Das Unkraut muss weg

Unkraut im Garten zu beseitigen, ist nicht jedermanns und jederfraus Sache. Auf den Knien rutschend dem Unkraut den Garaus zu machen, ist schon eine Herausforderung. Dann suche viele nach einer nicht so anstrengenden Lösung, wie luckx – das magazin aus eigener Erfahrung weiß.

Unkrautvernichter

Was war es doch einfach: Unkrautex oder ein anderes Herbizid angemischt und dann auf dem betreffenden Stück ausreichend verteilt. Nach wenigen Tagen war dann Schluss mit dem Grün und es sah wieder alles klinisch rein aus. Fast jedenfalls. Der unschöne Nebeneffekt war, dass die Herbizide nicht nur das Unkraut beseitigten, sondern auch teilweise wegen der unsachgemäßen Anwendung das Grund- und Oberflächenwasser vergifteten.

So wurden nach deutlich umweltfreundlicheren Verfahren gesucht. In der Großfläche bieten Hersteller gleich ein ganz besonderes, sehr umweltfreundliches Verfahren mit heißem Wasserdampf an. Dabei wird Wasser in einem fahrbaren Behälter erhitzt und der Wasserdampf dann mit einer Spritze auf die unerwünschten Pflanzen verteilt. Diese werden sofort vernichtet.

Ebenfalls kann mit einem Gasbrenner das Unkraut vernichtet werden. Doch hier ist große Vorsicht geboten, weil dadurch auch Brände im Garten oder an Gebäuden entstehen können.

Um Pflasterfugen, Einfahrten, Terrassen vom Unkraut zu befreien, findet in elektrischen Unkrautvernichtern eine umweltfreundliche und sicherere Alternative. Die Geräte rücken dem Wildwuchs mit starker Hitze statt mit offener Flamme oder Chemie zu Leibe und ermöglichen eine gezielte, sichere und nachhaltige Unkrautbekämpfung.

Hitze gegen hartnäckiges Grün

Elektrische Unkrautvernichter bekämpfen das unerwünschte Grün punktgenau mithilfe von Hitze oder elektrischer Ladung. Die Hitzeeinwirkung zerstört die Zellstruktur der Pflanze, sodass diese innerhalb weniger Tage abstirbt. Modellabhängig erreichen die Geräte Temperaturen von bis zu 1.000 Grad Celsius. Das macht sie nicht nur effektiver als viele Hausmittel, sondern auch sicherer als klassische Gasbrenner. Besonders auf versiegelten Flächen, auf denen chemische Mittel verboten sind, bietet das thermische Verfahren eine praktikable Lösung. Voraussetzung für eine wirksame Anwendung ist trockenes Wetter, da feuchte Pflanzen die Hitze schlecht aufnehmen, wodurch der Effekt gemindert wird. Elektrische Unkrautvernichter sind nicht für alle Flächen geeignet. Rasenflächen, Blumenbeete oder empfindliche Gartenbereiche sollten damit nicht behandelt werden, da die Hitze auch nützliche Pflanzen und Bodenorganismen schädigen kann. Auch die wiederholte Anwendung auf gepflasterten Flächen kann zu Materialspannungen führen – hier hilft ein vorsichtiger Umgang.

Käufer sollten besonders auf folgende Dinge achten:

Temperatur

Für eine wirksame Unkrautbekämpfung sollten die Geräte mindestens 650 Grad Celsius erreichen. Viele am Markt gängigen Modelle liegen sogar bei über 800 Grad. Empfehlenswert ist eine Funktion zur Temperaturregelung, um diese flexibel an verschiedene Bedingungen anpassen zu können.

Kabel oder Akku

Bei der Wahl zwischen kabelgebundenen und akkubetriebenen Geräten kommt es auf die Gegebenheiten vor Ort an. Kabelgeräte bieten konstante Leistung, sind aber auf eine Steckdose in der Nähe angewiesen. Verbraucher sollten hier auf eine ausreichende Kabellänge achten oder den Einsatz eines wetterfesten Verlängerungskabels einplanen. Bei Verlängerungskabeln ist neben der Länge auch der Kabelquerschnitt wichtig. Unkrautvernichter haben rund 2.000 Watt Leistung. Wird ein solches Gerät beispielsweise mit einem 20 Meter langen Verlängerungskabel betrieben, das nur einen Querschnitt von 1,5 mm² hat, kann es zu einer starken Erwärmung kommen, wodurch sich die Brandgefahr erhöht. Dies ist besonders kritisch bei Kabeltrommeln, die nicht vollständig abgerollt werden, da sich das Kabel dann zusätzlich stark aufheizen kann. Akkubetriebene Modelle ermöglichen im Vergleich dazu mehr Bewegungsfreiheit und sind flexibler einsetzbar. Allerdings ist die Laufzeit begrenzt. Hier sollten Nutzer auf eine möglichst hohe Akkukapazität achten.

Stromverbrauch

Da elektrische Unkrautvernichter oft mit rund 2.000 Watt betrieben werden, sollte auch der Energieverbrauch beachtet werden – besonders bei längerer Nutzung. Ein Blick auf die Herstellerangaben zur Energieeffizienzklasse kann dabei helfen, ein sparsames Modell zu wählen. Wer häufig größere Flächen behandelt, sollte auch den Strombedarf in die Kaufentscheidung einbeziehen.

Stiellänge und Griff

Um eine unbequeme Haltung oder gar Rückenschmerzen zu vermeiden, sollte der elektrische Unkrautvernichter idealerweise über einen höhenverstellbaren Teleskopstiel verfügen, der sich individuell an die Körpergröße anpassen lässt. Ein ergonomischer, rutschfester Griff erhöht zudem die Sicherheit, da das Gerät nicht so leicht aus der Hand rutscht.

Umgang mit starker Hitze

Auch wenn keine offene Flamme im Spiel ist, darf die Hitzeentwicklung nicht unterschätzt werden. Nutzer sollten darauf achten, dass de Umgebung frei von leicht entzündlichen Materialien ist wie trockenes Laub, Kunststoffmöbel oder Pflanzgefäße. Denn bei Temperaturen über 600 Grad Celsius besteht Brand- und Schmelzgefahr. Außerdem ist festes Schuhwerk und lange Kleidung aus robustem Material zu tragen, um sich selbst vor der Hitze zu schützen.