Unsere Nachbarn im Osten sind weiterhin unbekannt. Obwohl das Land mit vielen Naturschönheiten aufwarten kann. Schöne Ostseestrände und Urwälder locken genauso wie Kanu-Touren oder Radreisen, meint luckx – das magazin.
Land im Aufbruch
Nachdem endlich die Rechtsgerichtete Regierung abgewählt wurde und die neue Regierung für wirtschaftlichen Schwung sorgt, ist das Land wieder eine Reise wert. Insbesondere der Fahrradtourismus erlebt in Polen einen Boom. Regionen wie die Masuren oder die Ostseeküste entwickeln sich zu wahren Hotspots für Aktivurlauber. Für Reisende aus Deutschland ist das Ziel auch wegen der kurzen Anreise besonders attraktiv. Polen bietet in allen Regionen des Landes vielseitige Radwege. Der 500 Kilometer lange Ostseeküstenradweg verbindet Swinemünde mit Danzig und bietet eine atemberaubende Kulisse aus Stränden, Steilküsten, Nationalparks und charmanten Küstenorten. Wer es ruhiger und naturverbundener mag, wird in den Masuren fündig. Zwischen dichten Wäldern und glitzernden Seen führen sanft geschwungene Radwege durch eine der schönsten Seenlandschaften Europas – ideal für entspannte Tagestouren oder mehrtägige Bikepacking-Abenteuer. Ausgangspunkte wie Giżycko oder Mikołajki bieten gute Infrastruktur, Verleihstationen und Unterkünfte für jedes Budget. Auch der Białowieża-Nationalpark im Osten ist ein echtes Naturjuwel: Hier erleben Radfahrer den letzten Tiefland-Urwald Europas, Heimat von Wisenten, Luchsen und seltenen Vögeln – auf gut ausgeschilderten Wegen und in respektvoller Distanz zur Natur.
Zwischen Flusslandschaften und Gebirgen
Im Westen lädt der Oder-Neiße-Radweg zu einer grenzüberschreitenden Tour von Deutschland bis zur Ostsee, vorbei an alten Städten, Flusslandschaften und dem Stettiner Haff. Südlich wird es bergig – aber nicht weniger reizvoll: Die Tatra, die Beskiden und das Bieszczady-Gebirge sind ein Paradies für erfahrene Mountainbiker. Besonders der Bieszczady-Ring gilt als Geheimtipp für all jene, die Einsamkeit, wilde Natur und spektakuläre Panoramen suchen. Wer es urbaner mag, dem sei eine Tour entlang der Weichsel empfohlen. Der rund 1.100 Kilometer lange Weichsel-Radweg führt durch das Herz des Landes – von den Quellbergen bis zur Mündung in die Ostsee – und verbindet Großstädte wie Krakau, Warschau und Danzig mit ursprünglicher Natur. In Krakau lassen sich die Altstadt und das jüdische Viertel bequem mit dem Fahrrad entdecken, bevor man entlang des Flusses weiterfährt.
Nachhaltiger Tourismus
Das Polnische Fremdenverkehrsamt (Polish Tourism Organisation – POT) erkennt das Potenzial: In Zusammenarbeit mit regionalen Partnern fördert sie den Fahrradtourismus gezielt durch Investitionen in Infrastruktur, Information und internationale Vermarktung. Broschüren in mehreren Sprachen, Online-Karten und lokale Events wie Radmarathons und Bike-Festivals machen Polen zu einem attraktiven Ziel auch für junge, internationale Radreisende.
„Wer Polen auf dem Rad erkundet, entdeckt nicht nur abwechslungsreiche Landschaften, sondern auch eine reiche Kulturgeschichte, lebendige Städte und herzliche Gastgeber“, sagt Fremdenverkehrsamts-Leiter Płachno. Ob Camping, Gasthof oder Boutique-Hotel – entlang der Routen gibt es für jeden Geldbeutel das passende Angebot. Für junge Menschen, die Natur, Bewegung und Kultur auf nachhaltige Weise erleben wollen, ist Polen längst kein Geheimtipp mehr – sondern ein echter Tipp für Aktivreisende.