Bauen ist Luxus

400.000 Wohnung hatte die vorherige Bundesregierung auf dem Plan. Die jetzige hat sich erst gar nicht festgelegt. Und bei der Baukostenreduzierung ist weiterhin Ebbe angesagt. Doch wie soll es weitergehen? Wird Bauen zum Luxus, fragt luckx – das magazin?

Prognosen

Mit Prognosen halten sich Bundesregierung und Fachverbände wohlwollend zurück. Dabei ist absehbar, dass trotz „Bauturbo“ und einige unwesentlichen Veränderung zu wenig Wohnungen den Bundesbürgern zur Verfügung stehen werden. Wie so der vielfach herbeigerufenen Aufschwung erfolgen soll, ist nicht absehbar. Denn eine Baugenehmigung schafft keine beziehbare Wohnung. So sind die Prognosen zur Bautätigkeit im Baugewerbe auch sehr wage, wenn sich trotzdem einige „aus der Deckung“ wagen. Der aktuelle Aufschwung bei den Genehmigungen im Wohnungsbau wird als fragil bewertet. So ist der Anstieg an genehmigten Wohneinheiten bei den Eigenheimen von Januar bis Juli dieses Jahres um +9,5 % im Vergleich zum Vorjahr fast ausschließlich auf die positive Entwicklung bei den Einfamilienhäusern zurückzuführen. Diese kristallisieren sich immer stärker als Premiumprodukt heraus. Dabei legten nicht nur die veranschlagten Baukosten pro Wohneinheit in diesem Zeitraum zum Vorjahr deutlich zu (+6,1 %), sondern auch die Objektgröße, gemessen an umbautem Raum (+1,7 %) und Wohnfläche (+1,4 %).

Kosten steigen

Im Mehrfamilienhausbau stiegen die genehmigten Wohneinheiten von Januar bis Juli im Vorjahresvergleich um +7,7 %. Dagegen sanken die veranschlagten Baukosten pro Wohneinheit im gleichen Zeitraum um -1,2 %. Gleichzeitig stiegen die Kosten für umbauten Raum und Wohnfläche um +3,7 % an. Die Einsparungen wurden also bei der Wohnfläche pro Wohneinheit realisiert (-4,8 %). Außerdem haben die Regionen, gemessen an den genehmigten Wohneinheiten im Wohnungsbau oder den Genehmigungen an umbautem Raum im Nichtwohnbau, von 1999 bis 2023 am stärksten zulegten. Das waren vor allem die Regionen, die nach dem Frühjahrsgutachten des Sachverständigenrats vom 21.05.2025, die Gewinner des Strukturwandels in diesem Zeitraum waren. Die stärksten Zuwächse im Mehrfamilienhausbau verzeichneten die Regionen Berlin, München, Hamburg, Frankfurt am Main und Köln. Die Genehmigungsentwicklung an umbautem Raum bei Büro- und Verwaltungsgebäuden war deutlich rückläufig, die Anzahl der genehmigten Gebäude stabilisiert sich. Die Genehmigungsentwicklung im Nichtwohnbau verlief in diesem Jahr deutlich schlechter. So sanken die Genehmigungen an umbautem Raum von Januar bis Juli dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahr um -9,9 %. Dabei gingen die Genehmigungen für Büro- und Verwaltungsgebäude um -17,7 % zurück. Allein im Juli verzeichnete diese Gebäudeart einen Einbruch um -51,8 % im Vergleich zum Vorjahr. Anders stellt sich die Lage mit Blick auf die Gebäudeentwicklung dar. Die Anzahl der genehmigten Büro- und Verwaltungsgebäude stabilisierte sich im Verlauf dieses Jahres und lag sowohl im eigentlich schwachen Mai als auch im Juli über der genehmigten Anzahl des Vorjahres. Auch wenn die Anzahl der Gebäude insgesamt bis Juli unter Vorjahr notierte, kann hier am aktuellen Rand von einer Stabilisierung der Entwicklung gesprochen werden.

Vorgestellt wurden diese Daten von der Heinze Marktforschung. Das Unternehmen ist Spezialist für fundierte Analysen und maßgeschneiderte Studien im Baubereich. Mit einem Fokus auf Primär- und Sekundärmarktforschung liefert sie Entscheidern der Bauwirtschaft belastbare Daten, differenzierte Bauprognosen und zielgerichtete Handlungsempfehlungen.