Geldanlage

Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Kann so eine Anlagestrategie aussehen? Sicherlich gibt es nicht die alles allein entscheidende Strategie, um „das große Geld zu machen“. Jeder Anleger versucht seine Idee umzusetzen. Welche Strategien von den Bundesbürgern verfolgt werden, hat luckx – das magazin recherchiert.

Risikobereit

Eine aktuelle Studie vom Marktforschungsunternehmen Ipsos hat die finanziellen Empfindungen von Millennials und der Generation Z untersucht. Auf der einen Seite wagen junge Menschen demnach das Risiko – jedoch sind sie andererseits mit ihrer privaten Absicherung nicht zufrieden. Also, was soll es denn nun sein?

Jüngere Menschen sind zwar zunehmend geneigt, am Kapitalmarkt zu investieren und an privater Altersvorsorge interessiert. Doch das heißt nicht, dass sie damit zufrieden sind. Insbesondere bei Finanzanlagen sind Millennials und Gen Z demnach weniger zufrieden mit ihrer privaten Absicherung, dafür aber risikobereiter. Unter den jüngeren Generationen ist die Risikobereitschaft etwa doppelt so hoch wie bei den älteren, so die Studie. Mit je 20% findet sich der höchste Anteil risikofreudiger Anlegerinnen und Anleger unter den Befragten der Gen Z und der Millennials. Bei den Babyboomern hingegen geht nur knapp jeder Zehnte finanziell ins Risiko (9%). Die Gen X bewegt sich im Mittelfeld: Sie ist sicherheitsbewusster als die Jüngeren, aber risikobereiter als die Babyboomer.

Unzufriedenheit

Im Gegensatz zur Risikobereitschaft ist die Zufriedenheit mit der eigenen finanziellen Lage über alle Generationen hinweg ähnlich hoch. Sie liegt zwischen 43% bei der Gen Z und 48% bei den Babyboomern. Auch der Anteil der weniger oder gar nicht Zufriedenen ist in allen Altersgruppen vergleichbar groß. Bei der privaten Absicherung gegen Unfälle, Krankheiten oder Berufsunfähigkeit sieht es anders aus: Unter den Befragten der Gen X, der Millennials und der Gen Z ist die Zufriedenheit insgesamt geringer als bei den älteren Befragten. Jeweils rund ein Viertel der jüngeren Generationen ist sogar ausdrücklich unzufrieden mit der eigenen Absicherung. Unter den Babyboomern äußert sich nur jeder Fünfte unzufrieden.

Dieser Umstand lasse sich möglicherweise durch die im Alter steigende Ausstattung mit Versicherungsprodukten erklären. Die Gen Z verfügt im Durchschnitt nur über vier verschiedene Versicherungsverträge, die Babyboomer jedoch über 7,4, also deutlich mehr. In allen Altersgruppen werden Neuabschlüsse von Versicherungen bevorzugt über einen persönlichen Ansprechpartner, insbesondere Versicherungsvertreter, getätigt. Bei der Anzahl der Bankprodukte zeigt sich ein ähnliches Bild: Ältere Generationen haben im Schnitt etwa vier solcher Verträge, während die Gen Z im Durchschnitt nur 2,7 Verträge besitzt. Die meisten Bankabschlüsse werden von Babyboomern und der Gen X über die Websites der Banken getätigt. Bei den Millennials und der Gen Z verliert dieser Vertriebskanal an Bedeutung – hier stehen Banking-Apps der Anbieter im Vordergrund. Persönliche Beratung spielt bei Bankprodukten vor allem für die jüngsten und ältesten Befragten eine große Rolle: Ein großer Teil der Babyboomer, nämlich 30%, aber auch jeder vierte Vertreter der Gen Z (23%) greift bei Bankabschlüssen gern auf die Unterstützung von Bankberatern zurück.

Digital unterwegs

Digitale Bezahldienste setzen sich bei allen Generationen durch. Je jünger die Zielgruppe ist, desto verbreiteter ist die Nutzung. PayPal hat die höchste Reichweite, zeigt aber auch den größten Generationensplit: Während nur 64% der Babyboomer PayPal nutzen, sind es bei der Gen Z bereits 91%. Andere Dienste wie Apple Pay, Google Wallet oder Amazon Pay sind dagegen in allen Altersgruppen weniger stark verbreitet. Auch in der Versicherungsbranche greift die Digitalisierung um sich, wenn auch in geringerem Maße als beim Banking. Versicherungseigene Apps werden am häufigsten von Millennials (42%) genutzt, am seltensten von Babyboomern. (mki)

Die Ergebnisse stammen aus einem aktuellen Bericht zum Finanzverhalten der verschiedenen Generationen, der auf Daten aus dem Ipsos Finanzmarktpanel basiert. Pro Halbjahr werden 20.000 private Haushalte zu ihren Aktivitäten im Finanzmarkt befragt. Dabei werden Bestände und Informationen rund um Neuabschlüsse und Kündigungen von Finanzprodukten erfasst. Durch den Panelansatz können aktuelle Marktdaten aber auch retrospektive Veränderungen über die letzten Jahre nachvollzogen und ausgewertet werden.