Wer nun denkt, die Deutschen reisen aufgrund der erheblichen Preissteigerungen weniger, wird enttäuscht. Trotz Preissteigerungen von sechs Prozent boomt der Reisemarkt weiter. Luckx – das magazin hat recherchiert.

­Robuste Nachfrage ­ ­

­Die Nachfrage deutscher Urlauber bleibt bemerkenswert robust. Das ist das Ergebnis einer Auswertung der Internet-Reiseveranstalter. Sie verzeichneten im Sommer 2025 ein Umsatzplus von sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr. Gleichzeitig stieg die Zahl der Buchenden eher moderat um ein Prozent. Daraus lässt sich ableiten, dass sich die Umsatzsteigerung aus den Preissteigerungen ergab, was Director Business Development der TDA, Roland Gaßner, bestätigt: „Wir sehen, dass der Preis der wesentliche Treiber des Marktwachstums bleibt. Sowohl der Preis pro Person, als auch der Preis pro Nacht haben sich um mehr als fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr erhöht.“ Ein Unterschied gegenüber dem Gesamtmarkt zeigt sich in der Steigerung der Online Travel Agencies (OTAs): sie erreichten einen Umsatzanstieg von 14 % in der Sommersaison 2025 gegenüber 2024. Darüber hinaus verzeichnete die Anzahl der Buchenden, die ihre Reise über diese digitalen Plattformen abschlossen, einen Zuwachs um beachtliche 7,5 %. Gleichzeitig verlängerte sich die durchschnittliche Aufenthaltsdauer leicht von acht auf 8,1 Tage. Die anhaltend hohe Nachfrage und die stetig wachsende Nutzung digitaler Buchungswege unterstreichen die zunehmende Bedeutung von OTAs im Markt. Sie tragen dazu bei, dass der Markt insgesamt wächst und sich stabil entwickelt.

Last Minute dreht den Markt

So konnten auch die meisten Destinationen innerhalb des OTA-Markts einen Anstieg verzeichnen: Im Ländervergleich hat die Türkei dank einer starken Last-Minute-Nachfrage ihre Sommersaison ins Plus gedreht. Dadurch erreichte das Urlaubsziel 15 % mehr Umsatz bei einem Gästezulauf von 10 % gegenüber dem Vorjahr. Damit wurden die höheren Preise aufgrund der exorbitanten Inflation zu Beginn der Saison pulverisiert. Auch Griechenland bleibt ein beliebtes Reiseziel und steigert mit fast identischen Werten sowohl die Zahl der Reisenden als auch den Umsatz. Auch hier waren Preisreduzierung ausschlaggebend. Fernreiseziele im südlichen Afrika, im Indischen Ozean und im Asien-Pazifikraum gehören ebenfalls zu den gefragten Destinationen in diesem Sommer und legten einen zweistelligen Umsatzgewinn hin. „Wir sehen eine erstaunliche Resilienz“, betont VIR Vorstand Michael Buller. „Trotz steigender Preise wächst die Anzahl der Reisenden weiter. Viele Deutsche wollen auf ihren Urlaub nicht verzichten.“

Der Verband Internet Reisevertrieb e.V. (VIR) ist seit über 20 Jahren die zentrale Stimme der digitalen Touristik in Deutschland. Seine mehr als 90 Mitgliedsunternehmen zählen zu den führenden Akteuren des digitalen Reisevertriebs – darunter etablierte Online-Reiseportale, Reiseveranstalter, Technologieanbieter und innovative Start-ups. Laut den FUR-Zahlen wurde 2024 bei 74 % der Reisen ab einer Übernachtung mindestens eine Reiseleistung digital gebucht. Der VIR vertritt die Interessen der Branche gegenüber Politik, Medien und VerbraucherInnen, fördert Innovationen und Nachwuchs und sensibilisiert die Touristik für die Zukunftsthemen der Digitalisierung.