Sind wir bald da?

Demnächst beginnen die Ferien. Viele werden wieder mit dem Auto zum Urlaubsort unterwegs sein. Da ist gute Verpflegung unterwegs und Planung wichtig. Sonst kann es schnell zu angespannte Situationen kommen, wie luckx – das magazin aus Erfahrung weiß.

Nicht nur Kinder

So eine längere Autofahrt im Sommer kann ganz schon an den Nerven zerren. Die Fahrt beginnt verspätet, ein Stau jagt den nächsten und dann fangen die Mitfahrenden auch noch an zu quengeln. Dabei sind es nicht nur die Kinder. Auch manche Erwachsene ertragen benötigen Pausen und genug zu Trinken und zu Essen. Wenn dann ein Stau den „Fahrplan“ umwirft, ist guter Rat teuer. Wann und wo sollte der nächste Halt sein?

So sind auf langen Fahrten ausreichende Pausen unverzichtbar. Dafür finden Urlauberinnen und Urlauber entlang der Strecke eine Vielzahl unterschiedlicher Möglichkeiten – von kleinen Picknicktischen bis zur Edel-Raststätte. Über das 13.000 Kilometer lange Autobahnnetz Deutschlands verteilen sich rund 2.000 solcher Anlagen.

Autobahntankstelle, Raststätte, Rasthof oder Autohof – alles dasselbe? Nein. Bei den Einrichtungen für die Pinkel-Pause, die heiß ersehnte Zigarette oder einen Snack zwischendurch gibt es kleine, aber feine Unterschiede. Die wertvollen Häuser in meist eher abgelegenen Orten müssen bestimmte Kriterien erfüllen, um Reisenden lange Fahrten zu erleichtern.

Rasten

Die Kategorisierung ist von der Lage und den vorhandenen Angeboten abhängig, wonach sich auch die erlaubte Bezeichnung richtet. Die Begriffe Raststätte, Rasthof und Rastplatz sind dabei nicht gleichzusetzen. Für Deutschland gilt beispielsweise: Bei „Rastanlage“ handelt es sich um eine Art Überbegriff, der alle Arten der Versorgungs- und Erholungsmöglichkeiten an der Straße einschließt. Dabei ist zu unterscheiden in bewirtschaftete – mit Restaurant oder Hotel zum Beispiel – und unbewirtschafteten Rastanlagen ohne Servicebetriebe. Nur reine Dienstleistungsbetriebe mit Gastronomie, Übernachtung oder Duschen darf als „Raststätte“ betitelt werden. Achtung: Kommt eine Tankstelle hinzu, ist von einem „Rasthof“ die Rede. Zu guter Letzt zeichnet sich ein „Autohof“ durch die spezielle Ausrichtung auf Lkws aus. Fahrerinnen und Fahrer der langen Anhänger finden – teilweise etwas weiter von der Fahrbahn entfernt – größere Parklücken, Sicherheitsvorkehrungen und günstige Benzinpreise vor.

Wo ist die Toiletten?

Ein guter Rastplatz zeichnet sich vor allem durch Hygieneeinrichtungen und Sauberkeit aus. Genügend Mülleimer auf Parkplätzen und die regelmäßige Reinigung der Sanitäranlagen gehören hier zum Standard. Mama, Papa und die Kinder an Bord sind dankbar für weitläufige und sichere Spielplätze an der frischen Luft oder alternativ unter Dach. Hundebesitzerinnen und -besitzer wählen den Stopp anhand der Grünflächen aus. Wichtig in einer Pause nach langem Sitzen: Bewegung! Raststättenbetreiberinnen und -betreiber achten daher auf ein abwechslungsreiches Angebot an Sport- und Aktivitätsmöglichkeiten. Genießen Urlauberinnen und Urlauber am Rastplatz verschiedene Restaurants, Shops und Unterhaltung sowie Informationsmaterial, verweilen sie umso länger dort. So wird die Pause selbst zur Attraktion. Heutzutage nicht mehr wegzudenken ist auch ein kostenloser WLAN-Zugang. Ärgern müssen sich Reisende bei überfüllten Parkplätzen. Auch ein Muss: ausreichend Zapfsäulen für diejenigen, die nur einen kurzen Stopp einlegen möchten. Für Autohöfe gehören passende Übernachtungsmöglichkeiten für Fernfahrende außerdem zum Standardangebot.

Deutschlands schönste Auto-Pausen

An der A1 Osnabrück/Bremen, der A7 Füssen/Ulm und der A1 Heiligenhafen liegen die schönsten Rastplätze Deutschlands: Die Raststätte Jägerheim, ein rotes Ziegelgebäude aus dem 18. Jahrhundert war schon immer eine lokale Schänke. Der besonders bei Fernfahrenden beliebte Zwischenhalt bietet ein gemütliches Kaminzimmer für gestresste Durchreisende. Ein wertvoller Zusatzservice: Friseur Christoph Bornhorst frisiert in einem ehemaligen Schmink- und Maskenwagen aus Hollywood auf dem Parkplatz Lkw-Fahrende, die die Innenstädte nicht so leicht befahren können. Im grünen Allgäu begrüßt die Raststätte Illertal Ost erschöpfte Reisende. Die vom österreichischen Künstler Herbert Maierhofer gestaltete, einzige Kunst-Raststätte Deutschlands entstand Ende der neunziger Jahre. Die geschwungene Fassade mit ihren Zwiebeltürmchen und bunten Kacheln erinnert an Künstler wie Gaudí oder Hundertwasser. Im Norden des Landes erhielt der „Ostseeblick“ von Testerinnen und Testern eine sehr gute Bewertung hinsichtlich Gastronomie, Shops, Service, Sanitäranlagen, Parken und Familienfreundlichkeit. Eine digitale Infotafel zeigt Tipps zum Umfeld oder der Verkehrslage. Solarbetrieb, Energiesparlampen und Frischwasserbrunnen gehören ebenfalls zur Ausstattung. Bewegungsmangel gleichen Reisende im Fitnessbereich aus. Ein abgezäunter Hundeauslauf verbessert die Sauberkeit vor Ort und lässt Bello entspannt von der Leine flitzen.

Und im Ausland?

Österreich beeindruckt mit der Oldtimer-Raststätte Zöbern an der A2. Reisende entspannen auf einem weitläufigen Kinderspielplatz, an Bars und auf der Sonnenterrasse. WLAN und Parkplätze sind kostenfrei. Souvenirshops und ein hochwertig ausgestattetes Hotel laden zu längeren Aufenthalten ein. Die größte Raststation des Landes ist die Landzeit-Raststation Steinhäusl an der A1 mit mehreren Restaurants und einem Hotel. Hier gibt es sogar einen großzügigen Seminarbereich, eine Kaffeerösterei und ein eigenes Kinderrestaurant.

In der Schweiz sticht die Gotthard-Raststätte an der A2 Dimmerschachen heraus. Eingebettet in idyllische Alpenkulisse, rund 20 Kilometer vor dem Gotthardtunnel gelegen, fällt die moderne Architektur der Anlage auf. Sauberkeit und gemütliches Interior machen sie bei Reisenden und Pendelnden beliebt. Im Außenbereich findet sich eine großzügige Parkanlage mit Spielplatz, Picknicktischen und Terrasse am Fluss. Digitale Touchpoints animieren die Besucherinnen und Besucher, länger im Kanton Uri zu verweilen, um die Gegend zu erkunden. Nicht zu vergessen: Eine großzügige Toilettenanlage im Dachgeschoss.

Die schönste italienische Servicestation der Kette „Autogrill“, fällt durch ihre 30 Meter hohe Vulkan-Form auf, die nachts rot beleuchtet auf der Autobahn A8 zwischen Mailand und Laghi erstrahlt. Das innovative Gebäude steht ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit und bietet zudem ein umfangreiches gastronomisches Angebot mit bis zu vier Restaurants.

In Frankreich verfügt die Aire de la Chaponne auf der A6 zwischen Paris und Lyon über moderne Architektur, ausgezeichnetes WLAN und Picknicktische unter großen, steinernen Sonnenschirmen – erholsame Pausen garantiert. Ein kulinarisches Highlight unter den Raststätten stellt die Aire du Viaduc de Millau auf der A75 Richtung Béziers dar. Hier genießen Autofahrerinnen und -fahrer zwischendurch statt Fertigsandwich frische Wraps von Spitzenkoch Michel Bras.

Zu guter Letzt liegt in Norwegen der womöglich schönste Rastplatz der Welt: Die Ureddplassen Raststätte. Das acht Meter lange Toilettengebäude aus Beton und Glas sorgt mit seinen beleuchteten Wänden für eine eindrucksvolle Lichtatmosphäre – und macht die Anlage mit dem Wellendach von weitem bereits sichtbar. Von hier aus erhaschen Reisende einen atemberaubenden Blick auf die Umgebung.