deutlich verbessert werden.

Kompressorkühlschränke

Kompressorkühlschränke funktionieren ähnlich wie Haushaltskühlschränke und nutzen ein kompressorbetriebenes Kühlsystem. Im Gegensatz zu Absorptionskühlschränken, bei denen die Kühlung durch Wärme erfolgt, nutzen Kompressorkühlschränke ein motorisiertes System zur effektiven und effizienten Regulierung der Temperatur. Kompressorkühlschränke zeichnen sich durch vier wesentliche Stärken aus: Vielseitigkeit, zuverlässige Leistung bei extremer Hitze oder Kälte, geringerer Stromverbrauch im Vergleich zu Absorptionskühlschränken und unempfindlich gegen Neigung.

Kompressorkühlschränke kühlen schnell und sind daher besonders effizient bei häufigem Gebrauch oder kurzen Reisen. Außerdem gewährleisten sie unabhängig von der Umgebungstemperatur eine gleichbleibende Kühlleistung und funktionieren zuverlässig auch bei extremer Hitze oder Kälte.

Des Weiteren verbrauchen Kompressorkühlschränke weniger Strom als Absorptionskühlschränke und werden durch Neigung weitaus weniger in ihrer Funktionsfähigkeit beeinträchtigt. Daher bieten sie mehr Komfort auf unebenem Gelände. Ein zusätzlicher Vorteil für Erstausrüster und Selbstbauer ist, dass, anders als bei Absorptionskühlschränken, keine Entlüftungsöffnungen ins Fahrzeug geschnitten werden müssen. Mit anderen Worten: Die Installation ist einfacher.

Kompressorkühlschränke bieten zwar viele Vorteile, aber es gilt auch einige einschränkende Faktoren zu beachten. Ihr Betrieb ist vollständig auf 12 V angewiesen, das heißt sie beziehen ihre Energie aus der Batterie des Freizeitfahrzeugs. Ohne ein angemessenes Energiemanagement könnte dies zu einem erhöhten Stromverbrauch führen, wenn sie nicht ans Netz angeschlossen sind. Dieses Problem lässt sich jedoch mit Solarzellen, einer zusätzlichen Batterie oder einer intelligenten Energienutzung effektiv bewältigen. Außerdem sind moderne Kompressorkühlschränke zwar relativ leise, aber sie erzeugen im Gegensatz zu den nahezu geräuschlosen Absorberkühlschränken auch ein gewisses Geräusch. Moderne Modelle lösen dieses Problem mit einer automatischen Temperaturregulierung. Aufgrund kontinuierlicher Messung der Temperaturen an Schlüsselpunkten aktiviert das System die Kühlung nur bei Bedarf. Der Nachtmodus sorgt für einen leiseren Betrieb, wenn er am dringendsten benötigt wird, während die Option, das Gefrierfach auszuschalten, den Energieverbrauch im Durchschnitt um 35 % senkt – ein Beitrag zur Optimierung der Effizienz bei Abenteuerreisen, auf denen kein Stromnetz zur Verfügung steht.

Welcher Kühlschrank ist der richtige?

Wer häufig netzunabhängig reist und einen leisen Kühlschrank mit mehreren Stromquellen benötigt, für den ist der Absorptionskühlschrank eine gute Wahl, vorausgesetzt, es ist genug Belüftung vorhanden und eine Vorkühlung erfolgt. Wer dagegen eine schnellere Kühlung und eine bessere Temperaturkonstanz bevorzugen und es nichts ausmacht, die Bordbatterie oder Solaranlage zu benutzen, ist der Kompressorkühlschrank die bessere Wahl. Doch beide Arten von Kühlschränken haben ihren Platz in der Welt der Freizeitfahrzeuge. Welche Wahl die bessere ist, hängt letztlich davon ab, wie und wohin die Reise(n) geht/gehen. Wer die Stärken und Grenzen beider Technologien kennt, kann eine fundierte und für seine Reiseerlebnisse im Freizeitfahrzeug eine optimale Entscheidung treffen.