Als wir vor einigen Jahren während der Boot in Düsseldorf mit Bodo Buschmann auf der ersten BRABUS by Axopar saßen, berichtet er von seiner Entdeckung. Er hatte viele Boote ausprobiert, bis er endlich mit Axopar einen Partner fand, der ein Boot bauen konnte, wie er es sich vorstellte. Wie es aktuell mit Axopar und BRABUS weiterging, konnte luckx – das magazin im September während der Cannes Yacht Show erleben.
Echtes Bootfahren
Wenige Monate nach unserem Gespräch ist Bodo Buschmann verstorben. Sein Sohn Constantin führt das Unternehmen fort und engagiert sich genauso wie sein Vater im Unternehmen. Auch der Bereich BRABUS Marine wird intensiv fortgeführt. So konnten wir die aktuellen Ergebnisse der Zusammenarbeit im wahrsten Sinne des Wortes im September in Cannes erfahren.
BRABUS ist nicht irgendein Auto-Tuner. Wer einmal die Fahrzeugoptimierung in Bottrop besichtigen durfte, weiß wie aufwändig Tuning sein kann. Und Tuning ist nicht nur mehr PS aus einem Motor zu kitzeln. Es geht um Qualität, um Nachhaltigkeit im Automobilbau, damit es sehenswerte Fahrzeuge mit einer langen Haltbarkeit werden. Bessere Qualität findet sind dann im Innendesign, am Fahrwerk und auch an der Farbe des Fahrzeuges wieder. Und genau das, was BRABUS im Automobilbau seit Jahrzehnten liefert, findet sich auch im Bootsbau wieder. Es ist eine kongeniale Kombination Brabus und Axopar.
Das neueste Meisterstück, welches wir von luckx – das magazin auch in Cannes fahren durften, ist die Axopar 45. Mit diesem Boot wird die Baureihe nach oben fortgesetzt. Uns war es möglich, in den letzten Jahren eine Vielzahl von Booten zu fahren. Von Axopar, von BRABUS, von vielen anderen Bootsbauern. Die Boote von Axopar und BRABUS sind wie ein Kinderwagen zu fahren. Genauso wie unsere Kleinen befördert werden sollen, also sicher und mit einem hohen Wohlfühlcharakter, lassen sich diese Boote bewegen. Doch ist es nicht so, dass diese Boote nur im Schritttempo bewegt werden können. Eher ist es so, wie ein optimierter Rennwagen auf einer Öffentlichen Straße. Diese Boote liegen ausnahmslos sehr stabil und ruhig auf dem Wasser. Die Geschwindigkeit, mit der diese Boote sicher bewegt werden können, wird erst bewusst, wenn ein Blick auf den Tacho fällt. 45, 50, ja sogar 60 Konten (damit wird die Geschwindigkeit auf dem Wasser gemessen; etwas weniger als doppelt so viel in Kilometer pro Stunde) ist aufregend, aber entspannt. Auch bei rauhen Wasser, also Wellengang, liegen die Boote sicher und vollkommen beherrschbar im Wasser.
Wendig
Den Bootsbauern von Axopar aus Finnland ist es gelungen, die Boote nicht nur sicher zu bauen. Auch die Wendigkeit und Variabilität im Aufbau entsprechend den Wünschen künftiger Eigner Rechnung zu tragen. Die zuletzt vorgestellte Axopar 45 (Angabe in Fuß; entspricht fast 14 Meter) lässt sich von einer Person allein fahren. Zwar kann eine Unterstützung beim Anlegen immer hilfreich sein. Doch auch ohne gelingt das Anlegen. Dazu gibt es bei der Motorsteuerung mehrere Hilfsmittel. Zum einen kann das Boot ohne Eingriff des Bootsführer auf der Stelle stehen bleiben; trotz Wind und/oder Wellengang. Diese Funktion wird über den Antrieb der einzelnen Außenboard-Motoren gesteuert, die sich selbständig drehen, Gas geben oder zurück nehmen oder auch rückwärts fahren.
Während der Fahrt kann der Kapitän sich auf die weiterentwickelte Hydrodynamik verlassen. Das bedeutet, diese Anlage ist in der Lage, Geschwindigkeit angepasst dafür zu sorgen, dass die Bootsspitze immer soweit aus dem Wasser ragt, damit der Fahrer immer den Überblick behält. Bei anderen Bootsbauern ist das leider nicht immer der Fall. Da kann es dann schon passieren, dass Bootsführer stärker in die Bootslage eingreifen müssen. Ach ja, natürlich kann der Fahrer auch bei der Axopar aktiv das Fahrverhalten im Wasser beeinflussen.
Kraftstoffverbrauch
Mit fast 14 Meter Länge ist die Axopar 45 genauso lang bzw. etwas länger als ein großer Linienbus. Doch im Vergleich zu einem Bus fühlt sich das Boot beim Fahren eher wie ein Kleinwagen an. Es ist durch seine Wendigkeit extrem gut beherrschbar. So können auch mit größeren Boote Unerfahrene auf so ein größere Boot umsteigen. Darüber hinaus ist der Kraftstoffverbrauch sehr gering. Bis etwa 40 Knoten bewegt sich der Verbrauch auf genügsame 4 Liter pro Meile. Erst danach steigt er an. Wobei dieser Anstieg nicht mit dem eines Rennwagen zu vergleichen ist, sonder beträgt etwa 0,6 Liter bis 50 Knoten.
Lebensqualität an Bord
Die Ausstattung des Bootes lässt sich individuell bestimmen. Zwar gibt es eine Vielzahl von grundsätzlichen Möglichkeiten. Doch durch den Einbau von Kabinen, Küchenzeilen, Liege- und Sitzflächen, Dachträgern für Paddelboote und Fahrräder sind den Wünschen der neuen Bootseigner fast keine Grenzen gesetzt. Auch für eine Toilette und Dusche ist Platz vorhanden. Boardwände können ausgeklappt und als erweiterte Aufenthaltsmöglichkeiten genutzt werden. Im Innenbereich lassen sich Sitzbänke oder Kochgelegenheiten verschieben und Raum für größere Gruppen ermöglichen. Doch das ist nicht alles. Wer mehr erleben möchte, sollte die Boot in Düsseldorf besuchen oder einen Termin mit einem der Händler verabreden.