Winterschlaf

Wenn die Straßen schmierig, der Regen auf dem Helm prasselt und die Temperaturen in den Keller gehen, wird so manches Motorrad in den Winterschlaf geschickt. Was bei der Vorbereitung zu beachten ist, hat luckx – das magazin recherchiert.

Alles hat ein Ende . . .

Auch die schönste Motorradsaison geht irgendwann zu Ende – spätestens dann, wenn Nässe und Kälte die Ausfahrt zu einem gefährlichen Unterfangen machen. Doch das Leben geht weiter und im Frühjahr soll es dann wieder so richtig los gehen. Damit das möglich ist und das ungenutzte Bike die kalte Jahreszeit gut übersteht, sollte es fachgerecht winterfest gemacht werden.

Kälte, Nieselregen, Nebel, Straßen voller glitschigem Laub und erster Frost deuten es bereits an: Die Motorradsaison ist für dieses Jahr so gut wie beendet. Höchste Zeit also, das Bike für die Standzeit während der Wintermonate vorzubereiten. Schließlich soll es bestmöglich geschützt werden, um keine unangenehme Überraschung im nächsten Frühjahr zu riskieren. Doch wo übersteht das Motorrad den Winter am besten? Auch wenn die meisten Motorradbesitzerinnen und -besitzer nicht die große Auswahl in puncto Standort haben:

Ideal geeignet ist ein kühler, trockener Garagen- oder Kellerraum. Unter Umständen kann man das Bike auch beim Händler über den Winter einlagern.

Während der Standzeit sollte das Bike mit einer Decke geschützt und immer wieder gelüftet werden. Eine wasserdichte Plane oder Folie ist hingegen nicht optimal, da es darunter zu Wasseransammlungen kommen kann. Wer einen Standplatten, eine tote Batterie, Rost und Ähnliches vermeiden möchte, sollte seinem Motorrad vor dem Stilllegen zudem auf jeden Fall eine gute Portion Wartung und Pflege angedeihen lassen.

Checkliste zum fachgerechten Einwintern

Grundreinigung: Bevor das Bike in den Winterschlaf geht, sollte es gründlich gereinigt werden. Dabei auf aggressive Reinigungsmittel verzichten, das Motorrad gut abtrocknen und zugleich auf eventuelle Mängel und Schäden untersuchen. Korrosionsgefährdete Teile mit Konservierungsmittel einsprühen.

Tankfüllung: Ob bzw. wie voll der Tank befüllt werden soll, ist materialabhängig. Kunststofftanks werden tendenziell vor dem Einwintern geleert, während Metalltanks noch mal vollgefüllt werden. In jedem Fall ist es ratsam, die Herstellervorgaben zu befolgen.

Ölwechsel: Auch sollte ein Ölwechsel vor dem Winter durchgeführt werden. Hierzu das Öl aus dem betriebswarmen Motor in ein geeignetes Gefäß auslassen, den Ölfilter sowie den Dichtring für die Ölablassschraube wechseln und neues Motorenöl in der passenden Viskosität nachfüllen. Das Altöl fachgerecht entsorgen, beispielsweise in der Fachwerkstatt.

Vergaser: Bei Motorrädern mit Vergaser muss das Benzin aus der Schwimmerkammer entleert werden. Möglichkeit 1: den Motor mit geschlossenem Benzinhahn so lange laufen lassen, bis dieser ausgeht. Möglichkeit 2: mithilfe der Ablassschraube leerlaufen lassen.

Reifendruck: Der Reifendruck sollte um 0,3 bis 0,5 bar erhöht werden. Um einen Platten zu vermeiden, empfiehlt es sich zudem, das Bike auf dem Haupt- oder Montageständer abzustellen.

Batterie: Wer sorglos im Frühjahr zur ersten Saisonausfahrt durchstarten will, sollte auch die Batterie nicht vernachlässigen. Damit diese den Winter gut übersteht, heißt es: ausbauen und trocken sowie kühl, aber in jedem Fall frostfrei lagern. Zudem sollte die Batterie regelmäßig nachgeladen werden oder aber an einem dafür geeigneten Dauerladegerät, das bei Bedarf nachlädt, angeschlossen sein.

Wer diese Tipps, aber auch die Bedienungsanleitung seines Herstellers beherzigt, kann sein Motorrad unkompliziert im Frühling reaktivieren. Sollte man sich jedoch die ein oder andere Aufgabe nicht selbst zutrauen, empfiehlt es sich, das Bike in die Hände einer Fachwerkstatt zu geben. Sicher ist sicher.