Mobil auf Virus-Jagd

Das Corona-Virus schnell zu erkennen und betroffene Personen umgehend zu testen ist aktuell die große Herausforderung. Damit das gelingt, arbeiten viele Unternehmen mit Hochdruck an der Vereinfachung und Verbesserung der Diagnostik. Darüber hat luckx – das magazin schon berichtet. So können Ergebnisse schon innerhalb einer halben Stunde vorliegen. Der aktuell größte Zeitschlucker sind die Transportwege der Proben vom möglicherweise Betroffenen zum Labor. Da können schnell sehr viele Stunden vergehen, ehe ein Ergebnis vorliegt. Um gerade in Infektionsherden schnell zu sein, betroffene Personen zu analysieren und möglicherweise unnötige Quarantäneanweisungen zu verhindert, hat MAN ein mobiles Coronavirus Diagnostikfahrzeug vorgestellt.

Hotspot-Schnelltest

So wurde ein Diagnostikfahrzeug entwickelt, mit dem SARS CoV-2-Infektionen sicher und schnell an Hotspots nachgewiesen werden. Basis des rollenden Labors ist der Transporter MAN TGE. Mit über 500 Tests pro Fahrzeug und Tag eignet sich das rollende Labor perfekt, um bei Verdacht einer potenziellen Infektion direkt vor Ort Tests durchzuführen, zum Beispiel in Altersheimen, Schulen, Unternehmen oder anderen Einrichtungen. Mit Hilfe des MAN Coronavirus Diagnostikfahrzeugs können somit Infektionsketten gezielt unterbrochen werden. Betroffene müssen nicht erst zum Testzentrum reisen und dabei möglicherweise weitere Personen zu infizieren.

Je schneller bei einem neuen Corona-Hotspot alle involvierten Personen sowie alle Verdachtsfälle getestet werden, desto effektiver lassen sich Ausbrüche und damit die weitere Verbreitung des Virus aufhalten. Neben der unkomplizierten Einsatzplanung des mobilen Diagnostikfahrzeuges ist die Schnelligkeit der Tests ein weiterer Pluspunkt des innovativen Produkts. Mit den innovativen molekulardiagnostischen PCR-Testgeräte Vivalytic von Bosch Healthcare Solutions an Bord des MAN TGE liegen die Testergebnisse bereits innerhalb von 39 Minuten vor. Es sind mit die schnellsten, zugelassenen PCR-Testgeräte, die es derzeit auf dem Markt gibt. Der gesamte Prozess mit Abstrich, Vorbereiten der Proben und Testen dauert somit weniger als eine Stunde.

Flexibel einsetzbar

Bei mobilen Einsätzen zum Beispiel bei Grenzübergängen entlang der Autobahn spielt das MAN Coronavirus Diagnostikfahrzeug eine weitere Stärke aus: Flexibilität. So lassen sich Testkapazitäten je nach Bedarf schnell verlagern und punktgenau dort einsetzen, wo sie benötigt werden. Das mobile Diagnostikfahrzeug ist außerdem digital. Mit ihm können vier Aufgaben in einem durchgängigen Prozess erledigt werden: abstreichen, testen, analysieren und kommunizieren. Die PCR-Testergebnisse werden digital vom Testgerät auf den Laptop in Echtzeit übertragen. Das ermöglicht einen schnellen Bericht direkt aus dem MAN Transporter an die zuständigen Gesundheitsbehörden, Ämter oder getesteten Personen.

Zwei unterschiedliche Fahrzeugkonzepte stehen zur Verfügung: Eines mit Standardradstand und 3,5 t zGG und eines mit langem Radstand und 5,5 t zGG. Die Kurzversion dient als fahrendes Diagnostikfahrzeug und wird durch den an der Entwicklung beteiligten Bosch-Distributionspartner aprimeo diagnostics mit bis zu 16 Vivalytic-Testgeräte ausgestattet. Die Bosch Vivalytic-Testgeräte finden in speziell gefertigten Rack-Systemen ihren Einsatz. Die Abstriche erfolgen außerhalb des Fahrzeugs, wo qualifiziertes medizinisches Personal die Patienten betreut. Dieses Einsatzszenario mit einem hohen Durchsatz an Testpersonen eignet sich gut bei Heimen, Schulen, Großveranstaltungen oder Unternehmen.

Die Langversion besticht durch die hohe Flexibilität im Einsatz, weil ein separater Abstrichraum sich innerhalb des Fahrzeugs befindet und beidseitige Markisen zusätzliche Kapazitäten schaffen. So werden mehr und schnellere Ortswechsel möglich. In dieser Langversion sind 8 PCR-Testgeräte verbaut. Für eine Aufrechterhaltung eines Einbahnstraßensystems bei den Abstrichen wird der MAN TGE mit zwei automatischen, seitlichen Schiebetüren ausgestattet.