Weiter steigende Strompreise

Die Zeit ist günstig: die Bundesbürger verdienen gut, die Arbeitslosigkeit ist auf dem niedrigsten Stand ever, so erhöhen Handelsunternehmen, Produzenten und die Kommunen als auch der Staat ihre Preise. Letzteres wird dann eher 

Abgaben und Steuern genannt und verdeckt das politische Missmanagement. So kommen die Verbraucher nicht umhin, 2020 Rekordpreise für Strom zahlen zu dürfen. Seit Juli 2019 verharrt der Strompreisverlauf auf einem Allzeithoch: 5.000 kWh kosten im Schnitt 1.473 Euro. Die Erhöhung der EEG-Umlage und teurere Netznutzungsentgelte machen weiter steigende Strompreise im kommenden Jahr wahrscheinlich.

Die Erhöhung der EEG-Umlage von 6,405 Ct./kWh auf 6,756 Ct./kWh belastet einen Musterhaushalt mit 5.000 kWh Stromverbrauch im kommenden Jahr um zusätzlich 18 Euro. Die Netzentgelte steigen 2020 bundesweit um durchschnittlich fünf Prozent, was für den Musterhaushalt zusätzliche Kosten von 21 Euro pro Jahr bedeutet.

Besonders deutlich steigen die Netzentgelte im Vergleich der 25 größten deutschen Städte in Wuppertal (+12 Prozent), Bonn (+11 Prozent), Stuttgart, Hamburg und Essen (jeweils +9 Prozent).

Strompreise gefallen

Die Einkaufspreise für Strom liegen 2019 zwar auf einem niedrigeren Niveau als im Vorjahr, beim Verbraucher kommt davon aber bislang nichts an. Im Gegenteil: Die ersten Grundversorger haben bereits Preiserhöhungen zum Jahreswechsel angekündigt. Weitere werden folgen. Wer dann den Anbieter wechselt, kann so schnell einige hundert Euro pro Jahr sparen.

Um die eigenen Stromkosten zu senken, sollten Verbraucher unbedingt selbst aktiv werden und ihren Anbieter wechseln. Der Unterschied zwischen der Grundversorgung und den Tarifen der Alternativversorger beträgt im Oktober 2019 im Schnitt 215 Euro (5.000 kWh Verbrauch). Ein Wechsel vom günstigsten Tarif des Grundversorgers zum Alternativanbieter bringt immer noch durchschnittlich 123 Euro Ersparnis pro Jahr.

Seit 2012 sind die Tarife der Alternativanbieter günstiger als die Grundversorgungstarife. Der intensive Wettbewerb zwischen den Anbietern führt zu sinkenden Strompreisen. So konnten Verbraucher innerhalb eines Jahres insgesamt 311 Mio. Euro einsparen. Das ergab eine repräsentative Studie der WIK-Consult, einer Tochter des Wissenschaftlichen Instituts für Infrastruktur und Kommunikationsdienste (WIK).

Wer im kommenden Jahr von günstigeren Strompreisen profitieren möchte, sollte sich bei den Online-Vergleichsportalen einmal umschauen und sich ausrechnen lassen, wie viel er einsparen kann.