Ob im kommenden Winter die Lifte fahren dürfen, ist im Moment noch nicht absehbar. In diesen Tagen hat gerade Österreich einen strengen Lockdown verhängt, um den hohen Corona-Infektionen Einhalt zu gebieten. Denn wie viele andere Länder sind unsere Nachbarn gerade im Winter auf die touristischen Gäste angewiesen. Nicht nur um die Kontakte zu beschränken, sondern auch um die Zugangsberechtigungen zum und im Skigebiet zu vereinfachen, kommt nun ein neues Gerät auf die Piste. Oder korrekter formuliert: an den Lift.
Digitale Alternative
Der internationale Technologie-Trendsetter Axess hat ein Gate entwickelt, welches eine Alternative zum klassischen Ticket bietet. Dabei wird das Smartphone zum Skiticket verwandelt.
Dabei wird zuerst das Ticket bequem online von zu Hause oder vom Hotelzimmer aus gebucht und in der entsprechenden App gespeichert. Sobald der Skifahrer in den Lesebereich des Gates tritt, verbindet sich das Mobilfone automatisch via Bluetooth und das Ticket wird überprüft. Nach der Freigabe öffnet sich das Gate automatisch und gewährt berührungslosen Zutritt. Das Handy bleibt während des Zutritts in der Jacke und die Handschuhe bleiben an. Kein Warten an der Kasse, keine Gefahr von zu nah stehenden Menschen. Das AX500 Smart Gate NG BLE, wie das Gerät bezeichnet wird, weist den Weg in eine noch bequemere und sicherere Zukunft. Insgesamt sechs Skigebiete mit Axess Systemen werden in der kommenden Saison das neue Gate im Test im Einsatz haben. „Bluetooth Low Energy (BLE) bezeichnet eine Funktechnik, mit der sich Geräte innerhalb eines gewissen Radius vernetzen lassen. Sie erlaubt dem Handy, mit dem Gate zu kommunizieren. Die Ticketinformationen sind auf dem Handy gespeichert und können kontaktlos abgerufen werden,“ sagt Oliver Suter, CSO und Vorstand der Axess AG. Die App wurde so entwickelt, dass möglichst wenig Energie verbraucht wird und das Handy auch bei Minusgraden den ganzen Tag aktiv bleibt.
Skigebiete machen mit
„Die Aufgeschlossenheit hinsichtlich neuer Technologien und der Innovation ist immer schon Teil der DNA von Dolomiti Superski gewesen. Aus diesem Grund sind wir auch in der Testphase dieser neuen Möglichkeit involviert, welche mittelfristig auch für uns zum Standard werden und unseren Kunden mehr Komfort und neue Einsatzmöglichkeiten bieten kann“ so der Präsident von Dolomiti Superski, Andy Varallo, bei der gemeinsamen Ankündigung dieser Weltneuheit. Im Laufe der Wintersaison 2020-21 werden organisationsinterne Akteure die neue Technologie testen können, während sie für das allgemeine Publikum noch nicht zugänglich sein wird. Extreme Temperaturen, hohe Genauigkeit im Orten des Handys und der intensive Akkugebrauch waren bisher die kritischen Elemente in der Verwendung von Smartphones. Dies konnte nun erfolgreich gelöst werden, bestätigt Josef Fischer, vom Entwicklerteam des neuen Gates. „In Zeiten von Covid-19 und den damit verbundenen notwendigen Maßnahmen, ist dieses neue Gate ein wertvolles Mittel, damit Bergbahnen den Betrieb für ihre Gäste sicher gewährleisten können. Nachdem der Kauf ohne Personenkontakt online stattfindet und der Zutritt berührungslos erfolgt, reduziert sich auch die Möglichkeit einer Infektion“, fügt Claudia Kopetzky, Leiterin des internationalen Marketings, hinzu. Die neuen Gates werden ab der kommenden Wintersaison in sechs Ländern in Europa im Test sein. Nach den Erfahrungswerten der ersten Wintersaison im Einsatz, werden die neuen Systeme dann wohl bald in vielen anderen Skigebieten weltweit im Einsatz sein.