Und ab in den Müll?

Nun könnten wir Deutsche prima auf unsere vorbildliche Mülltrennung ausruhen. Denn in vielen anderen Ländern ist Mülltrennung auf dem Stand wie bei uns in den 1970er Jahren. Da liegt Plastikmüll haufenweise am Strand; gesehen in Griechenland. Wir hatten aber das Glück, frühzeitig sozialisiert worden zu sein. Was funktioniert und wo noch Luft nach oben ist, hat luckx – das magazin recherchiert.

Dank den Umweltministern

Nun sitzen bundesdeutsche Umweltminister nicht unbedingt in der Hierarchie an vordersten Front am Kabinettstisch. Doch dank einiger Vorreiter und deren Reputation wie Klaus Töpfer und Jürgen Trittin hat der Umweltschutz mit ihnen Fahrt aufgenommen. Übrigens: Der Gelbe Sack wurde auf Initiative Töpfers in Deutschland eingeführt.

Doch bevor es zur Mülltrennung und zum Recyclen geht, sollte zuerst die Müllvermeidung stehen. Denn warum müssen Gurken in Plastik geschweißt oder Weintrauben in kleinen Plastikbeuteln vorkonfektioniert werden. Das sind nur alltägliche Beispiele aus dem Supermarkt. Aber auch Bekleidung einer Zweitverwendung zuführen spart viel Energie und kann andere Menschen glücklich machen.

Wie die richtige Entsorgung und Recycling hilfreich sein können zeigen die folgenden Tipps.

Gelber Sack

Generell gilt: Der gelbe Sack dient dem Recycling von Kunststoffen. Verpackungen wie die von Lebensmitteln bestehen in der Regel aus verschiedenen Komponenten. Diese wiederum zumeist aus unterschiedlichen Materialien. Beispielsweise ist der Margarine-Deckel oft aus einem anderen Kunststoff als der dazugehörige Becher. Hier macht es Sinn die Sachen getrennt im gelben Sack zu entsorgen. Das hilft beim Sortieren vor dem Recycling.

Buntes Glas

Die Sortieranlagen in den Abfallwirtschaftsbetrieben arbeiten effektiver, wenn der Müll vorher richtig getrennt wurde. Besonders beim Glas ist das recht einfach, wird doch hier bei den Altglascontainern lediglich nach den Farben weiß, braun und grün unterschieden. Buntes Glas, z.B. in blau oder gelb, sollte im grünen Container entsorgt werden. Papieretiketten kann man übrigens am Glas kleben lassen. Abfälle, die auf keinen Fall in einen Glascontainer gehören: Keramik, Porzellan, Trinkgläser oder Flachglas wie Spiegel und Fensterscheiben. Wird Altglas sauber getrennt, kann es zu fast 100 Prozent recycelt werden. Hier zahlt sich Mülltrennung also mal so richtig aus.

DVDs, CDs und Blu-rays

DVDs, CDs und Blu-rays sind ein wenig aus der Mode gekommen. In vielen Haushalten werden sie deshalb mittlerweile in großen Mengen aussortiert. Dies sollte nicht im Restmüll oder gelben Sack geschehen, sondern in Sammelsystemen wie z.B. in Wertstoffhöfen, die speziell dafür vorgesehene Entsorgungsmöglichkeiten bieten.

Kassenbons

Die meisten Kassenbons sind aus Gründen der Haltbarkeit mit Kunststoff beschichtet. Deshalb macht es Sinn, Kassenbons im Restmüll zu entsorgen und nicht im Papiermüll. Für Strafzettel, Fahrkarten und Backpapier gilt das Gleiche. Auch mit Essensresten verschmutzte Pizzakartons gehören in den Restmüll. Leere Eierkartons sind hingegen ein Fall für die Altpapier-Tonne.

Biomüll

Biomüll sollte man im Idealfall ohne Tüte, notfalls in Papier eingewickelt oder in einer Papiertüte entsorgen. Plastiktüten sind hingegen keine gute Wahl. Selbst biologisch abbaubare Plastiktüten sind Einmalprodukte, die unter hohem Energieaufwand hergestellt wurden. Und: Auch wenn solche Bio-Tüten später zersetzt werden können, bringen sie keinen Mehrwert, da aus ihnen kein Humus produziert werden kann.

Medikamente

Ein großes Problem für unser Trinkwasser sind über die Toilette entsorgte Medikamente. Ein Großteil unserer Wasseraufbereitungsanlagen ist nicht für die Filterung von Medikamentenrückständen ausgerichtet. Diese bleiben somit im Wasserkreislauf und landen nicht nur im Trinkwasser sondern auch in der Natur. Abgelaufene Medikamente gibt man am besten in der Apotheke ab.