Auswechselung

Beim Fußball haben wir es in den letzten Tagen erlebt, wie das Auswechseln vorteilhaft sein kann. Warum nicht auch die Kfz-Versicherung auswechseln und den bisherigen Anbieter auf die Bank setzen? Ob sich ein Wechsel lohnt, hat luckx – das magazin recherchiert.

Wichtige Deadline für Fahrzeughalter

Kfz-Besitzer sollten den Kalender im Auge behalten. Denn der 30. November ist alljährlich der Stichtag für den Versicherungswechsel. Und der ist in diesem Jahr für viele Autofahrer noch relevanter als sonst, denn die Versicherer haben deutliche Kostensteigerungen angekündigt. Einspar-Potenzial gibt es aber immer. Daher ist es empfehlenswert, sich rechtzeitig mit seiner Kfz-Versicherung zu beschäftigen und dabei auch gleich einen Blick auf den nächsten TÜV-Termin zu werfen. Die Versicherer berufen sich bei der Prämienerhöhung auf die Kostensteigerungen bei Ersatzteilen und Werkstattleistungen oder auch Lohnerhöhungen im Handwerk. Zudem steigt die Anzahl und Schwere von Unfällen bei älteren Autofahrern. Ein weiterer Kostentreiber ist darüber hinaus das Wetter, denn auch die Unwetterschäden an Fahrzeugen steigen im langfristigen Vergleich. Für die Prämiengestaltung sieht sich der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) regelmäßig rückblickend die Unfallstatistiken der einzelnen Automodelle an. Daraus werden Typklassen (siehe diesen Bericht) entwickelt, die wiederum in die Kostenstruktur eingestuft werden. Ob und um wie viel sich der Beitrag der Kfz-Versicherung dann erhöht, hängt erheblich davon ab, ob das eigene Fahrzeug neu eingestuft wird. Für 2026 hat der GDV für knapp sechs Millionen Autofahrer höhere Einstufungen berechnet, für rund 4,5 Millionen niedrigere Typklassen. Für rund 32 Millionen, das macht ungefähr drei Viertel aller Kfz-Besitzer aus, bleibt es bei der Typklasse des Vorjahres. Dazu kommen noch die Regionalklassen: Diese bewerten, in welchen Gegenden Deutschlands mehr oder weniger Schäden entstanden sind. Hier werden rund zehn Millionen Versicherte neu eingestuft, wobei es hohe Regionalklassen weiterhin vorrangig in den Großstädten gibt.

Einspar-Potenzial vorhanden

Inwieweit Einspar-Potenzial besteht, bedarf natürlich einer besonderen Recherche. Das kann schon einige Zeit dauern. Unterstützung lässt sich aus dem Internet erfahren. Und auf eines können sich Autobesitzer schon heute verlassen: Auch in einem Jahr ist wieder eine Recherche erforderlich. Deshalb ist es völlig nebensächlich, ob das günstigste Angebot von einer kleinen oder großen Versicherungsgesellschaft kommt. Des Weiteren können Fahrzeugbesitzer von der Einschränkung des Fahrerkreise profitieren. Ist man selbst der vorrangige Fahrer und leiht sich nur das Kind ganz gelegentlich den Wagen, kann man einen anderen Tarif wählen, als wenn das Familien-Fahrzeug von allen genutzt wird. Das gilt auch beim Car-Sharing. Auch die Kilometerleistung bestimmt über die Höhe der Prämie mit. Eine niedrige Fahrleistung lässt den Beitrag sinken. Aber Achtung: Fährt man mehr Kilometer als vertraglich vereinbart, kostet jeder Kilometer extra. Und das kann in Summe ein ganz schönes Loch in die Haushaltskasse reißen. Ein weiterer Spartipp sind sogenannte Telematik-Tarife. Hier wird das Fahrverhalten digital erfasst. Wer vorausschauend und defensiv fährt, kann von Beitragsrabatten profitieren.

Wechsel vorbereiten

Wer sich für einen Wechsel entscheidet, muss spätestens zum 30. November den Vertrag kündigen, damit die Kündigung zum Jahresende wirksam wird. Wichtig dabei ist, dass die Kündigung dem Versicherer bis dahin zugegangen sein muss. Der Poststempel genügt nicht.

Aber auch außerhalb des regulären Wechseltermins ist ein Anbieterwechsel möglich, beispielsweise, wenn der Versicherer die Prämie erhöht, ohne den Leistungsumfang zu erweitern. Dann greift das sogenannte Sonderkündigungsrecht, das innerhalb eines Monats nach Zugang der Mitteilung ausgeübt werden kann.