Natürlich klingt Trailrunning viel cooler als Waldlauf. Und gibt es einen Unterschied? Wer ihn finden will, findet ihn auch. Beim Trailrunning steht das Naturerlebnis im Mittelpunkt. Genauso wie beim Waldlauf. Es geht über Stock und Stein; früher auch mal durchs Unterholz. Was das tolle am Trailrunning/Waldlauf ist, hat luckx – das magazin herausgefunden.
Trailrunning
Trailrunning steht für das Laufen abseits von asphaltierten Straßen. Das bedeutet: Geht man von Trailrunning im weitesten Sinne aus, gehört dazu auch schon die morgendliche Joggingrunde im Park. Viele eingefleischten Trailrunner meinen damit aber auch mehrtägige Etappen über die Alpen und ultralange Distanzen fernab von irgendwelchen Wegen. Aber egal ob fünf oder 50 Kilometer, im Vordergrund steht vor allem das Sporttreiben in der freien Natur.
Typisch für eine Trailrunning-Strecke sind Wald- und Feldwege, Gras und Wiese, Singletrails, befestigte Steige, Stein- und Geröllpfade, manchmal sogar auch Sand. Und da sind wir wieder beim Waldlauf, was auch wieder die etwas älteren Leserinnen und Leser einordnen können. Also überhaupt nichts neues in der Läuferszene. Aber weil die Outdoor-Altivitäten gerade während der Pandemie stark zugenommen haben, hat sich eine weitere Spielwiese aufgetan. So ist Trailrunnings genau dieses Naturerlebnis. Anders als beim Marathon geht es nicht um Bestzeiten. Bedingt durch die Steigung und das Gefälle, unterliegt der Lauf immer wieder Schwankungen, und der Pace ist nur selten während des ganzen Laufs der gleiche. Und das ist gerade die Herausforderung für Physis und Psyche. Geschwindigkeit steht nicht im Vordergrund, vor allem, wenn längere Strecken oder sogar Ultraläufe im Gelände zurückgelegt werden. Und so ist Trailrunning für viele Läuferinnen und Läufer vor allem auch eines: Selbsterfahrung und Überwindung. Und oft ein völlig neues und anderes Laufgefühl inmitten der Natur.
Anspruch
Trailrunning ist anders als das Laufen auf der Straße. Keinesfalls lässt es sich nur auf einen Berglauf reduzieren; es geht also nicht nur steil bergauf. Beim Trailrunning gehört hügeliges Gelände dazu. Einige Höhenmeter dürfen es aber schon sein. Doch die Strecke und das dazugehörige Gelände sowie die Bedingungen sind vielfältiger als beim Berglauf.
Je nach Strecke und Witterungsverhältnissen wird Läuferinnen und Läufern Einiges abverlangt. Der Untergrund ist sehr vielfältig: ob feiner Kiesel, Geröll, Fels, Gras, Schlamm Waldboden oder Eis und Schnee. So sind neben Ausdauer und Technik auch Balance und Konzentration wichtige Kompetenzen.
Da beim Trailrunning die Strecke nicht wie beim Straßenlauf im gleichen Lauftempo absolviert wird, muss ständig neu entschieden, wie schnell einzelne kommt Passagen absolviert werden können. Manche Steigung lassen sich noch laufen; in anderen ist gehen angesagt. Manchmal ist schnelles Gehen sogar ökonomischer. Den Aufstieg in steilen Passagen kann man sich durch das Abstützen auf den Oberschenkeln erleichtern. Oder man benutzt spezielle Laufstöcke, um Kräfte im Aufstieg zu sparen.
Wenn es bergab geht, werden die Stöcke manchmal zum Balancieren in der Mitte gegriffen und seitlich am Körper getragen. So kann das Gleichgewicht gut gehalten werden, und der Laufende fällt nicht über die Stöcke. Bergab geht es ebenso um gute Technik wie Konzentration. Erfahrene Läuferinnen und Läufer setzen die Stöcke gerade bergab gezielt zum Tempo machen ein. So lassen sich manche Passagen „springend“ überwinden. Hierbei muss aber besonders auf die Handgelenke und das Daumengrundgelenk geachtet werden. Wer da zu forsch herangeht, kann diese zu stark strapazieren und Verletzungen können die Folge sein.
Ausrüstungstipps
Wichtig ist die Auswahl des richtigen Schuhs. Während man auch in gewöhnlichen Lauf-Shirts und Shorts eine Trailrunde bestreiten kann, sind Profil und Stabilität des Schuhwerks ausschlaggebend. Mittlerweile gibt es Trailrunning-Schuhe in verschiedensten Ausführungen, vom Einsteiger-Schuh, über den Ultra-Schuh mit mehr Dämpfung bis hin zum eher direkten Wettkampfschuh.
In der Regel haben Trailrunning-Schuhe ein anderes Sohlenprofil als Schuhe für den Straßenlauf. Die Laufsohle ist anders konstruiert, die Gummierung gibt besseren Halt auf unebenen Flächen, Stollen und ein tieferes Relief sorgen für zusätzliche Sicherheit bei matschigen Wegen und schlammigen Pfaden. Oft ist es in höheren Lagen kühler und auch wenn das Wetter umschlägt, ist es gut eine leichte Laufjacke zum Überziehen dabeizuhaben.
Nicht zu unterschätzen ist, dass gerade im Hochgebirge das Wetter sich schnell ändern kann. Deshalb einige Dinge immer im Laufrucksack dabei sein. In aller Kürze:
Laufbekleidung, Wechselshirt, Laufjacke, Laufrucksack oder ggf. Laufgürtel, Laufuhr mit GPS-Funktion, Stirnband oder Mütze, Sonnenbrille, Stöcke, kleine Verpflegung, Wasser.
Natürlich kommt es bei der Ausrüstung auch auf Höhenlage, Temperatur und Länge der Runde an. Bei einer kurzen 5-Kilometer-Runde von zu Hause aus, braucht es nicht zwingend Wechselbekleidung oder den Laufrucksack. Und auch Stöcke werden nicht von allen Trail-Läufern getragen. Im Endeffekt läuft jeder für sich und muss ausprobieren, was für die eigenen Bedürfnisse am besten passt.