Es geht wieder los: Der Run auf die Unistädte setzt wieder ein und stellt Studentinnen und Studenten vor große Hürden. Nachdem der Hochschulort feststeht und die ersehte Zulassung zum Studieren erfolgt ist, kommt die nächste Hürde: Soll es eine WG oder doch lieber ein Apartment sein? Oder gibt es überhaupt keine Wahl? Luckx – das magazin schaut auf den studentischen Wohnungsmarkt.
Teures Studentenwohnen
Um es gleich vorweg zu nehmen: Studenten wohnen teuer. Nicht nur, dass studentischer Wohnraum Mangelware ist. Auch andere schauen auf kleinen, studentisch bezahlbaren Wohnraum. Zwar konnten in den letzten drei Semester Studierende etwas entspannter eine passende Unterkunft finden. Doch im kommenden Semester zieht es Studienanfänger aufgrund von Hybridvorlesungen voraussichtlich wieder verstärkt in die Hochschulstädte. Eine bezahlbare Wohnung zu finden ist besonders in den beliebten Großstädten eine große Herausforderung. Großes Sparpotenzial bietet das Leben in einer Wohngemeinschaft, wie ein Vergleich der Angebotsmieten von Singlewohnungen (1 bis 2 Zimmer, bis 40 Quadratmeter) und WG-tauglichen Wohnungen (3 bis 4 Zimmer, 70 bis 90 Quadratmeter) in 68 Hochschulstädten zeigt: In allen untersuchten Städten sind die Mietkosten pro Person in einer WG geringer, in 38 Städten sparen Studenten sogar mindestens 100 Euro pro Monat.
Die vergangenen Semester waren an den meisten Universitäten von Fernunterricht geprägt. Studienanfänger mussten nicht unbedingt am Studienort wohnen. Dies scheint sich im kommenden Wintersemester zu ändern. Viele Hochschulen rechnen mit Hybridvorlesungen, also Präsenz und Online gemischt.
Sparpotenzial
Besonders in den Großstädten mit angespannten Mietmärkten treffen Erstsemester auf viel Konkurrenz bei der Wohnungssuche. Dafür lässt sich in einer WG umso mehr sparen: Der größte preisliche Unterschied besteht in München: Eine kleine Singlewohnung kostet im Median 770 Euro. Eine große Wohnung liegt bei 1.490 Euro, was bei 3 Bewohnern 497 Euro pro Person macht – eine Differenz von 273 Euro.
Im ebenfalls teuren Stuttgart ist das Sparpotenzial in einer WG am zweitgrößten. Entschließen sich Studenten für das Leben in der Gemeinschaft, zahlen sie in diesem Beispiel im Mittel 190 Euro weniger Miete. Auch in den beiden Metropolen Berlin (183 Euro) und Köln (180 Euro) lohnt sich ein WG-Zimmer im Vergleich zu einer Singlebude. Auch in kleinen, aber teuren Hochschulstädten besteht die Möglichkeit, viel Geld zu sparen. In Ingolstadt sind die monatlichen Kosten fürs Wohnen in einer WG 150 Euro günstiger, in Koblenz und Bonn jeweils 133 Euro. In den renommierten Universitätsstandorten Konstanz, Tübingen, Aachen, Erlangen und Münster lassen sich ebenfalls mehr als 100 Euro sparen.
Die große Ersparnis hängt damit zusammen, dass der Mietanteil von gemeinsamen Flächen wie Küche, Bad oder Toilette von drei Personen getragen wird. Hinzu kommt, dass sich Studenten auch die Nebenkosten mit den anderen Bewohnern teilen. Ein weiterer Vorteil des WG-Lebens: Neben den Kosten kann auch die Hausarbeit aufgeteilt werden. Wer hingegen alleine wohnt, hat zwar in der Regel mehr Ruhe und muss sich im Haushalt an keine Regel halten, dafür aber die Miete auch vollständig tragen.
Allein wohnen
Deutlicher geringer sind die Preisunterschiede hingegen in vielen ostdeutschen Studentenstädten. Je nach eigenen Vorstellungen kann eine Singlewohnung eine echte Option darstellen. Wer beispielsweise in Chemnitz alleine wohnt, zahlt in diesem Beispiel nur 37 Euro mehr Miete als in einer WG. Das liegt hauptsächlich am generell günstigen Preisniveau. Studenten werden in der sächsischen Großstadt bereits für im Median 180 Euro Miete fündig. Eine 3- bis 4-Zimmer-Wohnung kostet 430 Euro und somit 143 Euro pro Person bei 3 Bewohnern. Generell wohnen Studenten im Osten sehr günstig. Aufgrund von renommierten Universitäten und Hochschulen zieht es auch immer mehr Studierende in die neuen Bundesländer. Unter anderem in Dresden, Leipzig und Halle wohnen Studenten für unter 300 Euro alleine. In einer Gemeinschaft lassen sich nochmal 50 bis 60 Euro monatlich sparen.