Die olympischen Spiele 2024 in Paris waren, besser: sind, ein großer Erfolg für die „Grande Nation“. Nicht nur, dass mehr Gäste die Stadt an der Seine besuchten. Auch die „Parisiene“ selbst haben sich erfolgreich für ihre Stadt engagiert, wie luckx – das magazin vor Ort erfuhr.
Solidarität
Die Solidarity Factory im 2. Arrondissement ist der Anlaufpunkt für die Bürger der französischen Hauptstadt, die sich an Solidaritätsinitiativen beteiligen möchten. Dieser vielseitige Veranstaltungsort wird von Samu Social von Paris und der Stadt Paris verwaltet und bietet eine Reihe von Schulungen, Missionen und Vernetzungsmöglichkeiten zwischen Vereinen und Freiwilligen. Sozusagen ein Ort für Aktion und Interaktion gegen soziale Ausgrenzung. Die Fabrique de la Solidarité wurde nach der ersten Nuit de la Solidarité (einer jährlichen Veranstaltung zur Unterstützung von Obdachlosen in städtischen Gebieten) im Winter 2018 ins Leben gerufen, um ehrenamtliche Akteure, Organisationen und die breite Öffentlichkeit zusammenzubringen, die bereit sind, zur Solidarität beizutragen.
Die Hauptaufgabe der Solidarity Factory besteht darin, neue Freiwillige für die Feldarbeit auszubilden und monatlich Ad-hoc-Freiwilligeneinsätze anzubieten. Solidaritätsfreiwillige können sich je nach Verfügbarkeit und Vorlieben an verschiedenen Einsätzen beteiligen, ob langfristig oder gelegentlich: von der Moderation von Familienworkshops bis zur Teilnahme an Sammlungen, Essensverteilungen, Straßenarbeit oder der Organisation gesellschaftlicher Zusammenkünfte.
Schulungen
So werden beispielsweise in den Schulungen alle Freiwilligen, egal ob Neuankömmlinge oder langjährige Helfer, dafür sensibilisiert, Menschen in prekären Situationen zu erreichen und ihnen Informationen über verschiedene Unterstützungsmechanismen gegen Ausgrenzung in Paris zu geben, darunter Unterkunft, Nahrungsmittelhilfe und Planen für kaltes Wetter. Am Ende dieser Schulungen haben die Organisationen die Möglichkeit, interessierte Freiwillige kennenzulernen und anzuwerben. Mit über 24 Partnerverbänden, darunter bekannte Einrichtungen wie Restaurants du Cœur, Emmaüs und La Cloche, fördert die Fabrique Verbindungen zwischen verschiedenen Solidaritätsakteuren. Darüber hinaus werden Sponsorenunternehmen unterstützt sowie begünstigte Strukturen identifiziert als auch Pariser Freiwillige mobilisiert. Fast 17.000 Produkte der Orso Hotels-Gruppe wurden 2021 für die Zusammenstellung von Hygienesets in der Fabrique verwendet und mit Unterstützung des Paris Samu Social bei Straßenaktionen oder in Notunterkünften verteilt.
Programm zur Unterstützung
Die Solidarity Factory bietet ein abwechslungsreiches monatliches Programm, in dem kulturelle Veranstaltungen wie eine Solidaritätsbibliothek, Ausstellungen, Filmvorführungen und Filmdebatten im Vordergrund stehen. Außerdem finden kreative Workshops statt, die sich auf Kultur und ihre verschiedenen Sektoren konzentrieren. Diese Workshops bieten sowohl Freiwilligen als auch hilfsbedürftigen Einzelpersonen eine echte Möglichkeit, sich auszudrücken. Darüber hinaus beherbergt die Factory Veranstaltungsorte, die auf Solidarität ausgerichtet sind. Einige von ihnen beschäftigen Menschen in Berufsausbildung oder mit Behinderungen in Paris und Umgebung, insbesondere in Seine-Saint-Denis. Zu diesen Einrichtungen gehören das Café de l’Académie du Climat und das Café QJ (zwei symbolträchtige Orte der Pariser Spiele, die im Sommer geöffnet sind).
Die Solidarity Factory wird den ganzen Sommer über geöffnet bleiben, um Diskussionen und den Informationsaustausch über verschiedene Solidaritätsaktionen fortzusetzen. Außerdem werden dort Ausstellungen und Podiumsdiskussionen stattfinden, die die Unterstützung der Stadt für diese assoziativen Akteure veranschaulichen.