Autoversicherung

Es ist schon abzusehen: In diesen Tagen erhalten Autofahrer wie in jedem Jahr ihre Prämienmitteilung für ihre Kfz-Versicherung. Aufgrund der Kostensteigerungen bei Ersatzteilen und Stundensätzen für Reparaturen steigen die Versicherungen erheblich. Worauf sich die Versicherung dabei berufen, hat luckx – das magazin recherchiert.

Typklassen

Die Kfz-Versicherer berücksichtigen die Typklassen, um die Versicherungsbeiträge für die Kfz-Haftpflicht- und Kaskoversicherung berechnen zu können. So sollen die Typklassen die Schaden- und Unfallbilanzen eines jeden in Deutschland zugelassenen Automodells aufzeigen. Dabei ist die Typklasse nur eines von zahlreichen Tarifmerkmalen, das die Versicherer bei der Berechnung des Versicherungsbeitrages berücksichtigen. Je niedriger die Einstufung in der Typklasse, desto günstiger wirkt sich dies auf den Versicherungsbeitrag aus. Allein die Veränderung bei der Typklasse lässt jedoch keinen Rückschluss über die Entwicklung des gesamten Kfz-Versicherungsbeitrages zu. Zur Berechnung der Typklassen werden die Fahrzeugschäden und die dadurch verursachten Reparaturkosten der letzten drei Jahre betrachtet. Wurden mit einem Fahrzeugtyp vergleichsweise weniger Schäden gegenüber den Vorjahren gemeldet und entschädigt, wird das Modell in eine niedrigere Typklasse eingestuft. Umgekehrt funktioniert es genauso.

Typklassen in der Kfz-Versicherung

Für die Statistiken der Kfz-Haftpflichtversicherung sind die Versicherungsleistungen für geschädigte Dritte nach Verkehrsunfällen maßgeblich. In die Berechnungen der Vollkasko-Versicherung fließen die Versicherungsleistungen für Schäden am eigenen Auto nach selbstverschuldeten Unfällen und für Teilkasko-Schäden ein (u.a. Autodiebstähle, Glasschäden, Wildunfälle oder Schäden durch Naturereignisse). Für die Statistiken der Teilkasko-Versicherung werden nur Teilkasko-Schäden betrachtet. Dabei ist die Typklasseneinstufung für die Versicherungsunternehmen unverbindlich und kann ab sofort für Neuverträge und für bestehende Verträge zur Hauptfälligkeit angewendet werden – in der Regel ist dies der 1. Januar des folgenden Jahres.

Regionalklassen

Die Regionalklassen für die mehr als 410 deutschen Zulassungsbezirke werden einmal im Jahr vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) herausgegeben. Regionalklassen gibt es für die Kfz-Haftpflicht- sowie für die Voll- und Teilkasko-Versicherung. Sie spiegeln die Schadenbilanz der Regionen wider. In der Kfz-Haftpflichtversicherung wird die Regionalklasse vom Fahrverhalten der Autofahrer des Zulassungsbezirks beeinflusst. Berücksichtigt wird die Anzahl der Schäden, die sie verursachen, bezogen auf die Anzahl der dort zugelassenen Fahrzeuge und die durchschnittliche Schadenhöhe. Unfallschwerpunkte können beispielsweise zu einem überdurchschnittlichen Schadenaufkommen führen. In der Kaskoversicherung werden außerdem die Diebstahlhäufigkeit, die Sturm- und Hagelschäden und die Anzahl der Wildunfälle angerechnet.

Wie funktioniert die Regionalklasse?

Die so berechneten Schadenbilanzen der Zulassungsbezirke werden versicherungsmathematisch in einen Indexwert umgerechnet, der die jeweilige Regionalklasse bestimmt. Für die Haftpflicht gibt es 12, die Teilkasko 16 und die Vollkasko 9 Klassen. Je besser die Schadenbilanz und damit die Einstufung in der Regionalklasse, desto günstiger wirkt es sich auf den Versicherungsbeitrag aus. Allerdings lässt sich über eine Veränderung bei der Regionalklasse keine Aussage über die Entwicklung des gesamten Kfz-Versicherungsbeitrages treffen. Die Regionalstatistik ist für die Versicherungsunternehmen ebenso unverbindlich wie die Typklasse und kann ab sofort für Neuverträge und für bestehende Verträge zur Hauptfälligkeit angewendet werden – in der Regel ist dies der 1. Januar. Der GDV stellt in jedem Jahr eine Regionalklassen-Abfrage bereit, wo die Veränderungen der Klassen und die dazugehörigen Indexwerte abgerufen werden können.