Wer nun gehofft hat, das Gastspiel des Winters wäre zu Ende, sollte lieber noch keine Jubelsprünge machen. So lange sich die Sonne noch immer hinter Wolken verstecken kann, könnte der Frost die Oberhand gewinnen. Dann erfrieren schnell die frisch gepflanzten Blumen, meint luckx – das magazin.
Winter ade?
Zwar können es Garten- und Naturfreunde kaum erwarten, in die neue Gartensaison zu starten. Doch gemach. Wer trotzdem Vorbereitungen treffen möchte, findet hier einige Anregungen. Auch wenn der Boden noch gefroren ist und mancherorts sogar noch Schnee fällt, können Gärtner bereits einiges für einen erfolgreichen Start in die neue Gartensaison tun – sowohl im Zier- als auch im Nutzgarten. So ist nach und nach das letzte Wintergemüse von den Beeten zu ernten. Auch für eine Bodenanalyse ist zu Beginn des Frühjahrs die letzte Gelegenheit. Hierbei lässt sich Bodenart, Nährstoffgehalt, pH-Wert sowie den Kalkbedarf ermitteln. Dieses Ergebnis bildet die Grundlage für anschließende Bodenverbesserungsmaßnahmen wie das Einbringen von Kompost oder Düngern. Während der letzten kalten Wochen ist zudem ausreichend Zeit, Gartengeräte, Pflanzgefäße, Rankgitter und mehr für die Saison vorzubereiten – und beschädigte Utensilien bei Bedarf instand zu setzen. Zudem ist es Zeit, das Saatgut zu bestellen. Dazu sollte vorab ein Anbauplanung erstellt werden, um zu klären, welche Pflanzen er anbauen möchte. Insbesondere zu Beginn der Gartensaison können Samen beliebter Pflanzensorten auch im Fachhandel manchmal vergriffen sein.
Den Garten überarbeiten
Die Vorbereitung des Gartens umfasst jedoch nicht nur eine gewissenhafte Anbauplanung, sondern auch das Bereiten der Beete. Hierzu gehört, Gründüngung rechtzeitig flach einzuarbeiten oder zu kompostieren, den Boden mittels eines Sauzahns oder einer Grabegabel aufzulockern, die Oberfläche mit einem Kultivator zu bearbeiten und die passende Menge an Kompost auszubringen. Wer den Boden so vorbereitet, dem reicht kurz vor der Aussaat ein kurzes auflockern und einebnen. Bei bereits im Garten wachsenden Pflanzen stehen vor dem Frühjahr noch diverse Pflegemaßnahmen an: So sollten Obstgehölze auf Schädlingsbefall geprüft und – im Idealfall bei nicht unter -5 °C – zurückgeschnitten werden. Wer dann noch die Stämme zum Frostschutz kalkt, ist gut vorbereitet. Dabei sollten auch Fruchtmumien, Rundknospen, Misteln und weitere unerwünschte Parasiten beseitigt werden. Es ist auch die Zeit, um Unkraut und ungewollte Wurzelausläufer zu entfernen, bevor sie sich immer weiter ausbreiten. Im Frühjahr lassen sie sich noch vergleichsweise einfach herausreißen.
Wer schon Pflanzen wie Stiefmütterchen oder Hornveilchen ausbringt, die bereits früh im Jahr blühen, sollte diese unbedingt mit Gartenvlies gegen kalte Temperaturen schützen, solange es noch zu stärkeren Frösten kommt.
Neue Pflanzen für den Garten
Für Gartenfreunde, die von ihren Pflanzen Steckholz schneiden oder Ableger heranziehen möchten, ist vor dem Frühling die letzte Gelegenheit. So lassen sich viele Sträucher und Bäume durch Steckholz vermehren. Dazu müssen vollausgereifte Triebe von der Pflanze abgeschnitten, frostfrei gelagert und im Frühjahr an einem halbschattigen Ort in humusreichen Boden gesteckt werden. Dabei dürfen die Steckhölzer nur wenige Zentimeter aus der Erde ragen. Nach einigen Wochen bilden die Triebe Wurzeln und können umgepflanzt werden. Für Ableger biegen Gärtner im Frühjahr einen vorjährigen Trieb in seiner ganzen Länge in eine ca. zehn Zentimeter tiefe Rinne und stecken ihn mit Drahtbügeln fest. Wenn der Austrieb der Augen auf dem liegenden Zweig etwa eine Handbreit über die Erdoberfläche reicht, ist die Rinne mit Boden zu füllen. Im Laufe des Jahres bilden sich Wurzeln an der Basis dieser Neutriebe, die die Hobbygärtner dann von der Mutterpflanze abtrennen und verpflanzen können.
So mancher Gartenfreund will seine Pflanzen aber nicht nur wie gerade beschrieben vegetativ vermehren, sondern auch generativ durch Samen. Damit kann man ebenfalls jetzt schon loslegen, da manche Kulturen ab Januar und Februar im Haus in Aussaatschalen ausgesät und kultiviert werden, beispielsweise Roter Sonnenhut, Artischocke, Knollensellerie, Kopfsalat und Blockpaprika. Frühe Möhrensorten können ab Ende Februar sogar ohne Vorkultur im Haus direkt ins Gemüsebeet gesät werden. Doch aufgepasst: Unbedingt sollte darauf geachtet werden, dass andere, kälteempfindliche Pflanzen erst nach den Eisheiligen Mitte Mai ins Freiland nach draußen kommen.
Ein Herz für Tiere
Und auch an tierische Gartenbewohner sollten Naturfreunde jetzt denken und Nistkästen aufstellen. Denn sobald die Temperaturen milder werden, beginnt für viele Gartenvögel die Brutzeit. Und welcher Naturfreund kann sich das Frühlingserwachen des eigenen Gartens schon ohne das Gezwitscher von Amsel, Blaumeise und vielen anderen vorstellen?