Technologieoffenheit

Schon 2020 hat die Bundesregierung eine nationale Wasserstoffstrategie verabschiedet und diese mit mehreren Milliarden Euro ausgestattet. Auch wenn aktuell vermehrt E-Fahrzeuge auf der IAA-Mobility in München zu sehen sind, forciert BMW den Wasserstoffantrieb, wie luckx – das magazin recherchierte.

Antriebsenergie

E-Autos, so weit das Auge reicht. Jedenfalls waren andere Fahrzeuge nicht in den Münchner Messehallen zu entdecken, wo ein Teil der IAA-Mobility abläuft. Dabei ist es völlig unsinnig, mehrere hundert Kilogramm Batterien zu transportieren, um sich von A nach B zu bewegen. Auch wenn die Batterien irgendwann einmal leichter werden sollten, so bleibt doch erhebliches Gewicht zu transportieren. Das steht dann im völligen Gegensatz zu den Hinweisen in verschiedenen Medien und den Automobilclubs. Denn jedes Kilogramm hilft beim Energiesparen, so wird regelmäßig informiert. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass gerade E-Autos die größten Energieverschwender sind.

Auch wenn wasserstoffangetriebene Fahrzeuge noch sehr selten auf unseren Straßen zu sehen sind, kommt sehr langsam Bewegung in diese Antriebstechnologie. BMW wie auch andere deutsche Automobilhersteller testet seine Hydrogen Pilotflotte. Mit dem X5 absolvierten die Fahrzeuge intensive Heißwettertests in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Bei Temperaturen von bis zu 45°C, Sand und Staub, wechselnden Steigungen und stark schwankender Luftfeuchtigkeit performte der Brennstoffzellen-Antrieb des Fahrzeugs eindrucksvoll.

Brennstoffzelle

Das hocheffiziente Brennstoffzellen-System, die beiden Wasserstoff-Tanks, der Elektromotor und die Leistungsbatterie stellten im Zusammenspiel mit dem zentralen Fahrzeugsteuergerät ihre Leistung unter Beweis, teilten die Münchner mit. Das in München ansässige Entwicklungsteam prüfte unter den Extrembedingungen neben der Funktionsfähigkeit aller elektrischen Systeme die Bereitstellung der Kühlleistung für die volle Performance des Fahrzeugs. Damit gelang es die BMW typische Fahrdynamik sicherzustellen.

Die Fahrzeuge der Pilotflotte sind aktuell in Europa, Japan, Korea, China, den USA und dem Mittleren Osten im Einsatz. Das Ziel ist es, die Alltagstauglichkeit von Wasserstofffahrzeugen unter Beweis zu stellen und darüber hinaus wesentliche Erkenntnisse für die Entwicklung eines potenziellen Serienprodukts zu gewinnen. Die BMW Group unterstützt mit der Pilotflotte auf regionaler Ebene den Ausbau einer Tankstelleninfrastruktur, die mit der 700 bar-Betankungstechnologie übergreifend für alle Fahrzeugklassen, von Pkw über Kleintransporter bis hin zu Bussen und schweren Nutzfahrzeugen, genutzt werden kann. Synergien zwischen verschiedenen Anwendungsbereichen bieten außerdem ein wichtiges Potential für den Aufbau eines starken Lieferantennetzwerks in der Wasserstoff-Technologie und die Reduktion von Kosten.

BMW iX5 Hydrogen

Der BMW iX5 Hydrogen vereint Langstreckentauglichkeit und kurze Tankstopps mit lokal emissionsfreiem Antrieb. Seine Wasserstoff-Brennstoffzellen-Technologie birgt – die entsprechenden Rahmenbedingungen vorausgesetzt – das Potential, als eine weitere Säule im zukünftigen Antriebsportfolio der BMW Group zu dienen. In ihrer aktuellen Transformation verfolgen die Bayern hinsichtlich der Antriebssysteme einen technologieoffenen Ansatz. Damit stellt sich das Unternehmen auf unterschiedliche Kundenbedürfnisse, Infrastrukturstandards sowie politische und regulatorische Rahmenbedingungen in den verschiedenen Weltregionen ein. Mit dieser Flexibilität ist BMW in der Lage, in jeder Situation schnell auf veränderte Anforderungen in den Märkten zu reagieren und jederzeit möglichst vielen Kunden ein attraktives Angebot zu unterbreiten.

Der BMW iX5 Hydrogen verfügt über ein Brennstoffzellen-System, das eine Leistung von 125 kW/170 PS erzeugt, und eine hochintegrierte Antriebseinheit der fünften Generation der BMW eDrive Technologie (E-Maschine, Getriebe und Leistungselektronik zusammengefasst in einem kompakten Gehäuse). Die Gesamtantriebsleistung liegt bei 295 kW / 401 PS. Der für den Antrieb der Brennstoffzelle benötigte Wasserstoff wird in zwei 700-bar-Tanks aus carbonfaserverstärktem Kunststoff (CFK) gespeichert, die rund sechs Kilogramm Wasserstoff aufnehmen können. Diese Speicherkapazität verleiht dem BMW iX5 Hydrogen eine Reichweite von 504 km (313 Meilen) im WLTP-Zyklus.