Fackellauf

Am 16. April 2024 war es soweit: Das olympische Feuer für die Sommerspiele in Paris wurde in der antiken Stätte von Olympia in Griechenland entzündet. Heute ist das Friedenslicht in Athen unterwegs. Luckx – das magazin hat recherchiert.

Götterlicht

Die griechische Lebensphilosophie beruht anscheinend darauf, das alles gut wird. Doch, wer viel in Griechenland unterwegs ist und mit den Menschen Kontakt hat, erfährt, alles ist gut. Und so wird dann auch gelebt. Der Vorteil der Griechen ist dabei, dass mindestens 12 Götter darüber wachen, damit alles gut ist. So war es auch beim Entzünden der Olympischen Flamme für die Spiele in Paris. Apollon, der Gott der Sonne und des Lichtes, musste schon am Vortag aktiv werden und die Strahlen für die Entzündung des Olympischen Feuers senden. Also, alles ist gut. Die Fackel brennt und ist auf dem Weg nach Paris. Na ja, der direkte Weg ist es nun nicht. Heute geht der Fackellauf gleich über viele bekannte Städten. So sind die Läufen schon seit dem frühen Morgen auf der Marathon-Strecke unterwegs und bewegen sich auf das alte Olympiastadion in Athen zu. Dieses Stadion, das Panathinaiko-Stadion ist der Ort, an dem Pierre de Coubertins Ambitionen Wirklichkeit wurden. Es ist ein starkes Symbol für die Kontinuität der griechischen Traditionen von der Antike bis in die Moderne. Doch wer schon einmal an einem Freitag in Athen unterwegs war, kennt auch das traditionell hohe Verkehrsaufkommen. Für die griechische Hauptstadt bedeutet es Chaos pur. Doch keine Angst. Die Götter wachen auch darüber und sorgen für einen geregelten Ablauf. Nach der Zeremonie geht es dann weiter nach Piräus, wo das Feuer an Bord der Belem gehen wird, die Kurs auf Marseille nimmt. Die Belem ist Frankreichs älteste Dreimastbark und wurde bereits bei den ersten modernen Olympischen Spielen im Jahr 1896 eingesetzt.

Das Olympische Feuer in Frankreich

10 Tage wird der Segler über das Mittelmeer bis nach Marseille unterwegs sein. Wer das einmal kulturhistorisch betrachten möchte, kann die Überquerung des Mittelmeers als Brücke zwischen dem Land der antiken Spiele mit dem Land der Aufklärung betrachten. Um in der Antike zu bleiben: ein wahrhaft homerischer Epos verbindet die beiden Länder. Doch es gibt noch eine weitere Verbindung: die 2600 Jahre alte Stadt Marseille war eine ehemalige griechische Kolonie (Massilia) und ist die älteste Stadt Frankreichs. Außerdem werden in Marseille die Segelveranstaltungen und einige Fußballspiele der Olympischen Spiele Paris 2024 stattfinden.

Die Ankunft in Marseille, Frankreichs Tor zum Mittelmeer und einer kulturreichen Stadt, stellt den Beginn der Spiele und der Festlichkeiten in Frankreich dar. Es ist der Startschuss für ein großes öffentliches Fest und eine lange Reise durch Frankreich. Rund 10.000 Fackelläuferinnen und Fackelläufer werden das Licht des Friedens nun durch Frankreich nach Paris tragen.

Aber nicht nur auf dem Festland ist das Olympische Feuer unterwegs. Auch Korsika wird in den Fackellauf einbezogen. Und Frankreich lässt auch seine ehemaligen Kolonien daran teilhaben. Die Flamme wird den Atlantik, den Indischen und den Pazifischen Ozean im Rahmen des „Oceans Relay“ überqueren, um fünf Überseegebiete zu erreichen: Guadeloupe, Guyana, Martinique, Französisch-Polynesien und La Réunion.

Am 26. Juli wird dann die Flame das Olympische Feuer an der Seine entzünden und die Spiele werden beginnen. Bis zum Ende am 11. August 2024 brennt die Flamme. Damit wird hoffentlich eine friedliche Olympiade zu Ende gehen.